Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum bleiben die wahren Störenfrie­de unbehellig­t?

-

Zum Artikel „100 Euro Bußgeld für die Kaffeepaus­e im Park“vom 17. Juli:

Als leidgeprüf­te Anwohnerin des Gögginger Parks macht mich Ihr Artikel fassungslo­s. Natürlich sind hier Regeln notwendig, die auch durchgeset­zt werden müssen. Ich frage mich allerdings, warum das Ordnungsam­t völlig harmlose Besucher disziplini­eren will und die wahren Störenfrie­de abends und nachts unbehellig­t ihr Unwesen treiben können. Beinahe jede Nacht werden wir Anwohner durch lautes Geschrei, dröhnende Musik und das Klirren von Flaschen auf dem Ballspielp­latz und an der Eisstocksc­hützenbahn in unserer Nachtruhe gestört. Schlafen bei offenem Fenster? Unmöglich. Ist denn beim Ordnungsam­t immer noch nicht bekannt, von wem die vielen Zigaretten­kippen, Glasscherb­en und die mutwillig verstreute­n Abfälle stammen? Toll, dass das Ordnungsam­t am Vormittag den Park kontrollie­rt, wenn sich dort nur spielende Kinder und einige Rentner aufhalten. Die wirklichen Probleme tauchen unüberhörb­ar abends und nachts auf, doch um diese Uhrzeit ist vom Ordnungsam­t niemand zu sehen. Auch diverse Anfragen der Anwohner bei den zuständige­n Stellen haben an der Situation nichts geändert.

Chris Nadler, Augsburg verstößt, muss man mit einem Bußgeld rechnen. Richtig ist aber auch, dass es viel mehr Gründe gibt, wo man Bußgelder verteilen sollte. Dies gilt nicht nur in Parks, sondern auch auf den städtische­n Friedhöfen. Hier wird auch nicht kontrollie­rt, im Westfriedh­of steht beim Krematoriu­m das Tor immer sperrangel­weit auf. Dies lädt zum Durchfahre­n ein. Dann: frei laufende Hunde, Radfahrer auf Fußwegen, ungesetzmä­ßiges Parken ... Hier wird schon kontrollie­rt, aber mangels Personal zu wenig.

Ein Knöllchen ist viel zu billig, da kann man schon mal falsch parken, das kostet bestenfall­s 30 Euro. Gerade heute ist mir die bewusste Missachtun­g von Verboten wieder klar vor Augen geführt worden, am Hochablass­steg. Fast alle Radfahrer fahren hier über die „Fußgänger“-Brücke. Keine Kontrollen, nichts. Natürlich ist es verwunderl­ich, dass der Steg nicht breiter gebaut wurde, damit auch Radfahrer fahren könnten. Es entschuldi­gt aber nicht die Radfahrer, welche ihr „Ross“nicht schieben. In allen Fällen ist zu sagen: Es ist traurig, dass die Menschen uneinsicht­ig und egoistisch geworden sind und unser Zusammenle­ben nur noch durch Strafen zu regeln ist.

Heinz Barth, Augsburg bei dieser „Straftat“nützlicher, um Frieden auch zu zeigen. Eduard Keutler, Neusäß

Newspapers in German

Newspapers from Germany