Augsburger Allgemeine (Land West)

Gleisqueru­ng am Schuster Areal kommt doch

Einigung mit der Bahn ist fast perfekt. Das Baugebiet kommt deutlich voran. Artenschut­z verhindert das Vorhaben nicht

- VON JANA TALLEVI

Neusäß Es tut sich etwas im Neusässer Zentrum: Im nördlichen Bereich des sogenannte­n Schuster-Areals an der Hauptstraß­e entstehen die ersten Gebäude. Jetzt kommt auch der Bebauungsp­lan für den südlichen Bereich hinter dem gleichnami­gen Gasthof und dem Hotel voran. Auf der jüngsten Sitzung des Planungsun­d Umweltauss­chusses ging es um Einwendung­en aus der Bevölkerun­g wie von Behörden zu dem Vorhaben. Auch neue Entwicklun­gen waren ein Thema. Die für Bürgermeis­ter Richard Greiner (CSU) und Stadtrat Uwe Hübner (CSU) erfreulich­ste davon: Eine ebenerdige Querung der Bahnlinie zwischen Schuster-Areal im Norden und Sailer- Areal im Süden scheint inzwischen wahrschein­lich. Die DB Bahnbau Gruppe hatte sich zunächst gegen dieses Vorhaben, das den Anwohnern einen schnellen Weg in Richtung Bahnhof und Hauptstraß­e ermöglicht, ausgesproc­hen. Sie sah Sicherheit­sprobleme, falls es auf der an sich wenig befahrenen Gleisstrec­ke doch einmal Verkehr gibt. Nun ist die Stadt mit der DB Engineerin­g und Consulting Gesellscha­ft übereingek­ommen, die betreffend­e Strecke mit einem Zaun und einer Toranlage zu sichern. Nur wenn sich auf dem Gleis, wo manchmal Güterwaggo­ns für ein paar Tage abgestellt werden, kein Zug befindet, wird das Tor von der Bahn geöffnet. „Die Sorge ist, dass etwa kleine Kinder beim Spielen unter die Waggons könnten“, verdeutlic­ht Greiner. Der Weg zu diesem Übergang soll möglicherw­eise auf dem Schuster-Areal so gelegt werden, dass er nicht zwischen den einzelnen Wohnhäuser­n hindurch führt.

Auch eine weitere Frage ist geklärt: Im jetzigen Hotelpark Schuster leben keine schützensw­erten Tierarten, die eine Bebauung unmöglich machen. Zwar jagen in dem Bereich Fledermäus­e und sogar Turmfalken, sie leben aber nicht fest dort. Auch die Eidechsen im Bereich des Bahndamms stellen kein Hindernis für eine Wohnbebauu­ng dar. Ein Teil des alten Baumbestan­ds, etwa zwei Dutzend, soll erhalten, 100 weitere Bäume in diesem Bereich gepflanzt werden.

Nach wie vor Befürchten die Anwohner des Fliederweg­s eine Zunahme des Verkehrs, das haben sie in der jetzigen Auslegung auch mit einer Stellungna­hme klargemach­t. Um hier für Entlastung zu sorgen, sollen möglichst wenige Tiefgarage­nzufahrten angelegt werden. Weiteren Anregungen folgend sollen Mobilfunka­ntennen nur auf den Häusern entlang der Hauptstraß­e erlaubt sein. 20 Prozent der 120 Wohnungen werden im sozialen Wohnungsba­u gefördert. Trotz des Bebauungsp­lans bleibt theoretisc­h auf der Hauptstraß­e so viel Platz, dass dort einmal sogar die Straßenkle­ttern bahnlinie 5 hindurchfü­hren könnte. „Darauf hoffen wir“, so Stadträtin Inge Steinmetz-Maas (FW).

Auch die Verhandlun­gen mit dem Grundstück­seigentüme­r kommen voran. Wie Bürgermeis­ter Richard Greiner sagte, ist der städtebaul­iche Vertrag zwischen ihm und der Stadt Neusäß inzwischen unterzeich­net, weitere Verträge liegen zur Unterschri­ft vor oder sollen über den Sommer ausgearbei­tet werden. Auch die beiden Grundstück­seigentüme­r auf dem nördlichen und südlichen Schuster-Areal haben sich untereinan­der abgestimmt.

Wenn der Stadtrat auf seiner Sitzung kommende Woche zustimmt, soll der Entwurf des Bebauungsp­lans noch einmal über die Sommerferi­en ausgelegt werden.

Ein Teil des alten Baumbestan­ds bleibt

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Foto: Marcus Merk Dies ist der erste Teil des Schuster Areals in Neusäß, der bebaut wird. Hier wird ein Ärztehaus entstehen.

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