Augsburger Allgemeine (Land West)
Gute Stimmung mit Blasmusik und AC/DC
Beim Bier.Sommer.Festival in Ustersbach treten Coverbands und Musikgruppen aus ganz Deutschland auf. Warum die Veranstaltung dieses Jahr unter freiem Himmel stattfindet
Ustersbach Die Stimmung beim Bier.Sommer.Festival 2018 in Ustersbach ist gut, was auch an der Auswahl der Bands liegt. Schon gegen halb acht Uhr am Freitagabend sind die meisten Bänke vor der Bühne voll besetzt. Bei Steaks, Steckerlfisch, Flammkuchen und dem Bier der Brauerei, die auch Veranstalterin des Festivals ist, lassen es sich die Gäste aus dem Ort und der Region gut gehen. Stimmung kommt schon beim Auftritt der Coverband Generation auf, die das Festival eröffnet und Klassiker des vergangenen Jahrhunderts und einige neue Hits spielt.
Schon zum achten Mal findet das Bier.Sommer.Festival in Ustersbach statt. In einer kurzen Ansprache nach dem Auftritt von Generation erklärt Brauereichefin Stephanie Schmid, warum das Festival jedes Jahr stattfindet. „Wir arbeiten sonst eigentlich immer in geschlossenen Räumen“, sagt sie und weist Richtung Brauereigebäude. „Heute wollen wir uns einfach unter die Leute mischen und eure Geschichten hören“, erklärt Schmid und fordert das Publikum auf: „Tanzt mit uns.“
Im Gespräch sagt sie: „Wir haben das ganze Equipment für ein Festival da, warum sollten wir es also nicht veranstalten.“Auf dem Fest komme immer eine schöne und entspannte Stimmung auf, erklärt Schmid. Ihr gehe es darum, Menschen zu treffen. „Wir wollen den Kontakt, die netten Gespräche“, sagt die Brauereichefin.
Die Stimmung genießen auch Karl-Heinz und Christine Bruckner. Sie wohnen in der Nähe von Ustersbach. „Wir können mit dem Fahrrad kommen“, sagen die beiden. Im vergangenen Jahr hat eine bestimmte Band die Bruckners auf das Festival nach Ustersbach gelockt. „Es hat uns so gut gefallen, dass wir wiederkommen wollten“, sagt Christine Bruckner. Jetzt stehen sie an einem Stehtisch direkt vor Bühne und lauschen der Musik. „Ich finde die Atmosphäre hier toll. Das Festival hat etwas Südländisches und die Stimmung ist ungezwungen“, erklärt Karl-Heinz Bruckner.
Ähnlich geht es Thomas Germscheid. Er wohnt ums Eck in Ustersbach und ist seit dem ersten Mal beim Bier.Sommer.Festival dabei. „Hier kann man einfach die Seele baumeln lassen“, erklärt er. Viele Gäste kämen wieder, so Germscheid. Auch Sohn David genießt die Stimmung. Er wohne eigentlich in Rheinland-Pfalz und sei zu Besuch in Ustersbach, erklärt der Junior.
2014 war er schon einmal auf dem Festival, dieses Jahr stellt er fest: „Für einen kleinen Ort wie Ustersbach ist das schon toll.“Ihn faszi- niert vor allem der Kontrast zwischen der Festivalzeit und dem Alltag in der Gemeinde.
Über die Bands hat sich David Germscheid nicht informiert, eine kennt er aber: Die Indie-Rock-Band Kapelle Petra spielt nach der Coverband Generation. Germscheid erklärt: „Ich war vor einigen Jahren in Schweden und habe dort ein Praktikum gemacht. Ein Freund hat mir eben diese Band dort gezeigt.“Es sei ein witziger Zufall, dass die Band aus Hamm jetzt hier in Ustersbach ist, er freue sich auf den Auftritt, sagt David Germscheid.
Die Band Kapelle Petra, die vor allem durch ihren Auftritt bei der TV-Show „Circus Halligalli“bekannt ist, singt über Fußball, Vereine und Familienväter. „Wir sind gern gekommen, es ist schön, zu seder hen, dass auf solchen Festen auch Bands spielen dürfen, die selbst Lieder schreiben“, sagen die Musiker zur Einleitung. Ein Augenzwinkern Richtung Coverband. Die Texte der Gruppe aus Hamm sind originell, und die Lieder regen zum Tanzen an. Mit dem Auftritt der IndieRocker füllt sich auch der freie Platz vor der Bühne.
Auf Kapelle Petra folgt am Freitag die Musikgruppe Kellerkommando. Die Band vereint traditionelle Blasmusik mit Hip-Hop. Was seltsam klingt, ist eigentlich der perfekte Sound zum Tanzen. Auch am Samstag ist das Programm vielseitig. Den Anfang macht die Gruppe The Big Band Theory aus Augsburg. Dann folgen die Kultbands Extrabreit und danach She’s Got Balls, eine AC/DC-Tribute-Band.
Für die vielseitige Musikauswahl ist der technische Leiter der Brauerei Ustersbacher zuständig. Josef Geh erklärt, wie er auf die Musiker kommt. „Ich bin selbst Festivalverrückt“, sagt Geh. Den ganzen Sommer sei er mit seiner Frau Stephanie Schmid unterwegs auf Konzerten, Festivals und Open-Airs. „Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, was zu uns passt“, sagt Josef Geh. Er achte darauf, dass für jeden etwas dabei ist. „Unser Programm muss für Menschen von neun bis 99 passen“, erklärt Geh. Schon als Jugendlicher habe er mit Freunden kleine Festivals organisiert. „Es ist so ein gutes Gefühl ein Festival zu veranstalten“, betont er. Außerdem ist in seinen Augen klar: „Bier und Musik, das passt einfach zusammen.“