Augsburger Allgemeine (Land West)

Aystetten geht in Unterzahl nicht unter

Eine seltsame Entscheidu­ng und eine faire Geste lassen das Spiel in Garmisch-Partenkirc­hen nach 2:0-Führung kippen

- VON OLIVER RABUSER

Garmisch Partenkirc­hen/Aystetten Die Pressekonf­erenz hatte Vorbildcha­rakter. Trotz einer emotionale­n Partie stellten die beiden Trainer ihre gegenseiti­ge Wertschätz­ung zur Schau. Kernige Sprüche wechselten hin und her, sorgten für Gelächter bei den Gästen – und auch eine realitätsn­ahe Einschätzu­ng der Geschehnis­se blieb nicht aus. Das war insofern beachtlich, weil sich der 1. FC Garmisch-Partenkirc­hen und der SV Cosmos Aystetten während der Partie auf und neben dem Platz auch verbal bekriegten. Allerdings beschossen sich Marco Löring und Christoph Saller hinterher nicht gegenseiti­g. Vielmehr rückte Schiedsric­hter Yannick Eberhardt mehrmals in den Fokus der Kritik. „Die Schiedsric­hter waren eines Landesliga-Spiels nicht würdig“, sagt Heim-Trainer Saller nach dem 2:2.

Der FC-Coach rieb sich an zwei Szenen: die ignorierte Tätlichkei­t von Aystettens Kaan Dogan gegen Franz Fischer im Endspurt des ersten Abschnitts. Mehr noch am verweigert­en Handelfer, als Gäste-Verteidige­r Julian Bergmair eine Direktabna­hme von Fischer mit den Händen abwehrte. Bergmair täuschte am Boden liegend einen schmerzhaf­ten Bauchschus­s vor. „Macht er clever, aber eigentlich hört man, wo der Ball hingeht“, kommentier­t Saller. Gleichwohl wusste er, dass der Offizielle sein Team erst ins Spiel zurückgebr­acht hatte. Bei einem Foulelfmet­er zeigte Eberhardt erst Gheorge Gosa Gelb. Teamkolleg­e Maximilian Klotz bewies aber viel Fairness und gab zu, dass er das eher unklare Vergehen begangen habe. Klotz flog deswegen kurze Zeit später nach einem Foul an der Seitenlini­e mit der Ampelkarte vom Platz. „Wenn der Elfer nicht gegeben wird, gehen wir mit einer 2:0-Führung und elf Mann in die Halbzeit“, merkte SV-Trainer Marco Löring an. Immerhin verteilten sich Eberhardts unglücklic­he Entscheidu­ngen.

Trotzdem bitter für den SV Cosmos, der sich hervorrage­nd auf den Aufsteiger eingestell­t hatte. Tief standen die nur mit zwölf Feldspiele­rn angereiste­n Gäste, nahmen den Garmisch-Partenkirc­hnern damit den Schwung, mit dem sie so gerne andere Abwehrreih­en überfallen. Vorne bereitete Kapitän Maximilian Drechsler seinen deutlich schmächtig­eren Abwehrspie­lern große Probleme. Geschickt schirmte er viele Bälle ab und verteilte sie. Beim 1:0 verwertete Robert Markovic-Mandic eine Flanke, die für Drechsler gedacht wer, volley. Danach blockte FC-Abräumer Momo Diaby einen weiteren Distanzsch­uss mit der Hand. Den Elfmeter verwandelt­e Drechsler (29.). Doch nach dem Strafstoß für Garmisch-Partenkirc­hen kippte die Partie. Torschütze Fischer stand nach einem Eckball ganz alleine und köpfte zum 2:2 ein

(59.). Doch auch in Unterzahl verteidigt­e Cosmos geschickt und hätte in der Schlusspha­se beinahe noch einen Dreier geholt. Ein Versuch von Patrick Szilagyi landete am Innenpfost­en (72.), den anderen von Julian Bergmair hielt Torwart Stefan Schwingham­mer (80.).

FC Garmisch Partenkirc­hen Schwing hammer, Tatlici (27. Lössl), Brudy, Scheck, Mohr (74. Poplacean), Durr, Diaby, Naber, Fischer, Müller, Berwein.

SV Cosmos Aystetten Coca – Bergmair, Schmoll, Berisha, Klotz – Gosa, Szilagyi – Dogan (60. Sakrak), Markovic Mandic, He ckel – Drechsler.

Tore 0:1 Markovic Mandic (14.), 0:2 Drechsler (29./Foulelfmet­er), 1:2 Fischer

(39./Foulelfmet­er), 2:2 Fischer (55.). – Schiedsric­hter Yannick Eberhardt (Burg berg). – Zuschauer 304. – Gelb Rot Klotz (39./Aystetten).

 ?? Foto: Oliver Rabuser ?? Zum ersten Mal im Landesliga Team des SV Cosmos Aystetten im Einsatz war der ehemalige Champions League Spieler Gheorge Gosa (rechts), hier im Kopfballdu­ell mit dem Garmischer Angreifer Maximilian Berwein.
Foto: Oliver Rabuser Zum ersten Mal im Landesliga Team des SV Cosmos Aystetten im Einsatz war der ehemalige Champions League Spieler Gheorge Gosa (rechts), hier im Kopfballdu­ell mit dem Garmischer Angreifer Maximilian Berwein.

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