Augsburger Allgemeine (Land West)
Ab 2019 wird frisch gekocht
Gersthofen sucht Pächter für die Mensaküche der neuen Mittelschule
Gersthofen Die neue Mittelschule in Gersthofen besitzt eine vollständig ausgestattete Küche für den Mensabereich. Diese soll künftig auch ausgenützt werden. Deswegen wird jetzt ein Pächter gesucht, der die Schüler künftig mit frisch zubereitetem Mittagessen versorgt.
Wie Nadja Winklhofer von der Schulverwaltung den Mitgliedern des Sozial- und Ordnungsausschusses erklärte, wird die Gersthofer Mittelschule derzeit von einem Essenslieferanten mit warmen Mittagsgerichten beliefert. Die Schüler essen während der Unterrichtswochen jeweils von Montag bis Donnerstag. Die Schule wünscht sich nun, dass das Mittagessen in Zukunft von einem Pächter vor Ort in der neuen Küche zubereitet wird. Deswegen soll zum 1. Januar 2019 jemand Geeignetes gefunden werden. Allerdings ist dafür eine Ausschreibung erforderlich.
Die Schulverwaltung hatte nun vorgerechnet, welcher Umsatz erzielt werden könne. Folgende Parameter wurden dabei zugrunde ge- legt: Wenn ein Schulessen vier Euro kostet, liegen bei 200 Schülern die Einnahmen bei 800 Euro pro Tag. Bei einer Vier-Tage-Woche summiert sich dies im Monat auf 12800 Euro. Im Jahr kommen so – es wurden wegen der Ferien zehn Monate zugrundegelegt – 128000 Euro an Umsatz zusammen. „Damit müssen Versicherungen, Investitionen, Kassensystem, Personal und Essen bezahlt werden“, erklärte Nadja Winklhofer. Von einem hohen Gewinn für den Pächter könne daher keine Rede sein.
Deswegen empfahl die Verwaltung, dem Pächter mit Pachtzins, Schönheitsreparaturen, Neu- und Ersatzbeschaffungen, Nebenkosten und Wartungsverträgen entgegenzukommen. „Sonst muss nach kurzer Zeit mit der Insolvenz des Pächters gerechnet werden, wie dies schon in mehreren Schulmensen im Umkreis geschehen ist.“An vielen anderen Schulen würden keine Kosten vom Pächter erhoben“, sagte Nadja Winklhofer. Für die komplett neu ausgestattete Küche soll eine Kaution in Höhe von 7000 Euro verlangt werden.
Folgende Voraussetzungen muss der künftige Pächter unter anderem mitbringen: Gefordert werden eine Berufsausbildung als Koch oder vergleichbare Qualifikationen mit Referenzen in der Gastronomie. Geboten werden soll eine vollwertige, ökologisch orientierte und kinderbeziehungsweise jugendgerechte Ernährung zu sozial verträglichen Preisen. „Das heißt, zu Preisen, die erheblich unter dem Preisniveau von Kleingaststätten, Kiosken und Ähnlichem liegen.“Das Speisenangebot soll sich dabei an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren.
Gekocht werden soll frisch vor Ort – darunter ein vegetarisches Gericht, eine Anlieferung der Schulverpflegung ist nicht vorgesehen.
Von Montag bis Mittwoch soll den Schülern vor dem Nachmittagsunterricht eine Schulverpflegung angeboten werden, am Freitag ist ein Pausenverkauf möglich. Die Schüler können sich jederzeit eine eigene Verpflegung mitbringen und sich eventuell auch nur für Studierzwecke in der Mensa aufhalten, ohne etwas kaufen zu müssen.