Augsburger Allgemeine (Land West)
Stromnetz ist nun sicherer
Bei der Loderberggruppe gibt es nun ein Notstromaggregat. Im LEW-Umspannwerk sorgt ein neuer Trafo für effiziente Arbeit
Neusäß In der Stadt Neusäß ist an zwei Stellen die Versorgungssituation verbessert worden. Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Loderberggruppe hat zur Steigerung der Betriebssicherheit und zur nun vollständigen Versorgung des Verbandsmitglieds Aystetten eine Netzersatzanlage im alten Wasserhaus neben dem Kneipp-Becken in Täfertingen installiert.
Das Notstromaggregat besteht aus einem Sechs-Zylinder-Dieselmotor mit einer Dauerleistung von 240 Kilowatt. Die Netzersatzanlage geht bei einem Stromausfall selbstständig in Betrieb und versorgt umgehend die gesamte Wasserversorgungstechnik. Sie ist ab sofort betriebsbereit. So können eine Brunnenpumpe und die Druckerhöhungsanlage für Aystetten gleichzeitig betrieben werden.
Verbandsvorsitzender Richard Greiner betont die Wichtigkeit der Maßnahme und freut sich, dass „das historische Wasserhaus nun wieder einer sinnvollen, nachhaltigen Funktion zugeführt worden“sei. Beim Umbau sei so manche Herausforderung zu meistern gewesen. Der Einbau der Anlage machte unter anderem auch umfangreiche Kabelarbeiten zwischen dem alten Wasserhaus und dem Hochbehälter auf einer Länge von über 200 Metern erforderlich.
Für Michael Hintermayr, den Technischen Leiter des Zweckverbands, bedeutet die Aufstellung des Aggregats einen großen Schritt für das Risikomanagement: „Endlich können wir bei Stromausfällen gelassen bleiben.“Die Kosten der Aggregatanschaffung beliefen sich insgesamt auf rund 330000 Euro.
Auch die Lechwerke LEW haben in Neusäß aufgerüstet. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist auf das Gelände des Umspannwerks Neusäß ein neuer Transformator geliefert worden. Der neue Trafo ist leistungsstärker als der bisherige und arbeitet effizienter. Er wandelt die elektrische Spannung zwischen den verschiedenen Netzebenen um: in diesem Fall zwischen dem regionalen Hochspannungsnetz (110 Kilovolt) und dem lokalen Mittelspannungsnetz (20 Kilovolt). Das Umspannwerk spielt damit eine wichtige Rolle bei der Stromversorgung im Bereich Neusäß.
Der rund neun Meter lange, drei Meter breite und vier Meter hohe Transformator wiegt rund 66 Tonnen und wurde mit einem Speziallastwagen angeliefert. Der Straßentransport startete am Dienstag in Regensburg beim Hersteller Starkstrom-Gerätebau SGB.
Im Anschluss an die Anlieferung auf das Gelände wurde der Trafo mit einem mobilen Autokran vom Transport gehoben und auf das Fundament gesetzt. Nun wird er angeschlossen, getestet und Ende Juli in Betrieb genommen. Die Versorgung der Stromkunden ist während der Austauscharbeiten durch einen zweiten Trafo im Umspannwerk Neusäß gesichert.
Der bisherige Trafo ist bereits abtransportiert und kommt im mehr als 90 Kilometer entfernten Umspannwerk Lechbruck weiter zum Einsatz.