Augsburger Allgemeine (Land West)
147 Realschüler verabschieden sich
Eine Absolventin erzählt, wie sie nicht nur mit der Schule, sondern auch mit Leukämie zu kämpfen hatte
Zusmarshausen „Ich hab’s überlebt“sagt man flapsig, wenn man eine schwierige Aufgabe zu lösen oder eine anspruchsvolle Prüfung zu meistern hatte. Auf einen Schüler der insgesamt 147 Absolventen der Realschule Zusmarshausen trifft dieser Satz besonders zu: Die Schülersprecherin Lara Roth erzählte in ihrer sehr persönlichen Abschlussrede mit eindrucksvollen Worten, wie sie nach der vierten Klasse nicht nur mit dem Übertritt an die Realschule zu kämpfen hatte. Eine Leukämieerkrankung sorgte für einen tiefen Einschnitt in dieser neuen Lebensphase. Dass Lara nun zusammen mit ihren damaligen Klassenkameradinnen ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen konnte, verdanke sie nicht nur ihren Ärzten und ihrer Familie, sondern auch den Lehrern, allen voran Ines Weiser. „Versucht euer Bestes und seid zufrieden“gab Lara ihren Schulkameraden mit auf den Weg.
Das Thema Lebenswege, das schon im Gottesdienst zu Beginn der Abschlussfeierlichkeiten aufgegriffen wurde, zog sich auch in allen anderen Reden wie ein roter Faden durch den Nachmittag. Der Schülersprecher Michael Biber veranschaulichte beispielsweise den Weg von der fünften bis zur zehnten Klasse mithilfe positiver Erinnerungen.
Schulleiterin Heidrun vorm Walde umrahmte ihre Rede mit Bildern der Englandfahrt der Abschlussschüler und rief dadurch viele Erinnerungen aus den vergangenen Schuljahren wach. Neben den Bürgermeistern der Gemeinden aus dem Einzugsgebiet der Schule, dem Elternbeirat und Firmenvertretern konnte Landrat Martin Sailer als besonderer Ehrengast begrüßt werden. Er überbrachte die Gratulation des Landkreises an die Absolventen. Gleichzeitig äußerte er den Wunsch, die jungen Menschen mögen „wachsam sein und Verantwortung übernehmen in einer sich stark wandelnden Gesellschaft“.
Die Schüler freuten sich schließlich auf die Reden ihrer jeweiligen Klassenleiter. Diese wiederum empfanden bei der Vorbereitung und beim Vortrag der Wortbeiträge ähnliche Nervosität wie ihre Schützlinge vor den Abschlussprüfungen. Viel zu schmunzeln und zu lachen gab es bei diesen Berichten zum Beispiel über Individualisten und Minimalisten, die in 680 Stunden Mathematikund 380 Stunden Physikunterricht in den vergangenen vier Jahren mit möglichst geringem Aufwand den größtmöglichen Erfolg erzielten. Auch beim Vergleich der weniger erfolgreichen deutschen Fußballnationalmannschaft bei der WM 2018 mit dem äußerst erfolgreichen Abschneiden der Klasse 10c bei der Realschulabschlussprüfung 2018 ging ein Raunen durch die Aula.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Schulband, der Siebtklässlerin Lilli Papke und einem Trio aus Schülerinnen der Klasse 10e.