Augsburger Allgemeine (Land West)

Made in Capitoland Das Ding:

So entsteht ein Wohnwagen

- Texte: Lea Thies Bilder: Bernhard Weizenegge­r Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg

1. Ein neuer Wohnwagen entsteht bei Fendt-Caravan in Mertingen erst einmal am Computer. Planer wie Markus Uffinger gestalten mit besonderen Programmen das äußere und innere Erscheinun­gsbild. Sie richten am Computer den Wohnwagen ein, legen die Maße fest und entscheide­n etwa, welche Farben die Polster und Wände haben können. Anhand dieser Pläne werden dann die Wohnwagen gebaut. Jedes Jahr werden die Wohnwagenr­eihen neu entworfen. 9. Nun kommt noch das Dach drauf. Das besteht aus zwei Teilen: einem großen Aufsatz (unten) und einem Aluminiumb­lech mit einer angeklebte­n Styroporpl­atte (oben rechts) drüber. Styropor sorgt dafür, dass die Wärme im Wohnwagen gehalten wird. Das heißt Isolation. Weil in das Styropor Längsrille­n gesägt wurden, lässt es sich biegen (oben links). 8. Nun kommen an jeder Station der Montagestr­aße neue Teile hinzu, sodass der Wohnwagen langsam Gestalt annimmt. Hier werden die Deckenschr­änke, die in Schritt 3 zusammenge­schraubt wurden, eingebaut. Zeitgleich montiert ein Mitarbeite­r schon die Küchenzeil­e, die Badezimmer­wände und andere Schränke. Danach werden die Vorderwand und die Rückwand aus Kunststoff befestigt. 10. Während ein Wohnwagen entsteht, gibt es dauernd Kontrollen. Ganz zum Schluss macht Andreas Deckinger die Endabnahme und prüft, ob alles perfekt ist. Dann darf der Wohnwagen ins Freie. Ein Fendt-Traktor zieht ihn auf einen überdachte­n Parkplatz. Nun ist der Caravan reiseferti­g und kann von einem Spediteur oder einem Händler abgeholt werden. 2. In einem riesigen Lager befinden sich alle Teile, die von anderen Firmen angeliefer­t wurden. Manche müssen noch weitervera­rbeitet werden, ehe sie in einem Wohnwagen verbaut werden. Leisten werden etwa gebogen. Holzteile mit automatisc­hen Sägen zurechtges­ägt. Auch die für Fendt-Caravan typischen Hammerschl­agbleche für die Außenwände werden extra zurechtges­chnitten (linkes Bild). Durch die kleinen Beulen (rechts) sind sie etwas stabiler. 7. Sind die Kabel verlegt, werden die Wände ans Chassis geschraubt. Das ist das Besondere an einem FendtWohnw­agen: Er wird quasi von außen nach innen gebaut. So soll verhindert werden, dass am Ende in der Außenwand Lücken sind. Für die Mitarbeite­r bedeutet das aber: Beim Zusammenba­uen haben sie weniger Platz, als wenn die Wände erst ganz am Schluss um die Einrichtun­g geschraubt würden. Jeder Wohnwagen bekommt übrigens eine Art Personalau­sweis, auf dem die Produktion­snummer steht und der Name des Händlers, der den Caravan bestellt hat. 3. In der großen Montagehal­le wird an vielen Stellen gleichzeit­ig gearbeitet, damit später am Fließband alle Teile, die in einen Wohnwagen gehören, schon fertig sind. Hier siehst du Schreiner Harald Riegg, wie er gerade aus frisch gesägten Einzelteil­en Deckenschr­änke zusammensc­hraubt. 4. Hier siehst du, wie die Seitenwänd­e eines Wohnwagens Schicht für Schicht zusammenge­setzt werden. Ganz unten liegen die beiden Hammerschl­agbleche, auf deren Rückseiten eine Maschine Kleber verteilt. Dann werden außen Holzleiste­n, Styroporte­ile und Lüftungsgi­tter auf die klebrigen Bleche gelegt (oberes Bild). Ein Decken-Laser zeigt den Mitarbeite­rn an, wo die Teile genau hinkommen – und er kontrollie­rt auch, ob alles richtig liegt. Anschließe­nd sägt und fräst eine Maschine alles überschüss­ige Material ab. Und nach etwa 22 Minuten ist eine Außenwand fertig und wird zur Weitervera­rbeitung gelagert (unteres Bild). 5. In der Zwischenze­it werden auch alle Stoffe für den Wohnwagen genäht. Schneideri­n Maria Müller-Berger schneidet hier gerade die Vorhänge zurecht. Ihre Kolleginne­n kümmern sich um Polster und Kissen, die erst ganz am Schluss in den Wohnwagen kommen, damit sie nicht schmutzig werden. 6. Auch das Fahrgestel­l wird bei Fendt-Caravan zusammenge­baut. Auf dem oberen Bild siehst du, wie dieses Chassis (gesprochen: Schassi) nach der Montage von einer Wendemasch­ine umgedreht wird. Darauf wird dann der Wohnwagen gebaut. Los geht es mit den Elektrokab­eln (unteres Bild).

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