Augsburger Allgemeine (Land West)

Da stimmt etwas im System nicht

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Zum Artikel „Polizisten fordern härtere Strafen“vom 24. Juli:

Traurig genug, dass die Polizisten selbst härtere Strafen für Angriffe von Gewalttäte­rn fordern müssen. Sie verdienen nicht sehr viel, sind oft Gefahren ausgesetzt und müssen sich noch bespucken und beschimpfe­n lassen. Es ist schon lange überfällig, dass unsere Polizisten mehr Rückhalt von der Politik bekommen und sich härter gegen Angriffe wehren dürfen. Wie immer: Mit den Tätern wird sanft umgegangen und die Opfer – in diesem Fall die Polizisten – werden, wenn sie Pech haben, auch noch angezeigt. Da stimmt doch im System etwas nicht!

Eva Nagelmülle­r, Augsburg maß, wenn sie gegenüber Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdi­enst aggressiv werden! Die Polizei ist nicht zu weich – sie handelt im Rahmen unserer Gesetze und muss mit den Werkzeugen klarkommen, die von der Politik bereitgest­ellt werden!

Warum Augsburger Polizisten häufiger Opfer von Gewalt werden, hat sicher mehrere Gründe. Einer ist ohne Zweifel die Tatsache, dass Augsburg im Vergleich zu anderen Großstädte­n die mit Abstand niedrigste Polizeidic­hte und einen sehr hohen Migrations­anteil hat. Wenn binnen weniger Minuten viele Streifenbe­satzungen an einem Brennpunkt erscheinen können, macht das Eindruck und reduziert die Gefahr von Angriffen!

Also mehr Personal für Polizei und Justiz. Letztere sollte sich über Signalwirk­ungen ihrer Entscheidu­ngen bewusster werden. Wenn Polizeibea­mte straflos als Bastarde bezeichnet werden dürfen oder nach Verletzung­en Schmerzens­geld privat einklagen müssen, trägt dies sicher nicht zu mehr Respekt bei. Der Hinweis auf die USA mit vielen durch die Polizei Erschossen­en, ist deplatzier­t. Cops in den USA sind zumeist allein im Streifenwa­gen unterwegs und müssen bei jedem Gegenüber mit einer legalen Schusswaff­e rechnen! Hans Wengenmeir, Kriminalha­uptkom missar a. D., Augsburg

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