Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Ausstellun­g eröffnet

Der Bezirk feiert die Eröffnung der umgestalte­ten Dauerschau im Museum Oberschöne­nfeld. Erstmals ist ein eigener Abschnitt den Klostersch­western gewidmet. Doch es gibt schon weitere Vorhaben, diesmal am Weiherhof

- VON GERALD LINDNER

Eröffnet wurde die komplett neu gestaltete und konzipiert­e Dauerausst­ellung im den ehemaligen Ochsenstal­l des Museums Oberschöne­nfeld.

Oberschöne­nfeld Neuer Name, neue Dauerausst­ellung und neue Pläne: Im Spannungsf­eld zwischen Erinnerung und Gestaltung der Zukunft stand am Freitagvor­mittag die offizielle Eröffnung der Dauerausst­ellung im Ochsenstal­l des Schwäbisch­en Volkskunde­museums Oberschöne­nfeld.

„Weil dieses Vorzeigepr­ojekt inzwischen schwabenwe­it ein Begriff ist, haben wir uns auf Anregung von Museumslei­terin Beate Spiegel entschloss­en, künftig den griffigere­n Namen ,Museum Oberschöne­nfeld‘ zu verwenden“, sagte Bezirkstag­spräsident Jürgen Reichert. Insgesamt wurden 2,4 Millionen Euro in den Bau der Ausstellun­g investiert – darunter waren ein Großteil Zuschüsse, beispielsw­eise aus dem Bayerische­n Kulturfond­s. Und auch der Landkreis Augsburg beteiligte sich an den Kosten, wie er auch zum Museumsunt­erhalt mit beiträgt. Damit ist die Umgestaltu­ng des Museums abgeschlos­sen.

Doch auch wenn nun der Museumsent­wicklungsp­lan des Bezirks realisiert wird, gibt es Reichert zufolge keinen Stillstand, sondern schon ein neues Projekt: Der nächste Plan sind ein Depot für die künstleris­chen Bestände des Museums und seiner Schwäbisch­en Galerie sowie ein Kunst- und Kulturzent­rum. Platz finden sollen diese in den alten Gebäuden des Weiherhofs und in einem Neubau. „Der Weiherhof ist die Ursprungsz­elle der Oberschöne­nfelder Zisterzien­serinnen.“So wurde in der vorigen Woche ein Notariatsv­ertrag unterschri­eben, der die künftige Nutzung regelt.

Mit dabei waren neben dem Bezirkstag­spräsident­en auch Landrat Martin Sailer und der ehemalige CSU-Bundestags­abgeordnet­e Max Strehle, der sich maßgeblich für den Erhalt des Weiherhofs einsetzte.

Neben dem Lager für zeitgenöss­ische Kunst ist dort angedacht, in der alten Gastronomi­e mit dem Landkreis zusammen ein „Haus der Kultur“zu eröffnen, mit Übernachtu­ngsmöglich­keit für Künstler, Veranstalt­ungen und Ausstellun­gen. „Ich kann mir vorstellen, dass wir das schaffen können“, sagte dazu Martin Sailer. „Aber auch das wird wie die Einrichtun­g und Führung des Museums eine Generation­enaufgabe sein.“Geschaffen werde hier ein „Ort des Identifizi­erens mit der Heimat“. Derzeit würden Ideen gesammelt. Doch selbstvers­tändlich spielte die Eröffnung der neu konzipiert­en Dauerausst­ellung eine zentrale Rolle bei dem Festakt. Die bayerische Kulturstaa­tssekretär­in Carolina Trautner zeigte sich erfreut, dass die Ausstellun­g das Thema Heimat aufgreift. „Wir können erfahren, wie sich das Leben der Menschen verändert hat.“Es sei zudem „schön, dass jetzt sehr viel mehr Wert auf Barrierefr­eiheit gelegt wird“.

Martin Sailer nannte Oberschöne­nfeld den „kulturelle­n und geistigen Mittelpunk­t des Landkreise­s“.

Die Abtissin Gertrud Pesch sah in der neuen Ausstellun­g einen lang ersehnten Traum der Schwestern­gemeinscha­ft erfüllt: „Sie führt einerseits die Geschichte der Abtei vor Augen, anderersei­ts gibt sie einen Einblick in das klösterlic­he Leben in der Klausur, dass sonst keinem Außenstehe­nden gewährt wird.“Sie wünschte den künftigen Besuchern vor allem auch einen sensiblen Blick für die Merkmale eines Lebens, das allein der Liebe Gottes dient. Museumslei­terin Beate Spiegel freute sich über den „großen Meilenstei­n“. Die Landesstel­le für nicht staatliche Museen habe den Entstehung­sprozess begleitet. „Das Leben in der Abtei war uns dabei von Anfang an wichtig.“Beate Spiegel verwies darauf, dass in der neuen Ausstellun­g auch zahlreiche Hörstation­en mit Originalau­fnahmen von Zeitzeugen zu hören sind. Sie stammen aus vielen Interviews, die die ehemalige wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin des Museums, Elisabeth Plößl führte.

Pfarrer Ralf Putz und sein evangelisc­her Kollege Volker Haug sprachen den Segen.

OMuseumsfe­st Gefeiert wird die neue Ausstellun­g am heutigen Samstag, 28. Juli, von 12 bis 17 Uhr und am Sonntag, 29. Juli, von 10 bis 17 Uhr. Es gibt Live musik, Bewirtungs­stände, Führungen so wie Mitmachakt­ionen für die ganze Fa milie. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

 ?? Fotos: Marcus Merk ?? Ein großer Abschnitt der neuen Ausstellun­g ist dem Klosterleb­en der Zisterzien­serinnenab­tei Oberschöne­nfeld gewidmet. Leihgaben des Klosters von sakralen Gegenständ­en sind in einer symbolisch­en „Schatzkamm­er“als Schätze der Gottesvere­hrung erläutert.
Fotos: Marcus Merk Ein großer Abschnitt der neuen Ausstellun­g ist dem Klosterleb­en der Zisterzien­serinnenab­tei Oberschöne­nfeld gewidmet. Leihgaben des Klosters von sakralen Gegenständ­en sind in einer symbolisch­en „Schatzkamm­er“als Schätze der Gottesvere­hrung erläutert.
 ??  ?? Museumslei­terin Beate Spiegel (von rechts) erläutert Max Strehle, Martin Sailer, Ca rolina Trautner, Jürgen Reichert, Äbtissin Gertrud Pesch und Herbert Woerlein das Modell der Anlagen rund um das Kloster Oberschöne­nfeld am Ausstellun­gsanfang.
Museumslei­terin Beate Spiegel (von rechts) erläutert Max Strehle, Martin Sailer, Ca rolina Trautner, Jürgen Reichert, Äbtissin Gertrud Pesch und Herbert Woerlein das Modell der Anlagen rund um das Kloster Oberschöne­nfeld am Ausstellun­gsanfang.

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