Augsburger Allgemeine (Land West)
Musik ist so herrlich barrierefrei
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Die Nächte sind heiß. Wie in Afrika. Das macht Laune auf exotische Musik. Reggae in Wulf ist dieses Wochenende geboten und das Festival der Kulturen in der Augsburger Innenstadt. Es liegt im Herzen des Kulturprogramms zum Hohen Friedensfest – und da gehört dieses Weltmusik-Spektakel auch hin. Gibt es eine eingängigere Art und Weise, den Lebensstil anderer Völker kennenzulernen, als ihre Instrumente, ihre Gesänge zu hören? Allenfalls noch ihre Speisen und Getränke zu kosten – und diese kulinarische Kostprobe gibt es beim Festival der Kulturen in Annahof und Stadtmarkt obendrein.
Musik ist so herrlich barrierefrei: einfach die Ohren aufmachen, sich den Rhythmen hingeben, die Melodien nachklingen lassen, fröhlich oder traurig werden und die große Gemeinschaft spüren mit all denen, die sich ebenfalls von diesen Tönen und Klängen einfangen lassen. So fremd können ihre Skalen klingen, so aufregend anders und geheimnisvoll. Sie lassen sich mischen mit vertrauten Klangwelten und es entsteht ein Amalgam, das von allem etwas in sich trägt.
Emel Mathlouthi, die Stimme des Arabischen Frühlings, wird sich mit den Augsburger Philharmonikern verbinden, Folk aus Polen und der Türkei kommen zusammen – da haben Fremdenfurcht und Ausländerhass keine Chance. Und die Verständigung ist für den Moment kein Problem. Eine Ahnung, was Frieden sein kann, blitzt in diesem bunten Festival auf.
*** „Intermezzo“ist unsere KulturKolumne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-Redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefallen ist.