Augsburger Allgemeine (Land West)

So fanden die Besucher das „neue Theater“

Die erste Saison von Intendant Bücker war geprägt von Übergangss­ituationen. Die Zuschauer kamen dennoch

- VON NICOLE PRESTLE

Das Theater Augsburg hat sich in die Spielzeitp­ause verabschie­det, Intendant André Bücker machte sich am Montag mit seiner Familie auf den Weg in den Urlaub nach Italien. Vorher legte das Viersparte­nhaus (Musiktheat­er, Schauspiel, Ballett, Konzert) eine vorläufige Bilanz vor. Demnach kamen in dieser Spielzeit 196677 Besucher.

Im Jahr vorher, der letzten Intendanz von Juliane Votteler, waren es 185000 Besucher. Diese Differenz lässt sich vor allem durch einen Umstand erklären: Votteler hatte in ihrer letzten Saison keine Hauptspiel­stätte mehr zur Verfügung, da das Große Haus mit seinen rund 1000 Plätzen bereits geschlosse­n, der Martinipar­k mit 620 Plätzen aber noch nicht eröffnet war. Bücker dagegen konnte von Anfang an auf den Martinipar­k als neues Haupthaus zugreifen, wenngleich die Interimssi­tuation die Lage auch für ihn schwierig machte.

Viele Inszenieru­ngen, die in der neuen Spielstätt­e gezeigt wurden, kamen beim Publikum laut Theater gut an. Auf der Beliebthei­tsskala ganz oben stand demnach der „Freischütz“, der die Spielzeit eröffnet hatte. Insgesamt kamen zu den 67 Vorstellun­gen der gesamten Sparte Musiktheat­er über 22 500 Besucher.

Das Schauspiel absolviert­e über

220 Vorstellun­gen, die mehr als

48 000 Menschen sahen. Spielstätt­en waren hier nicht nur der Martinipar­k, sondern unter anderem auch der Hoffmannke­ller und die Brechtbühn­e. Beide Bühnen fehlen dem Theater ab September, weil die Gebäude an der Kasernstra­ße rückgebaut bzw. abgerissen werden. Dafür ist ab Januar wohl das Ofenhaus am Gaskessel mit 240 Plätzen fertig.

Der Tatort, eine eigene Inszenieru­ng des Theaters für Augsburg, fällt in die Sparte Schauspiel. Dieses Format war in der auslaufend­en Spielzeit eines der beliebtest­en, die Auslastung lag bei 98,9 Prozent. Viele Besucher kamen außerdem zu „Momo“, zu „Viel Lärm um nichts“und zu „Peer Gynt“.

Das Ballett hat sich über die vergangene­n Jahre hinweg zu einer beim Publikum beliebten Sparte entwickelt. „Schwanense­e“sahen über 10500 Besucher, die Auslastung bei „Ballett? Rock it!“lag bei 100,5 Prozent. Möglich ist dies, weil aufgrund hoher Nachfrage bisweilen auch Plätze vergeben werden, die für Besucher sonst nicht freigegebe­n sind. Insgesamt kamen in die

47 Ballett-Aufführung­en über

20700 Besucher. Die Gesamtausl­astung lag hier bei knapp 91 Prozent. Im Bereich Konzert erreichte das Theater über 18100 Besucher. Die Freilichtb­ühne legte mit der letzten Aufführung am Samstag nochmals zu. Die Besucherza­hl liegt nun bei über 34 600 und damit höher, als das Theater erwartet hatte. Die Gesamtausl­astung lag hier bei knapp 81 Prozent. Laut Theater ist „Herz aus Gold“damit die viertbeste Inszenieru­ng am Roten Tor in den vergangene­n elf Jahren.

Überhaupt ist Intendant Bücker mit der Spielzeit sehr zufrieden: „„Ich freue mich riesig über diese Besucherza­hl und dass uns das Augsburger Publikum trotz erschwerte­r Bedingunge­n in der Interimssi­tuation und der neuen Spielstätt­e im Martinipar­k treu geblieben ist.“Zwar liegen noch nicht die endgültige­n Ergebnisse vor; sie sind, wie auch in den Vorjahren, wohl Ende September zu erwarten. Bereits im Mai hatte sich aber abgezeichn­et, dass das Theater wohl mehr Besucher erreichen wird, als zu Beginn der Spielzeit erwartet.

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Foto: Fuhr Der „Freischütz“zählte zu den beliebtes ten Inszenieru­ngen der Saison.

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