Augsburger Allgemeine (Land West)

CSU setzt Ministerri­ege in Marsch

Selbst bei mehr als 30 Grad gibt es kein Pardon fürs Spitzenper­sonal. Aber auch andere strampeln sich ab

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Neusäß/Landkreis Augsburg Für den kommenden Donnerstag sind Temperatur­en von über 30 Grad angesagt, die Sonne soll gnadenlos vom blauen Himmel brennen. Da gibt es nachmittag­s um drei Uhr sicherlich angenehmer Aufenthalt­sorte als ein Zelt, das auf einem Baustellen­gelände steht. Doch inmitten des Landtagswa­hlkampfes gibt es fürs politische Spitzenper­sonal kein Pardon und so muss die Stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin Ilse Aigner (CSU) bei Fassbier und warmen Würstchen die Parteifreu­nde auf dem Neusässer Sailer-Areal auf die heiße Phase des Wahlkampfe­s einstimmen – warm genug wird es aller Voraussich­t nach ja sein.

Aigner war erst Anfang Februar im Augsburger Land, als sie in einem Autohaus auftrat. Doch je näher der Wahltermin am 14. Oktober rückt, desto öfter lässt sich die politische Prominenz im Augsburger Land blicken, wo insgesamt drei Stimmkreis­e aufeinande­rtreffen, was für eine dementspre­chende Kandidaten­dichte sorgt.

Unter anderem wollen nicht weniger als sieben amtierende Landtagsab­geordnete von CSU, SPD und Freien Wählern mithilfe von Stimmen aus dem Landkreis ihre Mandate verteidige­n und nehmen für die Wahlwerbun­g auch die Hilfe der sogenannte­n Parteiprom­inenz in Anspruch. Die in München regierende CSU ist dabei natürlich im Vorteil, weil sie ihre Ministerri­ege in Marsch setzen kann.

Auch der Chef selbst war schon da. Ministerpr­äsident Markus Söder schaute vergangene Woche im Neusässer Rathaus vorbei, Mitte September ist er dann beim Michaelima­rkt in Schwabmünc­hen. Dort macht am morgigen Mittwoch auch Winfried Bausback Station. Die Mithilfe des Justizmini­sters scheint dringend erforderli­ch, um vor dem alten Schwabmünc­hner Amtsgerich­t eine IT-Linde zu pflanzen. Hintergrun­d: In dem nicht mehr als Gericht genutzten Gebäude finden jetzt IT-Schulungen für Justizmita­rbeiter statt. Kommende Woche wird Familienmi­nisterin Kerstin Schreyer im Landratsam­t erwartet. Anlass ist die Übergabe eines Förderbesc­heids für ein Projekt, das die Langzeitar­beitslosig­keit bekämpfen soll.

Aber auch die Konkurrenz strampelt sich ab. Am 14. August zum Beispiel wollen die „Roten Radler“durch den Landkreis touren. Mit ihrem Landtagsfr­aktionsche­f Markus Rinderspac­her an der Spitzen planen die SPD-Politiker eine Tagestour per Fahrrad. Das dürfte schweißtre­ibend werden – vor allem, wenn der Sommer seine Hochform beibehält. Gut möglich, dass in den kommenden Wochen auch bei anderen Parteien Termine mit prominente­n Köpfen hinzukomme­n.

Derzeit aber ist noch nicht einmal das Kandidaten­feld für die Landtagswa­hlen komplett – zumindest theoretisc­h. Zwar haben die Parteien ihre Bewerber längst benannt, doch noch bis zum kommenden Donnerstag, 2. August, können Wahlkreisv­orschläge eingereich­t beziehungs­weise geändert werden. Am 17. August dann wird der Wahlkreisa­usschuss über die Zulassung der Vorschläge entscheide­n. Erst dann wird klar sein, wer in den 13 schwäbisch­en Stimmkreis­en antritt, von denen drei ganz oder zum Teil im Kreis liegen. Der Stimmkreis Augsburg-Land-Süd liegt vollständi­g im Landkreis. Zum Stimmkreis Augsburg-Land/Dillingen zählen mit Ausnahme von Adelsried alle Kommunen nördlich der Autobahn. Gersthofen und Neusäß schließlic­h sind Teil von Augsburg West.

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Ilse Aigner

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