Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Kreuz mit dem Kreuz
Das Staatliche Bauamt plant am Autobahnanschluss Augsburg-West einen längeren Verflechtungsstreifen entlang der B 17 in Richtung Stadtmitte. Wie er entlasten soll und wie es mit der Brücke weitergeht
Für das Autobahnkreuz AugsburgWest ist eine Entlastung in Sicht: Das Staatliche Bauamt plant einen verlängerten Verflechtungsstreifen zur B 17.
Landkreis Augsburg Seit gestern läuft die erste Telematik-Anlage im Raum Augsburg: Sie regelt im Süden der Stadt den Verkehr auf der
B17. Dort sind zu Stoßzeiten fast
70000 Fahrzeuge unterwegs. Im Berufsverkehr kommt es morgens zu stockendem Verkehr und bisweilen zum Stillstand. Das ist ein Zustand, den viele Autofahrer auch im Norden der Stadt kennen: Am Autobahnkreuz Augsburg-West geht es oft nur noch Stoßstange an Stoßstange in die Stadt. Eine Verbesserung soll künftig eine neue Spur im Südwesten des großen Kleeblatts bringen – das Staatliche Bauamt plant nämlich einen verlängerten Verflechtungsstreifen in Fahrtrichtung Augsburg.
Bislang muss sich der Verkehr aus Richtung München von der Autobahn auf einer relativ kurzen Strecke auf die B17 einfädeln. Gleichzeitig wollen viele Pendler abfahren – eine kritische und gefährliche Situation, die immer wieder zu Unfällen führt. In Zukunft soll der sogenannte Verflechtungsstreifen länger
Brücke wird im Sommer 2019 halbseitig gesperrt
werden. Er führt dann durchgehend von der A-8-Brücke in die Ausfahrtsrampe Gersthofen-Süd (in Richtung München) über die Autobahnauffahrt (Richtung Stadtmitte). Wann die neue Spur kommt, ist noch nicht ganz klar. Der Termin hängt unter anderem davon ab, wann die große Brücke über die Autobahn saniert wird.
Vor einem Jahr war noch die Rede davon, dass die Brücke neu gebaut werden muss. Das wäre angesichts der Verkehrsströme, die sich jeden Tag über das Kreuz schieben, ein monströses Projekt geworden. Jetzt kommt die kleinere Lösung: „Ein Neubau steht nicht mehr zur Debatte“, sagt Oliver Saga vom Autobahnbetreiber A+. Stattdessen soll es eine zeitlich versetzte Sanierung geben, die das Bauwerk auf Vordermann bringt. Start ist in einem Jahr.
In den Sommerferien 2019 wird die Oberseite der Brücke erneuert und die Bundesstraße in einer Richtung gesperrt. Das passiert konkret: Der alte Fahrbahnbelag wird abgenommen und anschließend eine neue Abdichtung auf den nackten Beton aufgebracht. Es folgen eine Schutzschicht und ein neuer Asphaltbelag. Oliver Saga rechnet mit einer Bauzeit von fünf bis sechs Wochen – so lange dauern die Sommerferien. Die entgegengesetzte Fahrtrichtung will der Autobahnbetreiber im Jahr darauf in Angriff nehmen. In Absprache mit A+ soll dann der durchgehende Verflechtungsstreifen gebaut werden. Baubeginn könnte „frühestens nächstes Jahr sein“, sagt Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt. Die genauen Pläne werden noch ausgearbeitet. Davon unabhängig wird es am Bauwerk 83/1 – so heißt die Brücke am Knoten Augsburg-West bei den Planern – noch kleinere Arbeiten geben. Beispielsweise sind an der Unterseite kleinere Fehlstellen bekannt, die ausgebessert werden müssen, erklärt Oliver Saga. Die Schäden werden tageweise behoben, und dann nachts von 22 bis 6 Uhr. Saga: „Die Autofahrer werden davon nichts mitbekommen.“
Zu Behinderungen kam es allerdings im vergangenen Jahr, als die Betreibergesellschaft, die für den sechsstreifigen Ausbau und den Betrieb des 52 Kilometer langen A-8-Abschnitts zwischen Augsburg und München verantwortlich ist, die Brücke der Anschlussstelle Augsburg-Ost sanierte. Dort wurden ebenfalls der komplette Fahrbahnbelag und die Abdichtungen erneuert. Außerdem wurden neue Schutzplanken montiert.