Augsburger Allgemeine (Land West)
TC Schießgraben als Retter in der Not
Weil die Anlage in Eching durch einen Brand schwer beschädigt wurde, sprang der Augsburger Tennisclub als Gastgeber der Bavarian Open ein. Am Samstag startet das Turnier mit über 200 jungen Spielern aus aller Welt
Der TC Schießgraben ist völlig überraschend zum Ausrichter der bedeutenden Bavarian Junior Open vom 4. bis zum 12. August geworden, weil den eigentlichen Gastgeber, den SC Eching, ein Unglück getroffen hat. Was ist dort passiert?
Thor: Die Tennishalle inklusive Umkleiden und Infrastruktur in Eching sind im Mai einem Brand zum Opfer gefallen. Deshalb kann das Turnier, das seit 15 Jahren dort ausgetragen wird, dort nicht stattfinden. Kurz vor Pfingsten, als wir auf dem Weg ins Trainingslager an den Gardasee waren, sind wir angerufen worden, ob wir das Turnier nicht übernehmen können. Das mussten wir dann erst mit allen Beteiligten besprechen und sind gleich vom Gardasee aus zu einer Besprechung nach Eching gefahren.
Wie waren die Reaktionen im TCS?
Thor: Grundsätzlich ist es natürlich eine sehr große Ehre, so ein Turnier übernehmen zu dürfen, denn es gibt nicht so viele davon. Trotzdem ist uns in Eching erst langsam bewusst geworden, was da alles auf uns zukommt. Das hat uns in unserer Eu- phorie aber nicht gebremst. Wir sind einfach froh, dass wir ein solches Turnier veranstalten dürfen.
Was waren die schwierigen Punkte für Sie und Ihren Kollegen Vilislav Vassilev als Organisationschefs?
Thor: Die Turnierabwicklung an sich, denn erst hatten wir rund 600 Anmeldungen. Doch mittlerweile sind wir durch verletzungsbedingte
Absagen und Ausfälle bei gut 280 Teilnehmern aus aller Welt. Wir starten am Samstag mit den Qualifikationen und am Montag mit den Hauptfeldern. Unser Wirt musste seinen Urlaub um ein paar Tage verschieben, damit wir diese Masse an Spielern auch versorgen können. Wir mussten Hotels buchen, den Shuttle-Service, die ehrenamtlichen Helfer finden und internationale Schiedsrichter organisieren. Am Mittwoch sind auch schon die ersten Spieler aus Australien eingetroffen.
Sind auch lokale Talente dabei?
Thor: Ja, einige Spieler aus unserem Verein und aus der Region. Denn wir haben die Möglichkeit, durch Wildcards und über die nationalen Ranglisten freie Plätze zu besetzen. Dabei haben wir darauf geachtet, Spieler aus der Region aufzunehmen, wie etwa Nico Kleber und Mark Dragomirov vom TC Schießgraben, Moritz Specker aus Krumbach oder Tom Bittner aus Gersthofen. Wann haben diese Talente schon mal Gelegenheit, ein solches Turnier vor der Haustüre zu spielen?
Wie ist Ihre Gefühlslage so kurz vor dem Start?
Thor: Die Spannung steigt, aber ich denke, wir sind gut vorbereitet. Wir hoffen, dass viele Zuschauer kommen und das Turnier genießen. Dafür sollte es allerdings nicht ganz so heiß sein. Sollte es regnen, haben wir den übernächsten Sonntag noch als zeitlichen Puffer. Wir werden täglich ab 9 Uhr auf bis zu 20 Plätzen spielen – auf unseren 16 eigenen und manchmal auch noch auf Plätzen des benachbarten TC Schwaben.