Deutschlands Inseln

Eine Doku zeigt Traumstrände und Schattenseiten der Ostfriesischen Inseln

ZDF, 22.15 Uhr Sie wirken wie Drogen: Die Ostfriesischen Inseln ziehen Wiederholungstäter an, die dort immer wieder ihre Ferien verbringen. Dort treffen sie mit knorrigen Ostfriesen zusammen, aber auch mit einer ganz neuen Generation von Insulanern, die vom Tourismus leben.

Für die ZDF-Reportage „Inselträume: Welten im Watt“hat Autor Peter Kunz viele Interviews mit Gästen und Gastgebern geführt. Herausgekommen ist ein differenziertes Kurzporträt der sieben Inseln, die in Größe, Lage und Einwohnerzahl doch recht unterschiedlich sind. Autoverkehr gibt es nur auf Borkum und Norderney. Entschleunigung verspricht das kleine Juist. Idyllische Szenen, rasante Aufnahmen von Kitesurfern, Eltern mit glücklichen Kindern am Badestrand – die Reportage spart nicht mit einladenden Bildern, die aus der Touristik-Werbung stammen könnten. Doch auf allen Inseln, besonders auf Juist und der großen Nachbarinsel Norderney mit seinem mondänen Staatsbad, sind auch die Kehrseiten des Tourismus spürbar.

Die Immobilienpreise schießen in die Höhe und übersteigen sogar das Niveau von Sylt. Bis zu 20 000 Euro pro Quadratmeter kostet eine Eigentumswohnung in einem Norderneyer Plattenbau mit Meeresblick. Die Gentrifizierung ist hier längst angekommen.

Bezahlbarer Wohnraum für Insulaner und Mitarbeiter in der Gastronomie ist kaum vorhanden, denn im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit seinen empfindlichen Schutzgebieten gibt es keine neuen Baugebiete. Spätestens beim Traum vom dauerhaften Wohnen im Urlaubsparadies enden die Inselträume.

Foto: Mohssen Assanimoghaddam, dpa Ein Blick auf den Yachthafen von Baltrum: Die ZDF Reportage „Inselträume: Die Ostfriesischen Inseln – Welten im Watt“beleuch tet das Leben auf den deutschen Inseln.