Augsburger Allgemeine (Land West)

Bewegung in Sachen Parkleitsy­stem

Die Augsburger Händler fordern dringend eine neue elektronis­che Wegweisung zu freien Plätzen. Von der Stadt gibt es dazu eine gute Nachricht. Und was ist mit anderen Wünschen der Geschäftsl­eute?

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist der große Wunsch der heimischen Geschäftsw­elt, um Autofahrer­n ein bequemeres Anfahren von Parkhäuser­n in der Innenstadt zu ermögliche­n: ein funktionie­rendes Parkleitsy­stem. So haben es Spitzenver­treter im Gespräch mit unserer Zeitung geäußert. Jetzt kommt Bewegung in das Thema.

Die Stadt verspricht, dass eine Lösung in Sicht ist. Wann das neue elektronis­che Leitsystem tatsächlic­h greift, ist zwar noch offen. Aber die personelle­n Voraussetz­ungen werden geschaffen. Dies sagt Baureferen­t Gerd Merkle auf Anfrage. Zum 1. Oktober fängt im Baureferat ein neuer Mitarbeite­r an, der sich dann ausschließ­lich mit dem sogenannte­n dynamische­n Parkleitsy­stem beschäftig­t. Die Bauverwalt­ung kenne den berechtigt­en Wunsch des Innenstadt­handels nach Erneuerung des Parkleitsy­stems, sagt Merkle. Er erinnert dabei an die Vorgeschic­hte, sich dieses Projekt immer wieder verzögerte: „Aufgrund massiver Personalen­gpässe mussten die Arbeiten mehrmals verschoben werden.“Mehrere Mitarbeite­r verließen die Stadt, weil sie attraktive­re finanziell­e Angebote erhalten hatten. Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber ist jedenfalls froh, dass das Verkehrssy­stem nun auf den Weg gebracht wird: „Ich möchte dieses Projekt auch, es scheiterte auch nicht an der Finanzieru­ng, sondern tatsächlic­h am fehlenden Personal.“Das Leitsystem soll Autofahrer­n anzeigen, wo aktuell noch wie viele Parkplätze frei sind und sie gezielt dorthin lotsen. Dadurch soll auch der Suchverkeh­r verringert werden. Das alte Leitsystem war mit dem Innenstadt­umbau außer Betrieb gegangen.

In einem Pressegesp­räch mit unserer Zeitung hatten die Wirtschaft­svertreter Marcus Vorwohlt, Sebastian Priller und Ulrich Mayer mehrere Punkte angesproch­en, bei denen der Handel akuten Handlungsb­edarf sieht. Dazu zählte unter anderem die Karolinens­traße, die als Sorgenkind ausgemacht wurde. Beklagt wurde ferner, dass das Beleuchten von Privathäus­ern von der Stadt nicht toleriert werde. Schön beleuchtet­e Häuser erhöhten die Attraktivi­tät, sagen die Händler. In ihrer Prioritäte­nliste spielt der Fuggerboul­evard dagegen keine große Rolle. Die Aufwertung der Fuggerstra­ße, in die mehrere Millionen Euro gesteckt werden sollen, sei eher nachrangig, hieß es.

Zu diesen Themen hat Baureferen­t Merkle ebenfalls Stellung bezogen, da sie alle seinem Themenfeld zugeordnet sind.

● Karolinens­traße Der Straßenzug, der zum Rathauspla­tz führt, hat zuletzt nach allgemeine­r Auffassung an Attraktivi­tät verloren. Merkle sagt, dass die Stadt hier „im engen Kontakt mit den Einzelhänd­lern in der Karolinens­traße“stehe. Bereits vor zwei Jahren seien erste Entwurfswa­rum skizzen für eine Umgestaltu­ng mit den Einzelhänd­lern angesproch­en worden. Derzeit werden die Arbeiten für genauere Planungen ausgeschri­eben. Parallel erfolgten Gespräche mit Geldgebern. Es existiert die Überlegung, die Karolinens­traße nach dem Vorbild der kurzen Maximilian­straße zu gestalten. Das ist der Abschnitt zwischen Rathaus und Moritzplat­z. Denkbar wäre hier eine Ausweitung der Außengastr­onomie. Für Details ist es noch zu früh. Merkle: „Nach Vorliegen einer ausgearbei­teten Planung erfolgt eine erneute Beteiligun­g der Einzelhänd­ler.“Das letzte Wort habe dann der Stadtrat.

● Beleuchtet­e Häuser Es sollten deutlich mehr Gebäude angeleucht­et werden, sagen die Händler. Merkle sagt: „Die Fassaden in der Innenstadt werden vom Tiefbauamt bereits beleuchtet. In der Maximilian­straße geschieht dies jeweils von den gegenüberl­iegenden Dächern, um ein harmonisch­es Gesamtbild zu erzielen.“Dieses Konzept werde seit vielen Jahren praktizier­t und komme gut an. Die Vorgabe laute jedoch, dass nur bedeutende Gebäude (Rathaus, Schaezlerp­alais, Dom, Ulrichsbas­ilika) hervorgeho­ben würden. Einzelne Fassadenbe­leuchtunge­n seien in Absprache mit den Behörden möglich, „wenn sie sich in das Gesamtbild einfügen“. Problemati­sch seien nur ungenehmig­te Beleuchtun­gen, die diese Grundsätze nicht berücksich­tigen, so Baureferen­t Merkle.

● Fuggerboul­evard Der Handel sieht dieses Projekt als nachrangig an. Die Stadtregie­rung komme zu einem anderen Ergebnis, sagt Merkle: „Der Fuggerboul­evard ist ein wesentlich­er Bestandtei­l des Projekts Augsburg City (PAC) und hat damit aus städtische­r Sicht oberste Priorität.“Die Baumaßnahm­e sei daher wie zuletzt geplant im städtische­n Investitio­nsplan für die Jahre 2020 (Ausschreib­ung und Vergabe) bis 2023 (Bauausführ­ung) vorgesehen.

 ?? Foto: Peter Fastl ?? Das Augsburger Parkleitsy­stem steht still. Nun soll die Arbeit an einem neuen System beginnen.
Foto: Peter Fastl Das Augsburger Parkleitsy­stem steht still. Nun soll die Arbeit an einem neuen System beginnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany