Augsburger Allgemeine (Land West)

Niki Lauda an Lunge operiert

Transplant­ation: Überrasche­nder Eingriff in Wien

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Wien Formel-1-Legende Niki Lauda hat sich in Wien überrasche­nd einer Lungentran­splantatio­n unterziehe­n müssen. Das Allgemeine Krankenhau­s in Wien berichtete am Donnerstag über die Operation, ohne Angaben über den Gesundheit­szustand des 69-Jährigen zu machen. Die Klinik habe die Mitteilung in Absprache mit der Familie veröffentl­icht, sagte Sprecherin Karin Fehringer. „Wir bitten um Verständni­s, dass die Familie keine öffentlich­en Statements abgeben wird, und ersuchen die Privatsphä­re von Familie Lauda zu wahren“, hieß es darin. Lauda habe eine schwere Lungenerkr­ankung gehabt. Das Unternehme­n Laudamotio­n wollte sich nicht weiter äußern, wie eine Sprecherin sagte.

Nach Medienberi­chten war der dreimalige Formel-1-Weltmeiste­r bereits seit einer Woche im Krankenhau­s. Der Österreich­er soll seinen Urlaub wegen der Erkrankung unterbroch­en haben und nach Wien zurückgeke­hrt sein. Der Aufsichtra­tschef des Mercedes-Teams um den britischen Weltmeiste­r Lewis Hamilton war zuletzt auch nicht bei den Formel-1-Rennen in Hockenheim (22. Juli) und Ungarn (29. Juli) dabei gewesen.

Lauda war seit seinem Horrorunfa­ll 1976 auf dem Nürburgrin­g gesundheit­lich angeschlag­en. Er hatte den Unfall mit schweren Verbrennun­gen wie durch ein Wunder überlebt. Seine Lunge wurde dabei teilweise verätzt. Als Spätfolge des Unfalls musste er sich bereits zweimal einer Nierentran­splantatio­n unterziehe­n. Eine Niere spendete ihm 1997 sein Bruder Florian, eine weitere 2005 seine spätere Ehefrau Birgit. Mit ihr hat Lauda achtjährig­e Zwillinge – Max und Mia. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Söhne Lukas (39) und Mathias (37).

Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Feuerunfal­l bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film „Rush“im

Dreimal gewann Niki Lauda den WM Titel

Kino zu sehen. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. „Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrüb­eln, warum und wieso mir das Ganze widerfahre­n ist“, sagte er später.

Lauda gewann den WM-Titel dreimal: 1975, 1977 und 1984.

Nach dem Unfall machte er eine roten Kappe zu seinem Markenzeic­hen. Er trug sie anfangs, damit der Verband auf seiner verbrannte­n Kopfhaut beim Abnehmen des Rennfahrer­helms nicht verrutscht­e. Später nutzte er sie als Werbefläch­e für seine unternehme­rischen Aktivitäte­n im Luftfahrtb­ereich.

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Niki Lauda

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