Augsburger Allgemeine (Land West)
Gutachten: Zweiter Teil steht aus
Es geht auch hier ums Höhmannhaus
Die Ergebnisse eines Gutachtens, das sich mit den Mietkonditionen im städtischen Höhmannhaus in der Maximilianstraße befasst hat, sorgten in dieser Woche für mächtig Wirbel. Christof Trepesch, Chef der städtischen Kunstsammlungen, geriet unter Druck, weil er laut Gutachten offenbar zu wenig Miete zahlt. Trepesch ist sich keiner Schuld bewusst, heißt es. Er hat den Vorgang seinen Anwälten übergeben, zumal ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Unterstützer von Trepesch warnen in diesem Fall vor einer Vorverurteilung – auch, weil ein zweites Gutachten zu einem anderen Ergebnis kam.
Das vom städtischen Rechnungsprüfungsausschuss beauftragte Gutachten umfasst 285 Seiten. Noch liegen nicht alle Inhalte vor. Untersucht werden im Gutachten auch die Mietverhältnisse für gewerblich genutzte Räume im Höhmannhaus. Mit dem Ergebnis sei wohl erst Anfang nächster Woche zu rechnen, hieß es am Donnerstag aus dem Rathaus. Das Höhmannhaus wurde der Stadt von Ruth Höhmann vererbt, die Verwaltung des Gebäudes oblag bislang den Kunstsammlungen.
Zwischenzeitlich gibt es erste Stimmen aus der Politik, die eine andere Verwaltungsform fordern. Demnach soll eine zentrale Stelle, die bei der Stadt angesiedelt ist, sich um städtische Immobilien kümmern. Die CSM, die nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, hat sich hier positioniert. Vorsitzender Max Becker sagt: „Je nach Kostenabwägung kann damit ein externes Unternehmen oder eine neu zu gründende Abteilung des Liegenschaftsamtes beauftragt werden.“Einzelne Referate und Abteilungen könnten dabei weiterhin grundlegende Entscheidungen bezüglich der in ihrem Verantwortungsbereich befindlichen Immobilien treffen. Allerdings wären Dinge wie Vermietung, Instandhaltung oder laufende Verwaltung in einer professionellen Hand gebündelt, so Becker. Dem Vernehmen nach wird bei anderen Parteien ebenfalls überlegt, die jetzige Struktur neu aufzustellen.