Augsburger Allgemeine (Land West)
Mancher Badegast würde gerne früher schwimmen
Das Familienbad öffnet einmal die Woche bereits um sieben. Einigen Schwimmern ist das zu wenig
Gerade in diesen heißen Tagen ist das Familienbad voll. Das überrascht nicht. Bemerkenswerter ist, dass selbst beim Frühschwimmen donnerstags um sieben Uhr morgens das Schwimmbecken oft schon aus allen Nähten platzt. An Rückenschwimmen ist kaum zu denken, will man keine Kollision riskieren. Der einzig mögliche Schwimmstil ist der Slalom. Manch Besucher fragt sich, warum bei dieser hohen Nachfrage nur einmal die Woche Frühschwimmen angeboten wird.
Wie die beiden Schwimmerinnen, die nach ihrem Frühsport am Donnerstag im Familienbad aus dem Becken steigen. „Ich verstehe nicht, warum das Bad nicht öfter früher öffnet“, sagt die eine. „Für viele Berufstätige ist der Donnerstag die einzige Möglichkeit, hier Bahnen zu ziehen“, stimmt die andere Besucherin zu. Beide finden das nicht ideal. Die Freibäder in Augsburg öffnen zur Hauptsommersaison frühestens um 9 Uhr. Mit Ausnahme des Frühschwimmens einmal die Woche am Plärrer eben. „Es gibt immer wieder Forderungen, die Öffnungszeiten zu erweitern“, weiß Ordnungsreferent Dirk Wurm. Aber das sei nicht möglich.
Dazu bräuchte man mehr Personal. Um hier aufzustocken, müsste die Verhältnismäßigkeit überprüft werden. „Und dabei konnte man bislang nicht so punkten, dass wir mehr Mitarbeiter bekommen hätten.“Derzeit sei an eine Ausweitung der Öffnungszeiten sowieso nicht zu denken. „25 Prozent unseres Fachpersonals sind momentan im Krankenstand.“Dabei haben Bademeister und Co. bei der Hitze viel zu tun. Der Andrang im Juli war groß. „Im Juni hingegen waren die Zahlen deutlich schlechter.“Bis Ende Juli haben 150000 Menschen die Freibäder besucht, das Familienbad liegt mit 64 000 Badegästen an der Spitze. „Mal schauen, was der August noch bringt“, so Wurm. Die Freibad-Saison 2017 war mit über 222 000 Besuchern eine der besucherstärksten der letzten zehn Jahre.
Die Neuerungen im Familienbad werden derzeit nicht genutzt. Eines der beiden neuen Volleyballfelder ist noch nicht freigegeben. Hier fehlt noch ein Netz, das die neue Fassade des Plärrerbades schützt, informiert Werner Steierberg, Abteilungsleiter Bäder. Die „Calisthenics-Station“, an der man an mehreren Geräten trainieren kann, muss erst noch überprüft und freigegeben werden. Das passiert zeitnah. Apropos Trainieren: Wer sich bislang im Familienbad davor gescheut hatte, die zwei abgesperrten Bahnen zu benutzen, dem sei gesagt: Jeder, der etwas flotter unterwegs ist, kann diese Bahnen benutzen. Laut Steierberg sind sie für die Gäste gedacht, die zügiger schwimmen. Erst ab 18 Uhr seien die Bahnen den Vereinen vorbehalten.