Augsburger Allgemeine (Land West)
Moderne Museumsarbeit
Zum selben Thema:
Die Preispolitik der Stadtverwaltung möchte ich nicht kommentieren. Als langjährige Vorsitzende der Altaugsburggesellschaft halte ich es für angebracht, die großen Verdienste zu würdigen, die sich Dr. Trepesch im Laufe seiner Amtszeit erworben hat, sehr zum Vorteil der Stadt Augsburg. Immer offen und begeisterungsfähig für neue Ideen, wurde unter seiner Leitung das toll restaurierte Schaezlerpalais aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und für ein Nebeneinander von Barock und zeitgenössischer Kunst geöffnet. Man denke etwa an die großartige Präsentation der Werke von Jaume Plensa, die auch Kunstfreunde in die anderen Häuser lockte, um nur ein Beispiel zu nennen für die zahlreichen Neuerungen, die er einführte: Konzertveranstaltungen, Kinderprogramme, Kunstsprechstunden, Kontaktpflege zu Kunstschaffenden und Museen – ein weitgespanntes Netzwerk entstand.
Dr. Trepesch hat nicht im Elfenbeinturm gewohnt – gerade die ideale Nähe der Wohnung im Höhmannhaus ermöglichte es ihm, ständig präsent zu sein – außerhalb der Dienstzeiten – sei es bei Vernissagen und Benefizveranstaltungen zugunsten der Städtischen Kunstsammlungen. Sein größter Verdienst bei einem Etat von Null-Euro für den Ankauf neuer Objekte, die ja oftmals mit der großen Vergangenheit der Stadt Augsburg verbunden sind, ist sein unermüdlicher Einsatz, Sponsoren zu gewinnen. Seine Überzeugungskraft hat so manches Kunstwerk wieder zurückgebracht oder die bestehenden Sammlungen ergänzt.
Anne Voit, Augsburg