Augsburger Allgemeine (Land West)
FCA darf mehr Mut zeigen
Drei Wochen vor dem Bundesligastart ist das Leistungsvermögen des FC Augsburg schwer einzuschätzen, Ausreißer nach unten und oben scheinen möglich. Im Trainingslager in Tirol hat die Mannschaft einen engagierten Eindruck hinterlassen, Sorgen bereiten Stammkräfte, die bis zum ersten Ligaspiel nicht bei hundert Prozent ihres Niveaus sein können.
Am grundsätzlichen Saisonziel, dem Klassenerhalt, halten Verantwortliche und Profis fest. Das ist nachvollziehbar. Gleichzeitig hat sich die Ausgangslage verändert. Der Verein gehört die achte Saison in Folge der Liga an, mit dem Klassenerhalt allein wollen sich die Spieler nicht mehr zufriedengeben. Hinteregger, Max oder Khedira formulierten diesen Anspruch. Für die Entwicklung des Bundesligisten ist es bedeutend, dem Stillstand entgegenzutreten. Zudem schaffen höhere Ambitionen für umworbene Spieler wie Finnbogason, Gregoritsch oder Gouweleeuw einen Anreiz, beim FCA zu bleiben.
Dass sich der FCA in der Tabelle nach oben orientieren darf, hat die vergangene Saison gezeigt. 24 Punkte holte der Klub in der Hinrunde, an dieser Ausbeute wollen sich die Spieler messen lassen. Helfen können ihnen die Erfahrungen der Rückrunde. Sie mussten lernen, mit einer gehobenen Erwartungshaltung umzugehen.
Seit dem Aufstieg zeichnete jede FCA-Mannschaft Geschlossenheit aus. Leidenschaftlich haben sich die Spieler wiederholt gegen den Abstieg gewehrt. Diese Energie lässt sich ebenso für höhere Ziele nutzen. Aktuell verfügt der FCA erneut über eine schlagkräftige Stammelf. Bleibt er von Ausfällen verschont, scheint ein einstelliger Tabellenplatz absolut möglich. Der FCA darf beim Saisonziel mehr Mut zeigen.