Augsburger Allgemeine (Land West)

Für mehr Pflege

In Augsburg gingen 1,5 Tonnen Papier für ein Volksbegeh­ren auf Reisen

- VON ELIF BINICI

Im Gewerkscha­ftshaus am Katzenstad­el wurde am Freitag fleißig gearbeitet. Denn am Montag startet das Volksbegeh­ren „Stoppt den Pflegenots­tand an Bayerns Krankenhäu­sern“, hinter dem ein Bündnis aus Politikern, Pflegern, Juristen und Ärzten steckt. Die Vorbereitu­ngen dazu wurden in Augsburg getroffen. Nach Angaben der Gewerkscha­ft Verdi fehlen bayernweit rund 12 000 Pflegekräf­te. Überlastet­e Pflegekräf­te, überfüllte Notaufnahm­en und zu wenig Zeit für die Versorgung der Patienten seien die Folge. Mit dem Volksbegeh­ren wollen die Initiatore­n erreichen, dass die Pflegekräf­te entlastet werden und durch die Verbesseru­ng ihrer Arbeitsbed­ingungen die Qualität der Patientenv­ersorgung steigt. 400 Aktionspak­ete für Unterstütz­er und Unterstütz­erinnen des Volksbegeh­rens wurden zusammenge­stellt.

20 Helfer und Helferinne­n packten 1,5 Tonnen an Flyern, Unterschri­ftenlisten und Plakaten in Pakete. Organisati­onen, Verbände, Einzelpers­onen, Parteien und Geschäfte hatten die Listen zuvor angeforder­t. „Für ein Volksbegeh­ren benötigt man 25 000 Unterschri­ften. Wir haben uns jedoch das Ziel gesetzt, 40000 Unterschri­ften bis zur Landtagswa­hl am 14. Oktober zu sammeln“, sagte Mitinitiat­or Stefan Jagel von der Gewerkscha­ft Verdi. Das sei eine Sicherheit­smaßnahme, damit alle erforderli­chen Unterschri­ften auch garantiert gültig sind. Der Landesspre­cher der Linken in Bayern, Ates Gürpinar, zeigte sich zuversicht­lich: „Die Menschen spüren den Pflegenots­tand, egal, ob man Pflegekraf­t, Arzt oder Patient ist.“Stefanie Kirchner war eine der Helferinne­n, die die Pakete zum Versand vorbereite­ten. Sie ist Bezirkstag­skandidati­n der Linken im Ortsverban­d Eichstätt und im Fachschaft­svorstand von Verdi. Zudem ist sie Krankensch­wester. „Ich kenne das Problem und erlebe jeden Tag live, wie die Situation in Krankenhäu­sern ist“, erzählte sie.

Ab Montag können sich interessie­rte Bürger in die Listen eintragen, zum Beispiel bei Geschäftss­tellen der Gewerkscha­ft Verdi oder bei Betriebsrä­ten in Krankenhäu­sern.

OInfos zum Volksbegeh­ren www.stoppt pflegenots­tand.de

unter:

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Foto: Michael Hochgemuth Stefan Jagel (von links), Anita Rupprecht und Stefanie Kirchner verladen die Paka te.

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