Augsburger Allgemeine (Land West)
Neues Wohngebiet in Lauterbrunn
Einheimische wollen dort gemeinsam ein Mehrfamilienhaus bauen. Daneben gibt es elf weitere Bauplätze
Heretsried Der Gemeinderat Heretsried hat in seiner jüngsten Sitzung erneut ein Baugebiet auf den Weg gebracht. Peter Nardo vom Ingenieurbüro Tremel stellte noch einmal die überarbeitete Variante für das Baugebiet Am Steinriesel II in Lauterbrunn vor, auf die sich die Gemeinderäte geeinigt hatten. So befindet sich gleich zu Beginn ein Bauplatz, auf dem ein Vier-Parteien-Haus mit Tiefgarage errichtet werden soll. Zudem gibt es weitere elf Bauplätze für Einfamilienhäuser. Laut Bürgermeister Heinrich Jäckle wollen einheimische Interessenten das Mehrfamilienhausprojekt miteinander stemmen. Werde daraus nichts, könne man auf dem Grundstück ein ganz normales Haus bauen. Die Häuser am Ortsrand sollen keine Vorgaben in der Gestaltungsart haben. Geplant wurden bereits Straßenstiche, um das Baugebiet eventuell erweitern zu können.
Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung des Bebauungsplans in der vorgestellten Form. Das waren weitere Themen im Rat:
● Gewerbegebiet Nicht nur die Häuslebauer sollen in Lauterbrunn zum Zug kommen – auch ein Gewerbegebiet Lauterbrunn Nord ist in Planung.
● Eichen Eine Bürgerin aus Lauterbrunn hatte den Antrag gestellt, zwei große Eichen am Bocksberger Weg zu entfernen. Sie werde dadurch beeinträchtigt, zudem gehe durch den Eichenprozessionsspinner Gefahr von den Bäumen aus. Bürgermeister Jäckle hatte bei der Unteren Naturschutzbehörde erfahren, dass die Bäume nicht gefällt werden dürfen. Der Antrag der Bürgerin wurde deshalb vom Gemeinderat abgelehnt. Lediglich die Eichen, die nahe an der Wohnbebauung beziehungsweise beim Kindergarten stehen, sollen mit einem Biozid, das ungefährlich für die Gesundheit sei, gespritzt werden, informierte der Bürgermeister. Sonst würde man mit der Behandlung nicht fertig. Denn im Gemeindegebiet seien nahezu alle Eichen befallen.
● Bürgerhaus Beim Projekt Bürgerhaus in Lauterbrunn geht es voran, nachdem nun von der Kirche die Nutzungsvereinbarung vorliegt.
274 Quadratmeter Kirchengrund werden bei der Dorferneuerung mit geplant. Die Kosten hierfür trägt die Kirche. Die Gesamtplanung geht nun unverzüglich zur Genehmigung.
● Hundeklo Am Bocksberger Weg soll auf Wunsch eines Lauterbrunners eine Hundetoilette eingerichtet werden. Der Bürger selbst übernimmt die Leerung; deshalb stimmte der Gemeinderat zu.
● Senioren Gemeinderätin Ulrike Wiedemann berichtete über ein Projekt im Holzwinkel, das älteren Mitbürgern gegen Entlohnung haushaltsähnliche Leistungen bieten soll. Dies sollen Einkäufe, Arztbesuche oder aber Gartenarbeiten sein. Damit sollen ältere Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Gemeinderat Peter Fyrla kritisierte den Kostenfaktor. Wiedemann betonte aber, dass Erfahrungen in anderen Orten gezeigt hätten, dass Hilfe nur in Anspruch genommen werde, wenn sie auch etwas koste.
Haushaltsähnliche Leistungen für Senioren