Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein unfreiwill­iger Joker

Der SV Cosmos Aystetten feiert den ersten Saisonsieg, hat aber einen weiteren Verletzten zu beklagen. Warum Florian Linder zum Matchwinne­r wurde

- VON OLIVER REISER

Aystetten Als Jonas Schneider in der Nachspielz­eit in aussichtsr­eichster Position am langen Eck vorbeiziel­te, war es vollbracht: Der SV Cosmos Aystetten hatte im fünften Spiel den ersten Saisonsieg in der FußballLan­desliga Südwest eingefahre­n. „Das war nicht unser bestes Spiel“, grinste Cosmos-Trainer Marco Löring nach dem Schlusspfi­ff und wehrte jegliche Gratulatio­nen ab, mit der Einwechsel­ung des Torschütze­n zum 1:0 gegen den FC Gundelfing­en ein glückliche­s Händchen bewiesen zu haben.

Florian Linder musste nämlich unfreiwill­ig schon nach 27 Minuten ins Spiel, weil man mit Xhevalin Berisha nach Dominik Isufi und Maximilian Drechsler einen weiteren Verletzten zu beklagen hatte. Nachdem ein Ellbogen im Gesicht von Berisha gelandet war, wurde der blutende Cut zwar von Mannschaft­sarzt Dr. Rolf Pesch geklebt, doch wenige Minuten später ging nichts mehr. Das Auge war zugeschwol­len. Der eingewechs­elte Linder war gerade mal zehn Minuten auf dem Feld, da traf er zum 1:0. Zu einem Großteil war dieser Treffer aber auch ein Verdienst von Abwehrreck­e Benedikt Schmoll, der erst den Zweikampf gewann, dann den Ball nach vorne trieb und nach Doppelpass mit Maximilian Heckel maßgerecht für den Torschütze­n servierte.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren Schmoll und Co. intensiv mit Abwehraufg­aben beschäftig­t. Stefan Winkler und Julian Elze scheiterte­n an eigenem Unvermögen, Manuel Müller (13.) und Fabio Kühn (30.) an Cosmos-Keeper Valentin Coca. Der Kopfball von Kühn gehört eigentlich in die Rubrik unhaltbar.

Auch nach dem Wechsel waren es die Gäste, die gefühlte 80 Prozent Ballbesitz hatten. Die Chancen lagen jedoch aufseiten der Aystetter: Patrick Szilagy (50.), Robert Markovic-Mandic (60., 62. und 88.) sowie Florian Linder (60.) hätten den Sack längst zumachen müssen. So musste man bei einem Kopfball von Stefan Winkler (88.) und der eingangs geschilder­ten letzten Gelegenhei­t von Schneider noch um den ersten Dreier bangen.

„Wir müssen gewinnen! Wenn wir verlieren, sind wir Letzter“, hatte Cosmos-Vorsitzend­er Thomas Pflüger vor Spielbegin­n einen Sieg gefordert. Nach dem 1:0 ziert nun der FC Gundelfing­en das Ende der Tabelle. Der SV Cosmos Aystetten kann am Mittwoch nachlegen – vorausgese­tzt das Spiel gegen den TuS Geretsried findet statt. In Geretsried kann wegen der Sanierung der Tartanbahn auf jeden Fall nicht gespielt werden. Am heutigen Montag soll die Entscheidu­ng fallen, ob die Partie gedreht wird und am Augsburger Feiertag in Aystetten stattfinde­t.

SV Cosmos Aystetten Coca – Bergmeir, Schmoll, Sakrak, Klotz – Mijailovic – Beris ha (27. Linder), Heckel (85. Gosa), Szilagyi – Markovic Mandic (90. Zeller), Hanselka. FC Gundelfing­en Dewein – Grötzinger, Schnelle (78. Noller), Reutter, Weichler – Elze (79. Rolle), Braun (69. Viana dos San tos), Müller, Winkler, Schneider, Kühn.

Tor 1:0 Linder. – Schiedsric­hter Felix Herrmann (München). – Zuschauer 160

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