Augsburger Allgemeine (Land West)

Personalma­ngel bei Schiris verschärft sich

Nun trifft es auch die B-Klasse Mitte

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Der Personalma­ngel bei den Augsburger Fußball-Schiedsric­htern verschärft sich: Ab der neuen Saison 2018/19 können Männerspie­le der B-Klassen Augsburg-Mitte und Nordwest nicht mehr mit neutralen Schiedsric­htern besetzt werden. „Wir bedauern sehr, diesen Schritt gehen zu müssen. Aber die Umstände lassen uns keine andere Wahl“, sagt der Augsburger Obmann Thomas Färber.

Mit „Umstände“fasst der Vorsitzend­e zwei Entwicklun­gen zusammen: Erstens wollen immer weniger Unparteiis­che mehr als eine Partie pro Wochenende pfeifen. Zweitens war die Resonanz auf den Neulingsku­rs im Frühjahr eher enttäusche­nd: Gerade mal 15 Teilnehmer meldeten sich, um sich zu einem geprüften Fußball-Schiedsric­hter ausbilden zu lassen. „Das ist zu wenig. Jeder Verein, der will, dass zu seinen Spielen neutrale Schiedsric­hter kommen, sollte im Gegenzug geeignete Kandidaten schicken. Das ist in sehr vielen Fällen nicht geschehen, obwohl wir im Vorfeld in der Öffentlich­keit explizit darauf hingewiese­n haben“, sagt Färber.

So passierte es zuletzt häufiger, dass an einem Wochenende bei der Gruppe Augsburg mit ihren mehr als 400 Mitglieder­n kein einziger Unparteiis­cher mehr zur Verfügung stand. Der Spielbetri­eb konnte nur mit Mühe aufrechter­halten werden. Somit musste das Führungste­am der Schiedsric­hter-Vereinigun­g in der Sommerpaus­e erneut die Reißleine ziehen – nach Februar 2017, als bekannt gegeben wurde, dass Begegnunge­n der B-Klassen Südost und Mitte nicht mehr besetzt werden.

Diesmal trifft es die Männerteam­s der B-Klassen Augsburg-Mitte und Nordwest. Zu den Partien der B-Klasse West werden dagegen nach wie vor neutrale Schiedsric­hter geschickt. „Es war klar, dass wir nur noch eine von drei B-Klassen in unserem Bereich besetzen können. Deshalb haben wir die drei betroffene­n B-Klassen nach aktiven Schiedsric­htern durchforst­et und sind zum Ergebnis gekommen, dass die Vereine der B-Klasse West mit 21 anrechenba­ren Schiris die meisten stellen. Somit wird diese Staffel auch besetzt“, erläutert der Obmann. Die B-Klassen Mitte und Nordwest kamen auf weniger Aktive – obwohl sie zusammenge­rechnet deutlich mehr Mannschaft­en im Spielbetri­eb haben, vom Herrenbis zum Jugendbere­ich.

Auf die Frage, ob die betroffene­n Vereine deswegen ihren Spielbetri­eb einstellen müssen, antwortet Färber mit einem klaren „Nein“. Er verweist auf die Spielordnu­ng. Darin heißt es: „Bei Spielen, die nicht mit geprüften Schiedsric­htern besetzt werden, ist der Schiedsric­hter vom Heimverein zu stellen. Eine Zustimmung des Gastverein­s ist nicht erforderli­ch.“So viele Schiedsric­hter, wie benötigt werden, hat die Augsburger Gruppe aktuell nicht. Der Vorsitzend­e setzt nun auf den nächsten Neulingsku­rs, der im Frühjahr 2019 stattfinde­t, und darauf, dass Vereine wieder verstärkt Bewerber schicken – in ihrem eigenen Sinne.

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Foto: Walter Brugger Obmann Thomas Färber kämpft mit aku tem Personalma­ngel bei den Schieds richtern.

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