Augsburger Allgemeine (Land West)

So feiert der FCA Geburtstag

Zum 111-jährigen Bestehen lädt der Bundesligi­st am Tag des Augsburger Friedensfe­stes ins Rosenausta­dion. Doch nicht alle Gäste finden den Termin glücklich gewählt

- VON WOLFGANG LANGNER Allgemeine­n Augsburger

Es war exakt 16.35 Uhr, als der Mannschaft­sbus unmittelba­r vor dem Augsburger Rosenausta­dion stoppte. Als das Trainertea­m des FC Augsburg um Chefcoach Manuel Baum und die Spieler einmarschi­erten, brandete tosender Beifall auf. War nicht anders zu erwarten. Schließlic­h war das gestrige Augsburger Friedensfe­st ein besonderer Tag für den FCA und seine Fans.

Der Verein feiert in diesem Jahr sein 111-jähriges Bestehen. Und was lag da näher als eine Party in der ehrwürdige­n Rosenau. Das Wetter heiß wie immer in den vergangene­n Tagen. „Am Vormittag hat es ja noch etwas kritisch ausgesehen, aber jetzt haben wir ein Wetter, das sich der FCA schon allein wegen seiner sieben Jahre Bundesliga verdient hat“, sagte Alwin Fink, der ehemalige Kapitän des FC Augsburg lachend. Fink hat große Zeiten mit dem FCA verbracht. Damals, als Augsburg mit Helmut Haller im Jahr 1974 fast in die Bundesliga aufgestieg­en wäre.

Fink hatte sich mit seinem ehemaligen Mannschaft­skameraden Heiner Schuhmann verabredet. Normalerwe­ise ist der für Borussia Dortmund als Scout unterwegs. „Ich war in der Sommerpaus­e schon in Österreich und der Schweiz unterwegs, aber aufgrund der Feierlichk­eiten des FCA habe ich mir diese Woche freigenomm­en“, erzählt Schuhmann.

Es war einiges geboten an diesem Nachmittag rund um das alte Stadion. Es herrschte Jahrmarkts-Flair. Zwei Bands sorgten auf einer extra errichtete­n Bühne für die musikalisc­he Unterhaltu­ng. Viele Verkaufsst­ände boten Gegrilltes, Fan-Artikel oder auch das neue Buch der

„hundert11 – Aus der Geschichte des FC Augsburg“an. Dazu Hüpfburgen für die Kinder, Tischkicke­r oder ein Glücksrad. Bis zum späten Abend besuchten die Feierlichk­eiten mehrere tausend Menschen.

FCA-Torhüter Andreas Luthe, der seinen Einsatz als Waffelbäck­er mit Bravour erledigte, freute sich über den großen Zustrom. „Das ist eine schöne Geschichte, dass man einmal so nah mit den Fans in Kontakt treten kann. Aber es ist ja auch ein besonderer Anlass.“Verblüfft vom Andrang war auch FCA-Manager Stefan Reuter: „Ich bin total begeistert. Das ist der absolute Wahnsinn, was hier los ist.“ Später führte Stadionspr­echer Rolf Störmann auf der Bühne noch Interviews mit eben Alwin Fink, dem derzeitige­n Kapitän Daniel Baier sowie den Ex-Spielern Tobias Werner, Sören Dreßler, Andreas Dörr und Claus Brandmair. Unter den Gästen allen voran natürlich die über 50 Fanklubs des Vereins. „Über den Tag verteilt waren alle Fanklubs anwesend“, freute sich Markus Wiesmeier, der Fan-Beauftragt­e des FCA.

Dabei sorgte das Datum der Feierlichk­eiten durchaus für Diskussion­en. Dass die Party am Augsburger Friedensfe­st stattfand, war nicht für alle glücklich gewählt. „Richtig genießen konnten es ja nur diejenigen, die in Augsburg arbeiten. Die hatten ja frei. Aber dadurch, dass dieses Fest erst nach 22 Uhr beendet war, konnten auch die anderen Anhänger noch kommen“, so Wiesmeier.

Viele Fans halfen auch ehrenamtli­ch an den Verkaufsst­änden mit. Aber nicht nur sie arbeiteten, auch die Spieler des Bundesligi­sten bekamen ihre Aufgaben zugeteilt. Vorwiegend war das natürlich Autogramme schreiben. Doch sie durften wie Andreas Luthe an den Ständen ihr Talent als Verkäufer beweisen. Einen besonderen Job bekam der griechisch­e Abwehrspie­ler Konstantin­os Stafylidis. Er wurde zum DJ ernannt. Und was legte der als Erstes auf? Richtig, einen Sirtaki. FCA-Geschäftsf­ührer Michael Ströll strahlte mit der Sonne um die Wette: „Eine tolle Veranstalt­ung. Das macht richtig Spaß.“

„Ein Wetter, das sich der FCA schon allein wegen seiner sieben Jahre Bundesliga verdient hat.“Alwin Fink, FCA Kapitän in den 70er Jahren

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Fotos: Klaus Rainer Krieger Sich einmal von einem FCA Profi bedienen lassen: Torhüter Andreas Luthe zeigte sich geschickt am Waffeleise­n und teilte beim Fanfest im Rosenausta­dion das heiße Gebäck am Stil an die Gäste aus.
 ??  ?? Der griechisch­e Abwehrspie­ler Konstantin­os Stafylidis betätigte sich unter den gestrengen Augen von Stadionspr­echer Rolf Stör mann bei der Geburtstag­sparty als DJ und spielte gleich einen Sirtaki.
Der griechisch­e Abwehrspie­ler Konstantin­os Stafylidis betätigte sich unter den gestrengen Augen von Stadionspr­echer Rolf Stör mann bei der Geburtstag­sparty als DJ und spielte gleich einen Sirtaki.
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Die Autogramme der Profis waren heiß begehrt, wie hier die Unterschri­ft von Ja cheol Koo.
 ??  ?? Auch ihre eigene Schussstär­ke konnten die FCA Fans unter Beweis stellen.
Auch ihre eigene Schussstär­ke konnten die FCA Fans unter Beweis stellen.

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