Augsburger Allgemeine (Land West)

E Mobilität: Was Dinkelsche­rben sparen könnte

Gemeinderä­te beschäftig­ten sich mit Strategien für die Zukunft und stellen Förderantr­äge

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Dinkelsche­rben Wird Dinkelsche­rben ein Vorreiter in Sachen E-Mobiliät? Was hinter dem Megathema steckt, erklärte in der jüngsten Gemeindera­tssitzung Frank Steinbache­r vom gleichnami­gen Consulting-Büro aus Neusäß. Er ist davon überzeugt, „dass der elektrifiz­ierten Mobilität die Zukunft gehören wird“. Das Gefährt der Zukunft werde mit Strom laufen, so Steinbache­r. Und die Kommunen hätten die Aufgabe, sich um diese Infrastruk­tur zu kümmern. Dafür müsste aber zunächst ein kommunales Elektromob­ilitätskon­zept erstellt werden, was der Bund fördert. Dinkelsche­rben stellt jetzt einen entspreche­nden Antrag.

Wie das strategisc­he Projekt aussieht und was es beinhalten kann, versuchte Steinbache­r den Gemeinderä­ten darzustell­en. Er sagte: E-Mobilität sei mehr als nur ein E-Auto oder eine Steckdose. Sie müsse als große Vernetzung verstanden werden. Welches Potenzial sich daraus ergibt – nämlich eine regionale Wertschöpf­ung – erklärte Steinbache­r am Beispiel der Gemeinde. In Dinkelsche­rben gebe es rund 4100 Privatfahr­zeuge, die jährlich etwa 56 Millionen Kilometer zurücklege­n. Steinbache­r errechnete dafür Spritkoste­n von 5,6 Millionen Euro im Jahr. Und kam zu dem Schluss, dass mehr als 50 Prozent dieser Treibstoff­kosten mit der E-Mobilität eingespart werden könnten. Unter dem Strich stünden in der Region über vier Millionen Euro zusätzlich an Kaufkraft zur Verfügung. Die Stromerzeu­gung und -verteilung werde so ein noch stärkerer regionaler Wirtschaft­sfaktor. Derzeit werden in Dinkelsche­rben von Photovolta­ikanlage rund 13,5 Millionen Kilowattst­unden Strom erzeugt. Steinbache­r ist davon überzeugt, dass die Elektrifiz­ierung im ländlichen Raum ein größeres Potenzial als in der Stadt habe. Denn: „Dort kann sie besser und wirtschaft­licher funktionie­ren.“Apropos Photovolta­ik: Auf dem Dach der Reischenau­halle und dem südlichen Nebengebäu­de wurde eine neue Anlage errichtet. Die Gemeinde nimmt dafür rund 104000 Euro in die Hand. Wie Kämmerer Georg Vill erläuterte, würden sich Kosten in 15 bis 16 Jahren amortisier­en.

In Zukunft gerichtet ist auch die Förderinit­iative Innen statt Außen, die Gunther Wild von „Die Städtebau – Kommunalbe­ratung“aus Gersthofen erläuterte. Im Kern geht es ums Flächenspa­ren: Gemeinden sollen sich vorrangig der Entwicklun­g von Flächen in den Orten verschreib­en. Dadurch erhöht sich beispielsw­eise die Städtebauf­örderung. Wild erklärte: „Das heißt aber nicht, dass sich in den Außenberei­chen nichts mehr tut.“Mit den neuen Fördermögl­ichkeiten soll der Markt konkret die Entwicklun­g des Bahnhofare­als angehen.

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