Augsburger Allgemeine (Land West)

Erst die Beweise, dann das Urteil

- VON ADRIAN BAUER adi@augsburger allgemeine.de

Dass zwei Hunde erschossen werden, lässt niemanden kalt, der jemals ein Haustier besessen hat. Einem verletzten Tier vor den Augen der Besitzerin in den Kopf zu schießen, wäre eine heftige Aktion – so sie sich denn so zugetragen hat.

Denn das ist das große Problem bei allen öffentlich­en Diskussion­en, die um den Königsbrun­ner Fall geführt werden: Die polizeilic­he Untersuchu­ng ist nicht einmal ansatzweis­e abgeschlos­sen. Ein Fehlverhal­ten ist dem Jäger bislang nicht nachgewies­en. Und so lange kein Richter entschiede­n hat, dass der Mann gegen Gesetze verstoßen hat, gilt die Unschuldsv­ermutung.

Es ist verständli­ch, dass Tierfreund­en die Ermittlung­en nicht schnell genug gehen. Doch die Hunde macht es nicht lebendig, wenn die Polizei hudelt. Gerade ein Fall, der viele Emotionen erzeugt, braucht gründlich geführte Ermittlung­en und ein klares Ergebnis. Das ist sowohl für die Tierschütz­er wichtig als auch für alle Jäger, deren Arbeit fürs Gleichgewi­cht der Natur durch unsachlich­e Diskussion­en in Misskredit gebracht wird.

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