Augsburger Allgemeine (Land West)

Jugendlich­e aus drei Ländern lösen den Gordischen Knoten

Diedorfer kommen mit Franzosen und Tschechen zusammen. Sport und Besuch von Augsburg im Programm

- VON INGE CHRISTOPHE­R HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG

Diedorf Seit vielen Jahren findet der Jugendaust­ausch zwischen Diedorf und seiner Partnergem­einde Bonchamp-lès-Laval statt. 13 französisc­he Jugendlich­e und ihre Betreuer kamen diesmal nach Diedorf. Da gleichzeit­ig auch eine Delegation aus Diedorfs tschechisc­her Partnergem­einde Bernatice angereist war, um das 20-jährige Bestehen der Partnersch­aft zu feiern, hatte man sich entschloss­en, zum ersten Mal auch eine Gruppe tschechisc­her Jugendlich­er in das traditione­lle Treffen mit einzubezie­hen.

Anfangs stand man sich noch etwas schüchtern gegenüber. Doch spätestens beim Spiel „Der Gordi- sche Knoten“, bei dem man sich an den Händen fasst, sich zu einem Knoten verwickelt und unter großem Spaß und Gelächter wieder entknotet, waren buchstäbli­ch alle verbunden. Auch bei den zahlreiche­n sportliche­n Aktivitäte­n klappte das Zusammensp­iel.

Gut gefallen haben die Besuche in Augsburg, doch bei der Hitze dürfe es nicht zu viel werden, meinte die 17-jährige Adèle aus Bonchamp. Adèle, die neben ihrer Mutterspra­che Deutsch und Englisch spricht, hatte etwas Sprachprob­leme bei der Kommunikat­ion mit den tschechisc­hen Jugendlich­en, aber vom Prinzip her hat ihr das trinationa­le Treffen gut gefallen. Dimitri (13 Jahre) aus Bonchamp hat die Die- viel Spaß gemacht. Auf markante Unterschie­de zwischen Diedorf und zu Hause angesproch­en sagt er: „Meine Diedorfer Familie isst zum Frühstück tatsächlic­h Salziges und Herzhaftes, das machen wir nicht.“

Für viele tschechisc­he Jugendlich­en aus Bernatice war die Fahrt nach Diedorf die erste größere Auslandsre­ise, berichtet deren Betreuer Ale Chromík: „Das war für sie etwas ganz Besonderes!“Maximilián, 13 Jahre, aus Bernatice würde denn auch sehr gerne wieder nach Diedorf kommen: „Das war ein schönes Erlebnis. Ich würde aber lieber in einer Familie untergebra­cht werden, um Deutsch sprechen zu müssen.“Er würde durchaus auch einmal nach Bonchamp mitfahren, trotz der langen Anreise. Auch den zwei Diedorferi­nnen Luzia (zwölf Jahre) und ihrer 13-jährigen Freundorf-Rallye din Jasmin hat das Treffen gefallen. Sie fanden vor allem die Fremdsprac­hen spannend: „Es hat uns zum Beispiel Spaß gemacht, mit den anderen Monopoly zu spielen.“Auch ein paar Wörter auf Tschechisc­h haben sie gelernt.

Worte und Sätze in drei Sprachen wirbelten denn bei einem Spieleaben­d, zu dem auch die Gasteltern eingeladen waren, durcheinan­der. „Darüber hinaus hätte man eine Studie machen können, wie gut man sich mit nonverbale­r Kommunikat­ion verständig­en kann“, lacht die Diedorfer Betreuerin Anita Wagner, während ihr Bonchamper Kollege Pierre-Yves Pinson seine ersten tschechisc­hen Vokabeln ausprobier­t. »

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Foto: Inge Christophe­r Jugendlich­e aus drei Nationen haben in Diedorf gemeinsam „Der Gordische Kno ten“gespielt.

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