Augsburger Allgemeine (Land West)
Der doppelte Torwarttrainer
Claus Zerbe kümmert sich in Aystetten und Mering um die Keeper
Aystetten Durchschnaufen nach der extremen Hitze war am gestrigen Freitag angesagt. Durchschnaufen konnten auch der Landesliga-Fußball des SV Cosmos Aystetten. Nachdem gegen den FC Gundelfingen der erste Saisonsieg gelungen war, konnte man eine weitere Woche pausieren, da das Spiel in Geretsried abgesagt wurde. „Das war nicht verkehrt“, sagt Trainer Marco Löring vor dem prestigeträchtigen Derby beim SV Mering (Samstag, 16 Uhr). So sind die kleineren Blessuren von Kaan Dogan und Xhevalin Berisha abgeklungen. Beide können mitmachen. Noch nicht so weit ist Vladimir Djajic. Doch der 19-Jährige, der von den A-Junioren des FC Stätzling kommt, wird seine berufliche Ausbildung nun in der Region starten und nächste Woche ins Training einsteigen.
Ganz anders ist die Situation beim SV Mering, der da steht, wo man ihn eigentlich aufgrund der getätigten Verpflichtungen (unter anderem kamen Markus Nix und Daniel Zweckbronner vom Regionalligisten FC Memmingen zurück) nicht erwartet hat – mit drei Punkten steht der SVM an vorletzter Stelle. Rechnet man den Pokal (1:2 gegen Ichenhausen) dazu, stehen sechs Niederlagen in Folge zu Buche. Personell kommt der MSV gerade auf dem Zahnfleisch daher. „Wir müssen improvisieren und uns die nächsten Wochen so durchhangeln“, meinte Gerhard Kitzler. „Im August ist noch keine Mannschaft abgestiegen und ich will jetzt nicht sagen, dass wir schon gegen den Abstieg spielen. Aber wir dürfen die Augen nicht verschließen und müssen schauen, dass wir schnell da unten rauskommen“, so der 62-Jährige.
Gegen Aystetten müsse man unbedingt noch eine Schippe drauf legen, doch angesichts der Personalmisere scheint das kein ganz leichtes Unterfangen. Die Liste der Ausfälle ist lang. „Zu meiner Zeit hat man alles auf den Fußball ausgerichtet, heute sind die Spieler mobiler. So sehr ich das als Mensch begrüße, so bedauerlich ist es für mich als Trainer“, sagte Kitzler. Er selbst und sein Co-Trainer Christian Cappek werden aber nicht spielen – so Kitzler mit Galgenhumor. Auch Torwarttrainer Claus Zerbe nicht. Für den 50-Jährigen ist es ein ganz besonderes Spiel, denn er bringt auch für die Keeper des SV Cosmos Aystetten in Form. Besonders heiß ist hingegen Markus Gärtner. Der Meringer Torjäger (4 Saisontreffer) hat noch immer gute Kontakte zu seinen Ex-Kollegen nach Aystetten.
„Wir müssen uns auf uns konzentrieren“, interessieren Marco Löring die Meringer Personalprobleme einen Kehricht. Wenn man die Sicherheit aus dem Sieg gegen Gundelfingen mitnehmen könne, dann werde man auch in Mering etwas mitnehmen. Das glaubt auch Vorsitzender Thomas Pflüger: „Die Mannschaft hat eine super Moral, es sind keine Querulanten dabei. Wir hätten noch fünf neue Spieler holen können, haben darauf aber bewusst verzichtet“, so Pflüger. So habe man nicht den Kader, der um den Aufstieg mitspielen kann. „Aber unser Trainer baut eine tolle Mannschaft auf“, zollt Pflüger Marco Löring großes Lob.