Augsburger Allgemeine (Land West)
Streit um Busengrapscher eskaliert
Die Skihaserl-Party in Welden verläuft mit einer Ausnahme friedlich. Polizei und Veranstalter ziehen erstes Fazit
Welden Ein Busengrapscher soll der Auslöser für einen Streit zwischen mehreren Personen auf der Skihaserl-Party am Samstag in Welden gewesen sein (wir berichteten). Das erklärte auf Nachfrage Raimund Pauli, Polizeihauptkommissar bei der Dienststelle Zusmarshausen.
Bei der Vereinsfeier des TSV Welden eskalierte ein Konflikt zwischen mehreren Gästen. Dabei wurde unter anderem eine 24-jährige Frau sexuell belästigt. Wenig später schlug ein Mann im Streit eine weitere Frau, er wurde daraufhin von drei Männern geohrfeigt. Polizeihauptkommissar Pauli sagte dazu: „Der Sachverhalt stellt sich als kompliziert dar, wir müssen nun aufklären, wie alles zusammenhängt und wie die Konflikte genau zustande kamen.“
Doch so viel kann der Beamte schon sagen: Während der Feier seien mehrere Personen in Streit geraten, im weiteren Verkauf hätte sich die Auseinandersetzung hochgeschaukelt. Einige der Beteiligten waren zudem alkoholisiert, die Beamten stellten bei ihnen im Schnitt einen Wert von 1 Promille fest. Laut Pauli waren fünf Streifen wegen der Eskalation auf der Skihaserl-Party im Einsatz.
Der Polizeihauptkommissar verbucht diese Streiterein allerdings als Ausnahme: „In den vergangenen Jahren lief die Skihaserl-Party immer friedlich ab. Die Auseinandersetzung war ein Einzelfall.“Er mache sich auch um den Dienstag keine Sorgen, wenn der zweite Teil der Party stattfindet: „Wir haben die Feier auf dem Schirm, sind aber nicht mit mehr Kräften im Einsatz. Denn in den letzten Jahren war es immer ruhig.“
Das bestätigt auch der Vorsitzende des TSV Welden, Markus Rauwolf: „Auch wenn die Polizei gekommen ist und man die unterschiedlichsten Gerüchte gehört hat: Wir hatten mit 1100 Gästen eine gute und friedliche Stimmung.“
Seit 25 Jahren organisiert der TSV Welden die Skihaserl-Party, bis zu 1800 Gäste sind schon zum Feiern gekommen. „Viele sind aus der Umgebung, aber manche Besucher fahren sogar aus dem Landkreis Günzburg und dem Landkreis Dillingen zu unserem Fest.“Bis zu 80 freiwillige Helfer engagieren sich für die Party, zusammen mit dem Security-Personal: „Früher wäre das nicht notwendig gewesen, aber die Zeiten haben sich geändert.“Viele Jugendliche versuchen, sich auf die Party zu mogeln, obwohl das Fest erst ab 18 Jahren erlaubt ist. „Auch das Vorglühen hat es früher noch nicht gegeben.“
Dieses Jahr neu war eine Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Till Hofmann, Fußball-Abteilungsgleiter und Mitorganisator, sagt: „Wir waren bis weit nach Mitternacht an unserem Stand und haben insgesamt 73 Leute typisiert.“Für Hofmann ist das ein Erfolg. „Die Leute kommen schließlich wegen der Feier, nicht um zu spenden.“