Brauer, Partyspaß und Musikantenstammtisch

Wie das Programm für die 62. Auflage aussieht und für welche Mischung aus Tradition und Neuheiten sich die Veranstalter diesmal entschieden haben

Krumbach „Brauer, Bier und Gastlichkeit in Krumbach“: Ein für Krumbach sehr bedeutendes Thema prägt in diesem Jahr die Ausstellung in der Krumbacher Sparkasse, die zum Auftakt der Festwoche eröffnet wird. Krumbach blickt auf eine jahrhundertelange Brauereigeschichte zurück. Bei der Eröffnung der Festwoche am Freitag, 31. August, spielt dies eine maßgebliche Rolle.

Für das Jahr 1702 ist der Erlass einer Zunft- und Handwerksordnung für die „ehrbaren Bürpreuen (Bierbrauer) und Böcken (Bäcker)“dokumentiert. Die 31 Artikel umfassende Zunft- und Handwerksordnung zählt in diesem Jahr folgende Brauereien auf: Melchior Steichele, Weißes Rössl, Marktplatz; Christoph Singer, Ochsenwirt (heute Franz-Aletsee-Straße); Kaspar Pauly, Hirschwirt, in der heutigen Karl-Mantel-Straße; Antoni Miller, Engelwirt, heute Kirchenstraße; Georg Miller, Sonnenwirt, ebenfalls Kirchenstraße; Georg Böck, Wellenwirt. Nicht verzeichnet ist an dieser Stelle der Traubenwirt, obwohl die Wirtschaft nachweislich bereits 1460 und 1581 erwähnt wird.

Weit mehr als 500 Jahre ist in Krumbach Brauereigeschichte ge- schrieben worden. Sie endete im März 1982 mit der Schließung der damals letzten traditionsreichen Braustätte Traubenbrauerei Ringler. Zuvor schon hatten die Adlerbrauerei Munding, die HirschwirtBrauerei Scheppach und die Roßbrauerei Wiedemann ihre Bierproduktionen eingestellt und die Sudkessel stillgelegt. Nun greift der Heimatverein diese Thematik in einer Ausstellung auf.

Im Zeichen der gewachsenen Tradition: So könnte man die Krumbacher Festwoche, die in diesem Jahr zum 62. Mal stattfindet, umschreiben. Parallel zur Ausstellungseröffnung in der Sparkasse findet am Freitag, 31. August, um 18.45 Uhr das Standkonzert auf dem Marktplatz statt.

Es folgen der Sternmarsch, Gemeinschaftschor und anschließend der Bieranstich mit dem Zweiten Bürgermeister Gerhard Weiß, der Bürgermeister Hubert Fischer (im Urlaub) vertritt.

Die Krumbacher Festwoche wird seit ihren Anfängen vom Musikverein Krumbach federführend organisiert. Vorsitzender Tobias Ehrmann und Schriftführerin Andrea Stein stellten jetzt das Programm der neuen Festwoche in seinen Grundzügen vor.

Am Samstag, 1. September, wird es ab 19.30 Uhr in Sachen Party einen neuen Akzent im Festzelt geben. Auftreten wird die Band Eslarner aus der Oberpfalz. „Wir wollten etwas Neues probieren“, sagt Vorsitzender Tobias Ehrmann. Schon zur Tradition ist mittlerweile der Musikantenstammtisch des AllgäuSchwäbischen Musikbundes (ASMBezirk 11 Tisogau) geworden, der am Sonntag, 2. September, um 9.30 Uhr beginnt.

Am Dienstag, 4. September, findet dann wieder das Brillantfeuerwerk (ab zirka 21.30 Uhr) statt. Einen weiteren Blasmusikhöhepunkt gibt es am Mittwoch, 5. September, ab 19.30 Uhr mit dem Auftritt von Michael Maier und seinen Blasmusikfreunden (die Band hat ihre Heimat in der Region westlich des Bodensees). Auch das könne für die Festwoche ein schöner, neuer Akzent werden, sagen Andrea Stein und Tobias Ehrmann.

Am Samstag, 8. September, folgt dann mit der Band Allgäu-Power wieder in Sachen Party ein herausragendes Highlight. Finale der Festwoche ist am Sonntag, 9. September. Der Festgottesdienst wird von den Billenhauser Musikanten gestaltet.

Fotos: Stadtarchiv Krumbach Krumbach blickt auf eine reiche Brauereitradition zurück. Unser Bild (links) zeigt den Gasthof und die Brauerei der Familie Scheppach Zum gold. Hirsch in der Karl Man tel Straße. Das Bild wurde wohl im Jahr 1935 aufgenommen. Das rechte Bild zeigt die Traube am Marktplatz um 1930.

Archivfoto: Werner Glogger Der Musikantenstammtisch des ASM Bezirks 11 Tisogau findet auch in diesem Jahr wieder statt.