Augsburger Allgemeine (Land West)
Endlich Ordnung in der Welt
Am Ende einer wieder mal wirren Woche voller zerstörerischem Chaos samt Wetterkapriolen, einstürzenden Brückenpfeilern und Sommerzeitverschiebungen deuten sich Lösungen für die großen Fragen an. Und zu danken ist das Männern, die ihrem Führungsanspruch gemäß ja klare Kante zeigen müssen. Endlich Ordnung also.
Beim Juristen Dr. Alexander Gauland mag sich das noch auf die negative Bestimmung all der Bereiche beziehen, in denen er kein Experte ist und sich darum politisch auch auf nichts festzulegen braucht. Positiv gewendet: Äußern kann er sich demnach promotionsgemäß zum „Legitimitätsprinzip in der Staatenpraxis“und nach seinen Erfahrungen als Herausgeber der
die er nach der Wende vom SED-Blatt zur unabhängigen Zeitung formen sollte: erstens über den Übergang zwischen Totalitärem und Liberalem und zweitens über die Grenze der Rechtmäßigkeit. Ausschließlich an solchen Kontrasten sortiert sich hier die Weltwahrnehmung.
Viel konkreter geordnet ist alles aber durch die Herren Erdogan und Trump und Xi, die ja auch aneinander ihre Profile und damit die Kanten schärfen. Und das dann ganz konkret, zum Beispiel: keine Apple-Produkte mehr in der Türkei, kein Mercedes mehr in den USA … Wenn alle mitzögen, wäre das mühelos fortzusetzen etwa in: kein Wodka mehr in Großbritannien, keine Weißwürste in Mecklenburg-Vorpommern. Interessanter als eine somit mögliche Volte Söders gegen Merkel ist das, was da in China gerade passiert. Da nämlich gilt: kein Winnie Puuh im Reich von Herrn Xi, der Film (siehe oben) ist verboten! Warum? Weil der Präsident im Internet immer wieder kritisierend mit jenem Bären verglichen wurde. Toll! Denn würde das nicht auch bedeuten: kein Hitler und keine Nazis mehr in den USA?