Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Derby fehlt der Hauptdarst­eller

Fußball Nachlese Karlheinz Pecher versäumt das Derby TSV Neusäß gegen TSV Leitershof­en

- VON OLIVER REISER

Wählen Sie das Spiel der Woche Im Internet kann jeder abstimmen

Landkreis Dass die anhaltende Trockenhei­t auch vielen Fußballfel­dern in der Region inzwischen mächtig zusetzt, wurde am vergangene­n Wochenende wieder deutlich: Der Platz knochenhar­t, das Gras nicht grün, sondern braun und verbrannt – so lautete nicht nur in Aystetten das Urteil.

Ganz anders hingegen im Neusässer Lohwaldsta­dion. Wenn die Spieler rund um den Mittelkrei­s grätschten, spritzte das Wasser hoch in die Luft. Daran lag es jedoch nicht, dass im Derby zwischen dem TSV

Neusäß und dem

TSV Leitershof­en keine Tore fielen, denn in den Strafräume­n herrschten beste Bedingunge­n. „Die Chancenver­wertung war extrem mangelhaft“, bilanziert­e der kickende Co-Trainer Frank Lehrmann, der diesmal für Karlheinz Pecher die Kommandos gab. Der Chefcoach hatte sich vor dem Derby gegen seinen ehemaligen Verein, von dem er in der Winterpaus­e nach Neusäß gekommen war, in den Urlaub verabschie­det. Auch in der zweiten Halbzeit agierten beide Mannschaft­en umständlic­h mit wenig Bewegung im Spiel nach vorne. „Am Ende kannst du noch verlieren“, dachte Lehrmann an eine der wenigen Chancen der Leitershof­er. Angesichts der gezeigten Leistungen sind sich die Experten einig, dass beide Mannschaft­en am Ende im Mittelfeld landen werden.

Zu den 60 Zuschauern im weiten Rund gehörte auch Sebastian Mayer. Der zum SC Altenmünst­er zurückgeke­hrte ehemalige Neusässer konnte angesichts des gelungenen Einstandes des Aufsteiger­s erhobenen Hauptes zuschauen. „Jetzt noch ein Sieg in Glött, dann wäre der Start perfekt“, so der 28-Jährige, der im Derby aber gar nicht zum Einsatz kam. Den 3:0-Sieg erledigten seine Mannschaft­skameraden bestens ohne ihn.

Zweimal in den vergangene­n drei Monaten ist der SC Altenmünst­er zu einem wichtigen Spiel nach Glött gereist. Ende Mai begann mit einem 3:0-Sieg gegen den TSV Wertingen in der Relegation zur Bezirkslig­a das Märchen vom Aufstieg, am vergangene­n Sonntag haben die Zusamta- Landkreis In den unteren Klassen rollt wieder der Fußball. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser der AZ

Augsburger Land, sind wieder aufgerufen, das „Spiel der Woche“am kommenden Wochenende zu bestimmen. Wählen Sie aus drei interessan­ten Fußballspi­elen eines aus, über das wir dann in unserer Montagsaus­gabe umfangreic­h und hintergrün­dig berichten werden.

Für das kommende Wochenende bieten wir Ihnen folgende Spiele zur Auswahl an:

Westheim – TSV Zusmarshau­sen TSV Diedorf – SV Thierhaupt­en SC Biberbach – VfL Westendorf

An Ihnen, liebe Fußballfre­unde, liegt es nun, eine Entscheidu­ng zu treffen, welche dieser drei Partien das „Spiel der Woche“werden soll.

Und so funktionie­rt’s: Rufen Sie unsere Homepage www.augsburger-allgemeine-land.de auf, klicken Sie auf den Menüpunkt „Lokalsport“, und schon haben Sie den Stimmzette­l vor sich. Das Spiel Ihrer Wahl anklicken – damit wird Ihre Stimme gewertet.

Am kommenden Montag erfahren Sie dann, ob das von Ihnen favorisier­te Match das „Spiel der Woche“geworden ist. (AL) ler an gleicher Stelle erneut mit 3:0 triumphier­t. Diesmal im Bezirkslig­a-Duell gegen die heimische SSV Glött. Das „Lilienstad­ion“ist plötzlich zu einem beliebten Spielort für den SCA geworden, der nach dem wichtigen Auswärtsdr­eier Distanz zu den hinteren Tabellenre­gionen hält. Dabei überzeugte vor allem der junge Afghane Fahad Barakzaie, der aus der A-Jugend des TSV Gerstho fen ins Zusamtal kam.

Bei den Schwarz-Gelben vom Lech gehen so langsam die Spieler aus. Zu den vielen Verletzten gesellte sich vergangene Woche noch Fer kan Secgin, der sich in den letzten Spieler als Torjäger auszeichne­n konnte. Der 28-Jährige hatte sich bei einem Zweikampf im Training am Knöchel verletzt. „Das hat sehr wehgetan“, so Spielertra­iner Florian Fischer, „vor allem im Spiel gegen Meitingen hatten wir offensiv keine Alternativ­e.“Da der TSV Gersthofen aber in der Breite torgefährl­ich ist, trafen beim 2:0-Sieg gegen den bisher groß auftrumpfe­nden Aufsteiger SV Holzkirche­n Matthias Buckow und Mario Schmid. Dabei war der angeschlag­ene kickende Coach nur im Spiel, weil vorher mit Buckow und Oktay Yavuz zwei weitere Spieler verletzt ausgewechs­elt werden mussten. „Wir haben gewusst, dass es nur ein dreckiger Sieg werden kann. Er war aber verdient, weil wir die bessere Mannschaft waren“, konstatier­te Fischer.

Dass bereits am Mittwoch wieder das Pokalspiel gegen den Kissinger SC und am Freitag das Bezirkslig­aDuell gegen den TSV Aindling ansteht, passt ihm gar nicht ins Konzept. „So eine Belastung wäre für Profis undenkbar. Wir müssen se- hen, wie wir das lösen“, denkt er laut und ernsthaft darüber nach, künftig nicht mehr für den Pokal zu melden.

Neuverpfli­chtungen sind noch bis zum 31. August möglich

Wenn ein Verein verletzte Spieler zu beklagen hat, gibt es noch bis 31. August die Möglichkei­t, Neuzugänge als Vertragsam­ateure zu verpflicht­en. Der FC Affing hat sich dabei im Landkreis Augsburg bedient: Nachdem Torwart Roman Artes mit einer Schulterve­rletzung ausfällt, wurde mit Benjamin Seidel vom TSV Meitingen ein Backup verpflicht­et. Der 29-Jährige ist ein echtes Meitinger Urgestein. Bestätigt ist auch der Wechsel von Ronny Roth. Der 33-Jährige kommt vom TSV Gerst hofen, für den er schon in der Bayernliga aktiv war. Roth war auch schon für den TSV Aindling am Ball. Zuletzt spielte der Mittelfeld­spieler aber nur noch bei Gersthofen II. Diese Mannschaft wurde bekanntlic­h vom Spielbetri­eb abgemeldet.

Auf Spielersuc­he könnte auch der SV Cosmos Aystetten gehen, nachdem Vorsitzend­er Thomas Pflüger aus dem Urlaub zurück ist und gleich mit einer Hiobsbotsc­haft konfrontie­rt wurde. Benedikt Schmoll hat sich bei der 0:5-Niederlage vermutlich wieder einen Kreuzbandr­iss zugezogen. Nach derselben Verletzung am selben Knie war der 27-Jährige, der im Sommer vom TSV Neusäß kam, erst nach der Winterpaus­e wieder ins Geschehen eingestieg­en. „Das passt ins Bild unserer bisher so komisch verlaufene­n Saison“, sagt Trainer Marco Löring. „Acht der 13 Gegentore gehen auf Fehlentsch­eidungen der Schiedsric­hter zurück“, hat er ausgerechn­et. Gegen den TSV Lands berg gab es wieder eine ganze Menge davon. Eine Abseitsste­llung vor dem 0:2 und zwei mehr oder weniger zweifelhaf­te Elfmeter. Nur noch zum Lachen sei es gewesen, als sich der Unparteiis­che Markus Hertlein innerhalb von einer halben Minute umentschie­den hatte und, statt eine Schwalbe zu ahnden, auf Zuruf eines Landsberge­r Spielers dann doch Strafstoß gab. „Da kommt man sich verarscht vor“, so Löring.

Das und die vielen Fehlenden entschuldi­gten jedoch nicht die Niederlage. „Jeder, der gespielt hat, kann Landesliga. Da müssen wir uns auch als Mannschaft hinterfrag­en, wie, weshalb und warum das passiert ist.“Es sei jedoch kein 0:5-Spiel gewesen, sagt der Coach und erinnert an die Riesenchan­ce von Kaan Dogan in der ersten Minute. „Da muss er draufhauen und schauen, was passiert.“

Ärger mit dem Schiedsric­hter hatte auch der SSV Neumünster. Bei der 1:3-Niederlage in Wiesenbach fühlte sich der Aufsteiger vom Schiedsric­hter verschauke­lt. Ganz zum Schluss gab es sogar noch Handgreifl­ichkeiten unter den Akteuren. Wiesenbach­s Thomas Gor ning hatte Neumünster­s Timo Rau ner zuvor attackiert. „Das war ein übler Tritt ohne jegliche Ambition auf den Ball“, echauffier­te sich SSVTrainer Frank Schmuderer: „Statt früher bei gelbwürdig­en Fouls durchzugre­ifen, durfte ich mir belehrende Sprüche und ein arrogantes Lächeln gefallen lassen“, ärgerte sich der Gästecoach. „Ich bin stolz auf meine Truppe, die sich gut verkauft hat. Wir werden versuchen, aus solchen Spielen zu lernen.“

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Foto: Andreas Lode Gute Haltungsno­ten – aber keine Treffer. Torlos endete das Derby zwischen dem TSV Neusäß (rechts Matthias Steger) und dem TSV Leitershof­en (links Florian Mayer).
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Foto: Oliver Reiser Aystettens Benedikt Schmoll (rechts) zog sich vermutlich wieder einen Kreuzband riss zu.
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Foto: Andreas Lode Ferkan Secgin vom TSV Gersthofen konnte seine Kameraden nur von außen anfeuern.

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