Augsburger Allgemeine (Land West)
Im Derby fehlt der Hauptdarsteller
Fußball Nachlese Karlheinz Pecher versäumt das Derby TSV Neusäß gegen TSV Leitershofen
Wählen Sie das Spiel der Woche Im Internet kann jeder abstimmen
Landkreis Dass die anhaltende Trockenheit auch vielen Fußballfeldern in der Region inzwischen mächtig zusetzt, wurde am vergangenen Wochenende wieder deutlich: Der Platz knochenhart, das Gras nicht grün, sondern braun und verbrannt – so lautete nicht nur in Aystetten das Urteil.
Ganz anders hingegen im Neusässer Lohwaldstadion. Wenn die Spieler rund um den Mittelkreis grätschten, spritzte das Wasser hoch in die Luft. Daran lag es jedoch nicht, dass im Derby zwischen dem TSV
Neusäß und dem
TSV Leitershofen keine Tore fielen, denn in den Strafräumen herrschten beste Bedingungen. „Die Chancenverwertung war extrem mangelhaft“, bilanzierte der kickende Co-Trainer Frank Lehrmann, der diesmal für Karlheinz Pecher die Kommandos gab. Der Chefcoach hatte sich vor dem Derby gegen seinen ehemaligen Verein, von dem er in der Winterpause nach Neusäß gekommen war, in den Urlaub verabschiedet. Auch in der zweiten Halbzeit agierten beide Mannschaften umständlich mit wenig Bewegung im Spiel nach vorne. „Am Ende kannst du noch verlieren“, dachte Lehrmann an eine der wenigen Chancen der Leitershofer. Angesichts der gezeigten Leistungen sind sich die Experten einig, dass beide Mannschaften am Ende im Mittelfeld landen werden.
Zu den 60 Zuschauern im weiten Rund gehörte auch Sebastian Mayer. Der zum SC Altenmünster zurückgekehrte ehemalige Neusässer konnte angesichts des gelungenen Einstandes des Aufsteigers erhobenen Hauptes zuschauen. „Jetzt noch ein Sieg in Glött, dann wäre der Start perfekt“, so der 28-Jährige, der im Derby aber gar nicht zum Einsatz kam. Den 3:0-Sieg erledigten seine Mannschaftskameraden bestens ohne ihn.
Zweimal in den vergangenen drei Monaten ist der SC Altenmünster zu einem wichtigen Spiel nach Glött gereist. Ende Mai begann mit einem 3:0-Sieg gegen den TSV Wertingen in der Relegation zur Bezirksliga das Märchen vom Aufstieg, am vergangenen Sonntag haben die Zusamta- Landkreis In den unteren Klassen rollt wieder der Fußball. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser der AZ
Augsburger Land, sind wieder aufgerufen, das „Spiel der Woche“am kommenden Wochenende zu bestimmen. Wählen Sie aus drei interessanten Fußballspielen eines aus, über das wir dann in unserer Montagsausgabe umfangreich und hintergründig berichten werden.
Für das kommende Wochenende bieten wir Ihnen folgende Spiele zur Auswahl an:
Westheim – TSV Zusmarshausen TSV Diedorf – SV Thierhaupten SC Biberbach – VfL Westendorf
An Ihnen, liebe Fußballfreunde, liegt es nun, eine Entscheidung zu treffen, welche dieser drei Partien das „Spiel der Woche“werden soll.
Und so funktioniert’s: Rufen Sie unsere Homepage www.augsburger-allgemeine-land.de auf, klicken Sie auf den Menüpunkt „Lokalsport“, und schon haben Sie den Stimmzettel vor sich. Das Spiel Ihrer Wahl anklicken – damit wird Ihre Stimme gewertet.
Am kommenden Montag erfahren Sie dann, ob das von Ihnen favorisierte Match das „Spiel der Woche“geworden ist. (AL) ler an gleicher Stelle erneut mit 3:0 triumphiert. Diesmal im Bezirksliga-Duell gegen die heimische SSV Glött. Das „Lilienstadion“ist plötzlich zu einem beliebten Spielort für den SCA geworden, der nach dem wichtigen Auswärtsdreier Distanz zu den hinteren Tabellenregionen hält. Dabei überzeugte vor allem der junge Afghane Fahad Barakzaie, der aus der A-Jugend des TSV Gerstho fen ins Zusamtal kam.
Bei den Schwarz-Gelben vom Lech gehen so langsam die Spieler aus. Zu den vielen Verletzten gesellte sich vergangene Woche noch Fer kan Secgin, der sich in den letzten Spieler als Torjäger auszeichnen konnte. Der 28-Jährige hatte sich bei einem Zweikampf im Training am Knöchel verletzt. „Das hat sehr wehgetan“, so Spielertrainer Florian Fischer, „vor allem im Spiel gegen Meitingen hatten wir offensiv keine Alternative.“Da der TSV Gersthofen aber in der Breite torgefährlich ist, trafen beim 2:0-Sieg gegen den bisher groß auftrumpfenden Aufsteiger SV Holzkirchen Matthias Buckow und Mario Schmid. Dabei war der angeschlagene kickende Coach nur im Spiel, weil vorher mit Buckow und Oktay Yavuz zwei weitere Spieler verletzt ausgewechselt werden mussten. „Wir haben gewusst, dass es nur ein dreckiger Sieg werden kann. Er war aber verdient, weil wir die bessere Mannschaft waren“, konstatierte Fischer.
Dass bereits am Mittwoch wieder das Pokalspiel gegen den Kissinger SC und am Freitag das BezirksligaDuell gegen den TSV Aindling ansteht, passt ihm gar nicht ins Konzept. „So eine Belastung wäre für Profis undenkbar. Wir müssen se- hen, wie wir das lösen“, denkt er laut und ernsthaft darüber nach, künftig nicht mehr für den Pokal zu melden.
Neuverpflichtungen sind noch bis zum 31. August möglich
Wenn ein Verein verletzte Spieler zu beklagen hat, gibt es noch bis 31. August die Möglichkeit, Neuzugänge als Vertragsamateure zu verpflichten. Der FC Affing hat sich dabei im Landkreis Augsburg bedient: Nachdem Torwart Roman Artes mit einer Schulterverletzung ausfällt, wurde mit Benjamin Seidel vom TSV Meitingen ein Backup verpflichtet. Der 29-Jährige ist ein echtes Meitinger Urgestein. Bestätigt ist auch der Wechsel von Ronny Roth. Der 33-Jährige kommt vom TSV Gerst hofen, für den er schon in der Bayernliga aktiv war. Roth war auch schon für den TSV Aindling am Ball. Zuletzt spielte der Mittelfeldspieler aber nur noch bei Gersthofen II. Diese Mannschaft wurde bekanntlich vom Spielbetrieb abgemeldet.
Auf Spielersuche könnte auch der SV Cosmos Aystetten gehen, nachdem Vorsitzender Thomas Pflüger aus dem Urlaub zurück ist und gleich mit einer Hiobsbotschaft konfrontiert wurde. Benedikt Schmoll hat sich bei der 0:5-Niederlage vermutlich wieder einen Kreuzbandriss zugezogen. Nach derselben Verletzung am selben Knie war der 27-Jährige, der im Sommer vom TSV Neusäß kam, erst nach der Winterpause wieder ins Geschehen eingestiegen. „Das passt ins Bild unserer bisher so komisch verlaufenen Saison“, sagt Trainer Marco Löring. „Acht der 13 Gegentore gehen auf Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zurück“, hat er ausgerechnet. Gegen den TSV Lands berg gab es wieder eine ganze Menge davon. Eine Abseitsstellung vor dem 0:2 und zwei mehr oder weniger zweifelhafte Elfmeter. Nur noch zum Lachen sei es gewesen, als sich der Unparteiische Markus Hertlein innerhalb von einer halben Minute umentschieden hatte und, statt eine Schwalbe zu ahnden, auf Zuruf eines Landsberger Spielers dann doch Strafstoß gab. „Da kommt man sich verarscht vor“, so Löring.
Das und die vielen Fehlenden entschuldigten jedoch nicht die Niederlage. „Jeder, der gespielt hat, kann Landesliga. Da müssen wir uns auch als Mannschaft hinterfragen, wie, weshalb und warum das passiert ist.“Es sei jedoch kein 0:5-Spiel gewesen, sagt der Coach und erinnert an die Riesenchance von Kaan Dogan in der ersten Minute. „Da muss er draufhauen und schauen, was passiert.“
Ärger mit dem Schiedsrichter hatte auch der SSV Neumünster. Bei der 1:3-Niederlage in Wiesenbach fühlte sich der Aufsteiger vom Schiedsrichter verschaukelt. Ganz zum Schluss gab es sogar noch Handgreiflichkeiten unter den Akteuren. Wiesenbachs Thomas Gor ning hatte Neumünsters Timo Rau ner zuvor attackiert. „Das war ein übler Tritt ohne jegliche Ambition auf den Ball“, echauffierte sich SSVTrainer Frank Schmuderer: „Statt früher bei gelbwürdigen Fouls durchzugreifen, durfte ich mir belehrende Sprüche und ein arrogantes Lächeln gefallen lassen“, ärgerte sich der Gästecoach. „Ich bin stolz auf meine Truppe, die sich gut verkauft hat. Wir werden versuchen, aus solchen Spielen zu lernen.“