Augsburger Allgemeine (Land West)

Zusammen seit 110 Jahren im Dienst des Ordens

Oberschöne­nfelder Nonnen feiern mit Pontifikal­amt und vielen Gästen ihre Profess. Sie wirken immer noch in der Abtei. Es gab sogar eine ungewöhnli­che Karriere

-

Oberschöne­nfeld Ein doppeltes Jubiläum feierte vor Kurzem der Konvent der Zisterzien­serinnenab­tei Oberschöne­nfeld. Die emeritiert­e Äbtissin Ancilla Betting hat vor 60 Jahren ihre Ordensgelü­bde abgelegt und nun also ihre diamantene Profess gefeiert. Schwester Theresia Schmidbaue­r schaut auf 50 Jahre Ordenslebe­n zurück und feierte ihre goldene Profess.

Höhepunkt und Auftakt des Festtages war das Pontifikal­amt in der Abteikirch­e, dem Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori vorstand. Der Generalabt ist die oberste Leitung des gesamten Zisterzien­serordens und hat seinen Sitz in Rom. Konzelebra­nten waren der Abt des Zisterzien­serstiftes Heiligenkr­euz in Wien, Maximilian Heim, der Abt von Sankt Stephan in Augsburg, Theodor Hausmann und Pater Markus Rauchegger, Hauptökono­m aus dem Stift Heiligenkr­euz.

Viele Familienan­gehörige, Ordensleut­e und Freunde der Abtei Oberschöne­nfeld füllten die Kirche Mariä Himmelfahr­t bei dieser besonderen Feierlichk­eit. Unter den Gästen hatten auch Äbtissin Petra Articus aus der Abtei Seligentha­l und ihre Mitschwest­er Beatrix Schlappner ihren Platz eingenomme­n, um die Verbundenh­eit unter den Klöstern und den Mitschwest­ern zu bezeugen.

Die musikalisc­he Umrahmung übernahmen der Vollblutmu­siker und Organist Ernst Gyr mit dem Haunstette­r Bläserense­mble, die Organistin Gunda Wenninger und die Choralscho­la der Schwestern. Ernst Gyr ist der Abtei schon über 30 Jahre der Abtei freundscha­ftlich verbunden. Äbtissin Ancilla Betting wurde 1938 in Essen geboren und ist am 7. Januar 1957 in das Kloster Oberschöne­nfeld eingetrete­n. Ihre Einkleidun­g erfolgte am 27. August 1957, ihre ersten Gelübde legte sie am 28. August 1958 ab.

In Oberschöne­nfeld war sie in verschiede­nen Arbeitsber­eichen eingesetzt. Mit 33 Jahren wurde sie bereits zur Priorin der Abtei bestellt. Von 1975 bis 1985 war sie Novizenmei­sterin und sorgte sich in Amt um die geistliche Ausbildung der jungen Schwestern. Am

28. September 1985 wurde sie zur

39. Äbtissin von Oberschöne­nfeld gewählt und übte dieses Amt bis zu ihrem 70. Lebensjahr im Jahr 2008 aus.

Völlig überrasche­nd erreichte sie im Jahr 2011 die Anfrage, ob sie in der Abtei Marienkron für ein Jahr die Leitung übernehmen könnte. Diese Abtei liegt im Burgenland in Österreich. Die Erfahrung und Führungsko­mpetenz als PriorinAdm­inistrator­in kommen Ancilla Betting hier zugute. Sie wirkt bis heute in dieser Abtei. So konnte sie schon viele wichtige Projekte umsetzen, um dem Kloster mit den dort lebenden Schwestern neue Türen in die Zukunft zu öffnen. Ihre Heimat ist und bleibt jedoch Oberschöne­nfeld.

Schwester Theresia Schmidbaue­r wurde 1932 im Allgäu geboren und trat 1966 in die Abtei Oberschöne­ndiesem feld ein. Die Profess legte sie am 21. Juni 1968 ab. Auch sie hatte und hat immer noch verschiede­ne Ämter im Kloster. Sie war lange Zeit als Buchhalter­in eingesetzt und über viele Jahre als Priorin. Seit 2012 hat sie bis heute die Verantwort­ung als Subpriorin des Klosters.

Alle Gottesdien­stbesucher waren nach dem Pontifikal­amt von Äbtissin Gertrud Pesch zu einem kleinen Empfang im Gästegarte­n eingeladen.

 ?? Foto: Abtei Oberschöne­nfeld ?? Ein außergewöh­nliches Jubiläum: Schwester Theresia Schmidbaue­r (hintere Reihe von rechts) und die emeritiert­e Äbtissin Ancilla Betting feierten die goldene beziehungs weise diamantene Profess.
Foto: Abtei Oberschöne­nfeld Ein außergewöh­nliches Jubiläum: Schwester Theresia Schmidbaue­r (hintere Reihe von rechts) und die emeritiert­e Äbtissin Ancilla Betting feierten die goldene beziehungs weise diamantene Profess.

Newspapers in German

Newspapers from Germany