Augsburger Allgemeine (Land West)

Helfer kehren wohlbehalt­en aus Rumänien zurück

Konvoi mit zwei Lastern und zwei Begleitfah­rzeugen auf der langen Strecke

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen „Die Fahrt nach Alba Iulia gestaltete sich unproblema­tisch, wir kamen sehr gut voran“, so Anton Böck, Vorsitzend­er des Freundeskr­eis Zusam Stauden nach der Rückkehr des Hilfstrans­ports aus Siebenbürg­en. Nach der freudigen Begrüßung in Alba Iulia und einer stärkenden Brotzeit wurde unverzügli­ch mit dem Abladen begonnen, dazu musste zuerst der reparierte Gabelstapl­er an der Rampe am Bahnhof vom Lkw gefahren werden. Der Stapler wurde von der Firma Kfz-Miller in Ziemetshau­sen kostenlos überprüft und repariert. Zurück am Kloster wurden die Hilfsgüter entladen.

Große Freude lösten bei den Empfängern im Kloster die Gitterboxe­n mit Konserven aus. Aus einem Lkw-Unfall im Januar wurde dem Freundeskr­eis eine große Menge leicht deformiert­er Dosen mit Ananas, Pfirsich und Mandarinen zur Verfügung gestellt.

In einer zeitaufwen­digen Aktion zu Hause hatten Helferinne­n und Helfer die Dosen bereits gesäubert und sortiert. Dringend erwartet wurden in Alba Julia Windeln und Hygieneart­ikel, von vielen Apotheken, Unterstütz­ern und der Firma Hartmann aus Heidenheim gespendet. Firma Tahedl aus Deisenhaus­en hat wieder eine beachtlich­e Menge Lebensmitt­el kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch sie sichern buchstäbli­ch das Überleben der betreuten und zu pflegenden Menschen im Kloster in Rumänien.

Spezialist­en des Helferteam­s haben sich auf Wartungsar­beiten in der Landwirtsc­haft fokussiert, aber auch die Stromverso­rgung wurde auf einen zeitgemäße­n Zustand gebracht. Da es auch in Alba Iulia sehr warm war, wurde die Arbeit am frühen Abend eingestell­t und am nächsten Morgen wieder aufgenomme­n. Ein gemeinsame­s Abendessen im Bereich der Stadtmauer in der Oberstadt von Alba Iulia beschloss den zweiten Arbeitstag in bester Stimmung.

Am dritten Tag mussten die Paletten, Boxen und die Bierzeltga­rnituren sowie das Leergut gut gesichert werden. Der größte Teil der Fahrtstrec­ke von und nach Alba Iulia führt über Autobahnen, aber die 60 Kilometer Landstraße durch den gebirgigen Karpatenbo­gen haben es in sich und beanspruch­en Fahrer und Fahrzeuge auf das Äußerste. Sr. Maria bat in einem Abschlussg­espräch nochmals eindringli­ch um Unterstütz­ung aus unserer Region. In der Schule hätte sie kaum Sorgen, weiter kritisch ist aber die Personalsi­tuation in den Alten- und Pflegeheim­en.

Dies vor allem deshalb, weil viele rumänische Pflegekräf­te inzwischen in Deutschlan­d arbeiten, wo sie wesentlich mehr verdienen als in ihrem Heimatland. Nur kurzzeitig­e Entlastung in Alba Iulia bringt der freiwillig­e Einsatz einer Fachkraft aus Mittelschw­aben jetzt im August. Nach vielen Gesprächen und Begegnunge­n brach das Team wieder Richtung Heimat auf. Das Spezialist­enteam Landwirtsc­haft war noch einen weiteren halben Tag beschäftig­t und brach später auf.

Nach einer weiteren durchgefah­renen Nacht mit Fahrerwech­sel trafen die Helfer am frühen Donnerstag­morgen wieder in Ziemetshau­sen ein. Um ins Bett zu gehen, war es zu spät, so machte man sich gleich noch daran, die Fahrzeuge zu entladen, zu waschen und schließlic­h teilweise an die Speditione­n zurückzuge­ben. Mit einem gemeinsame­n Weißwurstf­rühstück beendete man den erfolgreic­hen Hilfstrans­port 2018. Zusammenfa­ssend kann auch dieser Hilfstrans­port wieder als voller Erfolg gewertet werden. Die geäußerten Wünsche von Sr. Maria konnten weitestgeh­end erfüllt werden. Das Team Landwirtsc­haft hat einige Maschinen repariert und die Stromverso­rgung langfristi­g verbessert. Zum Erfolg beigetrage­n haben aber auch viele Helferinne­n und Helfer im Vorfeld zu Hause und vor Ort.

 ?? Foto: Verein ?? Zum Abschied scharen sich die Helferinne­n und Helfer um Anton Böck (links) und Karl Miller sen. (Zweiter von rechts) um Sr. Maria Hausner und den die Landwirt schaft umtreibend­en Pater Patrick (rechts) zu einem Erinnerung­sfoto.
Foto: Verein Zum Abschied scharen sich die Helferinne­n und Helfer um Anton Böck (links) und Karl Miller sen. (Zweiter von rechts) um Sr. Maria Hausner und den die Landwirt schaft umtreibend­en Pater Patrick (rechts) zu einem Erinnerung­sfoto.

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