Augsburger Allgemeine (Land West)

Wohin mit den Zwetschgen?

Obstbäume sind dieses Jahr so voll, dass viele gar nicht wissen, wie sie die Früchte verarbeite­n sollen

- VON JULIA HEINDEL

Ustersbach Viele Landwirte fürchten ob der großen Hitze in diesem Sommer um ihre Ernte. Und auch die Pilzsammle­r kommen wahrschein­lich in diesem Jahr nicht auf ihre Kosten. Ganz anders sieht es heuer im Obstgarten aus: Die Bäume biegen sich unter der Last der Früchte. Viele Bäume lassen sogar ihr Obst fallen, weil es ihnen zu schwer wird. Auch die Zwetschgen­bäume tragen besonders reichlich. Manche Gartenbesi­tzer wissen gar nicht mehr, wohin mit all den vielen gesunden Köstlichke­iten.

Dass die Obsternte heuer so gut ausfällt, liege an den günstigen Witterungs­bedingunge­n, erklärt Ulrich Zott vom Obsthof Zott in Ustersbach. Laut Zott ist es meistens auch so, dass in einem Jahr der Ertrag schlecht ausfällt und im da- rauffolgen­den wieder gut: „Im vergangene­n Jahr hat es so gut wie keine Ernte gegeben und dadurch konnten sich die Bäume ausruhen.“

Für die perfekten Zwetschgen hat Zott einige Ratschläge parat: „Die besten Zwetschgen sind die gepflückte­n!“Liegen sie nämlich erst einmal am Boden, werden sie von Würmern befallen und sind einfach nicht mehr ganz so gut wie die vom Baum. Wer die Zwetschgen gerne sauer mag, pflückt sie am besten, solange sie noch hart sind. Ob die Früchte süß sind, erkennt man daran, dass sie beim Drücken leicht, aber nicht zu sehr nachgeben. Bei einer richtig reifen Zwetschge fällt der Stein beim Aufschneid­en fast heraus.

Doch was macht der Gartenfreu­nd nun mit Körben voller Zwetschgen? Mit Apfelmenge­n fertig zu werden, ist vergleichs­weise einfach: Man bringt sie zum Mosten und kann dann den Saft genießen. Bei den Zwetschgen kommt das allerdings nicht infrage.

Und irgendwann hat sich jeder auch am Zwetschgen­datschi, der beliebtest­en kulinarisc­hen Variante, satt gegessen. Trotzdem sind Zwetschgen natürlich zum Wegwerfen zu schade. Ulrich Zott rät dazu, sie einzufrier­en, denn dann hat man auch im nächsten Jahr noch was von der Köstlichke­it. Außerdem gibt es natürlich viele leckere Zwetschgen­rezepte.

Der Verband DHB – Netzwerk Haushalt Augsburg – hat eine ganz ausgefalle­ne Alternativ­e: Gulasch mit Zwetschgen-Zimtsoße. Die interessan­te Kombinatio­n von Zwetschgen und Gulasch ist zwar kein sehr sommerlich­es Rezept, aber es eignet sich perfekt für den baldigen Herbst.

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