Augsburger Allgemeine (Land West)
Last Minute Wechsel
Zwei dicke Überraschungen kurz vor dem Schließen des Transferfensters
Düsseldorf Eintracht Frankfurt holt einen Nationaltorwart aus Paris zurück, Borussia Dortmund gibt eine Identifikationsfigur an Werder Bremen ab und Thomas Tuchel bekommt einen Abwehrspieler des FC Bayern München – wenn auch nicht den ursprünglich gewünschten: Zum Auftakt des Transferschlusses gab es an manchen BundesligaStandorten noch einmal reichlich Aktivität. Die ganz großen Transfer-Knaller fehlten aber.
Den spektakulärsten Transfer meldete am Freitag DFB-Pokalsieger Frankfurt mit der Rückkehr von Nationaltorhüter Kevin Trapp. Auch der unmittelbar bevorstehende Wechsel von Nuri Sahin von Dortmund zu Werder sorgte für Aufsehen. Insgesamt stand die Schlussphase aber stellvertretend für diese gesamte Transferperiode. Mit 432,8 Millionen Euro gaben die 18 Vereine bis zum Freitagmittag ohne Leihgebühren deutlich weniger aus als im vergangenen Jahr, als es noch knapp 600 Millionen gewesen waren. Dafür nahmen sie 474,2 Millionen ein (Vorjahr: 485).
Der teuerste der neuen Bundesliga-Spieler war Abdou Diallo, für den Dortmund 28 Millionen an Mainz überwies. Am meisten brachte der nach einer Leihe von Juventus Turin fest verpflichtete Münchner Douglas Costa mit 40 Millionen ein.
„Für mich war einfach klar, dass – wenn ich die Möglichkeit habe, zurückzukommen – ich das unbedingt machen möchte“, sagte Trapp, der von 2012 bis 2015 in Frankfurt spielte und nun für ein Jahr von Paris St. Germain ausgeliehen wird. Die inzwischen von Tuchel trainierten Franzosen holten am letzten Tag den Münchner Linksverteidiger Juan Bernat, nachdem sich Tuchels Wunschtransfer von Jérôme Boateng nicht hatte realisieren lassen. Die Bayern, die ihrerseits keinen Cent für Ablösesummen ausgaben, erhalten weitere rund 15 Millionen Euro und nahmen in dieser Transferphase 89 Millionen ein.
Eine Überraschungsverpflichtung wird den Bremern gelingen. Sahin spielte mit Ausnahme von je einem Jahr bei Feyenoord Rotterdam, Real Madrid und dem FC Liverpool seit 2001 beim BVB. Die Konkurrenz-Situation im Dortmunder Mittelfeld bewegte den 29-Jährigen zum Wechsel.