Augsburger Allgemeine (Land West)
Anhausen in der Außenseiterrolle
Spielertrainer Benedikt Schmid ist mit dem Start des SSV zufrieden, hat aber doch etwas zu bemängeln. Spitzenreiter Dinkelscherben erwartet das Schlusslicht
Landkreis Derbys wohin das Auge blickt. Am siebten Spieltag der Fußball-Kreisliga Augsburg sind die Wege für viele Teams aus dem Augsburger Raum kurz. Gleich drei Nachbarschaftsduelle stehen auf dem Programm. Für den SSV Margertshausen geht es zum FC Horgau, der TSV Leitershofen ist zu Gast beim TSV Zusmarshausen und der SSV Anhausen empfängt die Spielvereinigung Westheim. Der TSV Dinkelscherben will die Tabellenführung gegen Schlusslicht FC Königsbrunn verteidigen.
● FC Horgau – SSV Margertshausen. Bereits am vergangenen Samstag handelte sich der FC Horgau bei Mitabsteiger TSV Haunstetten mit
0:3 eine klare erste Saisonniederlage ein. „Wir hätten an diesem Tag kein Tor mehr geschossen“, erklärte Trainer Franz Stroh, „und wenn das Spiel noch so lange gedauert hätte.“Des Weiteren habe man die Gegentore selbst provoziert. Das will dem Bezirksliga-Absteiger gegen den Aufsteiger aus Margertshausen nicht passieren. „Wir sind gewarnt und wissen, dass sie sehr kampfstark und robust sind“, so Stroh. Wie der FC Horgau hatte auch die Konkurrenz ein Wochenende mit Doppelbelastung hinter sich. Nach einem erkämpften 2:2 gegen Westheim musste sich die Mannschaft um Thomas Kempter am darauf folgenden Sonntag gegen den TSV Göggingen geschlagen geben (0:2). „Wir haben uns sehr schwergetan, das war vor allem dem Freitagabendspiel geschuldet“, so Kempter, dessen Mannschaft keine einzige wirkliche Torchance kreierte. Auch in Horgau beugt sich Kempter der Underdogrolle. „Sie sind der Bezirksligaabsteiger und stehen in der Tabelle deutlich besser da als wir. Wir brauchen schon einen Sahnetag, um dort etwas mitzunehmen.“
● SSV Anhausen – SpVgg Westheim. Das Derby der Tabellennachbarn, die bereits zur Kreisklassen-Zeiten prestigeträchtige Aufeinandertreffen abhandelten, scheint zumindest auf dem Papier spannend zu werden. Die Spielvereinigung zeigte sich beim 4:2 am vergangenen Wochenende im Derby gegen Zusmarshausen von ihrer Schokoladenseite „Über 80 Minuten waren wir die bessere Mannschaft“, so Trainer Oliver Haberkorn. Der Gastgeber aus Anhausen hingegen legte einen passablen Saisonstart hin, musste sich am vergangenen Wochenende aber mit einem 0:0 bei Tabellenschlusslicht Königsbrunn begnügen. „Grundsätzlich sind acht Punkte aus fünf Spielen für uns in Ordnung. Dennoch haben wir zwei Punkte gegen Königsbrunn verschenkt. Gegen Westheim sind wir aufgrund der vielen Ausfälle und Verletzten der krasse Außenseiter“, so Spielertrainer Benedikt Schmid. Sein Kollege Oliver Haberkorn klagt indessen ebenfalls über zwei Ausfälle. Mit Mathias Moser und Marco Spengler muss der 34-Jährige auf zwei Leistungsträger verzichten.
● TSV Zusmarshausen – TSV Leiters hofen. Nicht nur die Nähe zueinander haben die beiden Kontrahenten gemeinsam. Beide Mannschaften gaben am vergangenen Wochenende eine Führung aus der Hand, was den beiden Trainern so gar nicht schmeckte. „Das war bitter. Erst steht Drechsler im Stau, dann verletzt sich Torschütze Hakarek und kurze Zeit später bekommen wir einen Elfmeter gegen uns, der keiner war“, echauffierte sich Christian Ludl nach dem 2:4 gegen Westheim. Sein Gegenüber Bernd Endres nahm die späte 1:2-Niederlage gegen den FC Haunstetten etwas lockerer. „Trotz personeller Misere hätten wir dort etwas mitnehmen können. Das ist zwar ärgerlich, wird uns aber jetzt nicht umbringen“, so der
38-Jährige. Während der TSV Zusmarshausen nach vier Spielen mit lediglich zwei Zählern auf einem direkten Abstiegsplatz weilt, schwimmt der TSV Leitershofen im sicheren Mittelfeld. „Wir haben alles analysiert und letzten Endes gegen die vergangenen Gegner nur zwei Zähler weniger geholt als in der abgelaufenen Saison“, erklärte Ludl, der weiterhin an die Mentalität seiner Mannschaft glaubt. Bei der Konkurrenz wird sich vor dem Derby personell nicht wirklich viel ändern. „Wir werden dennoch alles versuchen, zumal es in Zus ebenfalls gerade nicht gut läuft“, schmunzelte Endres.
● TSV Dinkelscherben – FC Königs brunn. Sechs Spiele, fünf Siege und Tabellenplatz Eins – diese Bilanz kann sich sehen lassen. Auch Trainer Michael Finkel ist mit der Leistung seiner Mannschaft über weite Strecken zufrieden, hätte sich beim
2:0-Sieg gegen die Bayernliga-Reserve aus Schwabmünchen jedoch ein wenig mehr Zielstrebigkeit vor dem Tor gewünscht. „Wir haben vor allem in der zweiten Hälfte viel zu viele Chancen liegen gelassen“, so der 40-Jährige. Das soll sich gegen den FC Königsbrunn ändern. „Wir müssen auch hier alles investieren und dürfen den Gegner nicht aufgrund seiner tabellarischen Situation unterschätzen.“Der ehemalige Langzeit-Landesligist trägt mit einem Zähler nach vier Spielen nämlich die rote Laterne.