Augsburger Allgemeine (Land West)
Blankes Entsetzen beim SC Altenmünster
Skandalspiel in Thannhausen soll wiederholt werden
Altenmünster Zuletzt hat der SC Altenmünster im Heimspiel gegen Spitzenreiter FC Ehekirchen trotz guter Leistung eine 2:4-Niederlage erlitten, am vergangenen Donnerstagabend musste der Neuling der Fußball-Bezirksliga Nord eine weitere bittere Pille schlucken: Das am 15. August in der 87. Minute beim Stande von 4:3 für den SCA abgesprochene Skandalspiel bei der TSG Thannhausen muss laut Bezirkssportgericht wiederholt werden.
Ob die Zusamtaler gegen dieses Urteil vor dem Verbandssportgericht Berufung einlegen, lässt Abteilungsleiter Oliver Osterhoff noch offen. Er will zunächst auf die schriftliche Begründung warten, die es voraussichtlich zu Beginn der kommenden Woche geben wird. Beim morgigen Auswärtsspiel im Gerd-Müller-Stadion gegen die zweite Mannschaft des TSV Nördlingen (Anpfiff: 16.30 Uhr) wünscht sich Altenmünsters Coach Goran Boric, dass das Sportgerichtsurteil in den Köpfen seiner Spieler keine Rolle spielt.
Rückblende: 4:3 führte der SC Altenmünster beim Gastspiel in Thannhausen, als es drei Minuten vor Schluss durch Schiedsrichter Tobias Jehle zum Spielabbruch kam. Die Gastgeber handelten sich zuvor insgesamt vier Platzverweise in der zweiten Halbzeit ein und sahen im Unparteiischen den Sündenbock. Als dieser nach einer Rudelbildung – ausschließlich durch TSG-Spieler verursacht – und verbalen Attacken schließlich den Platz in Richtung Umkleidekabine verließ, kam er nicht mehr zurück. Er fühlte sich seitens der Hausherren bedroht und entschied sich für einen Spielabbruch. Wie Wilfried Ostrowski vom Bezirkssportgericht gegenüber unserer Zeitung erklärte, habe man sich die Vorfälle bei einer mündlichen Verhandlung auch von Zeugen schildern lassen. Ferner wurde ein Video, das von dieser Partie gemacht wurde und das auf dem BFV-Internetportal zu sehen ist, ausgewertet. Der SC Altenmünster, so der Sportrichter, habe sich in keiner Phase etwas zu Schulden kommen lassen. Dem Schiedsrichter wirft das Sportgericht aber vor, nicht alles getan zu haben, die Partie zu Ende zu bringen.
Für eine Bedrohung, wie sie Schiedsrichter Tobias Jehle empfunden hatte, habe es keine Beweise gegeben, berichtet der zweite Abteilungsleiter der TSG, Max Scheppach. „Die Argumentation in den Berichten des Schiedsrichters ging schon in die Unwahrheit hinein. Ich hoffe, dass es da auch Konsequenzen für den Referee gibt.“
Beim morgigen Spiel im Rieser Sportpark gegen den TSV Nördlingen II hofft SCA-Coach Goran Boric, dass sich die Fehler in der Defensive, die beim 2:4 gegen Ehekirchen gemacht wurden, nicht wiederholen. Manchmal sei es besser, in bedrohlichen Situationen den Ball einfach wegzuschlagen, als nach spielerischen Lösungen zu suchen. Wenn diese nicht gelingen, nutzen dies starke Mannschaften eiskalt aus, hat Boric unmittelbar nach der Pleite vom vergangenen Sonntag festgestellt. Froh ist Altenmünsters Trainer, dass Sergej Scheifel ins Team zurückkehrt. Fehlen werden hingegen die zuletzt so beständigen Thomas Lauter und Sebastian Kaifer.