Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit weißen Schuhen ins Schwarze treffen
Florian Kamissek vom TSV Lützelburg spricht über den Fehlstart und seine Vorlieben
Lützelburg In den letzten beiden Jahren war Florian Kamissek mit 16 beziehungsweise 15 Treffern jeweils der erfolgreichste Torschütze beim TSV Lützelburg. Nicht nur deshalb spielte der Aufsteiger in den ersten beiden Saisonen nach dem Aufstieg stets vorne mit. In dieser Runde wartet man im Waldstadion vor dem Heimspiel gegen den SV Bärenkeller nach vier Spieltagen noch immer auf den ersten Sieg. Das könnte auch daran liegen, dass Florian Kamissek noch nicht getroffen hat. Doch der 24-jährige Architekturstudent, der in den Semesterferien gerade in einem Steppacher Architekturbüro arbeitet, ist zuversichtlich, wie er in der verrät. Dort erklärt er auch, warum er seit Kindesbeinen Fan des FC Schalke 04 ist.
● Bunte oder schwarze Schuhe?
Auf gar keinen Fall bunte Schuhe. Da stehe ich nicht drauf. Ich bevorzuge die Klassiker. Schwarz oder noch lieber weiß.
● FCA oder FCB?
Weder noch. Als Augsburger verfolge ich zwar den FCA, doch ich bin schon seit Kindesbeinen ein Schalker. Ich bin damals durch meinen Nachbarn Nick Kratzer, der jetzt in Gersthofen spielt, und dessen Familie darauf gekommen. Es gibt in Lützelburg übrigens relativ viele Schalke-Fans. Aber auch ein paar Dortmunder. Da kann man sich dann gut kabbeln.
● Männer oder Frauenfußball?
Ich habe schon etliche Frauenspiele gesehen. Aber nicht freiwillig, sondern eher meiner Schwester Johanna zuliebe, die beim CSC Batzenhofen spielt. Mein Vater war dort auch viele Jahre Trainer und ist beim CSC auch Abteilungsleiter. Ansonsten interessiere ich mich nicht für Frauenfußball, schaue auch nicht Bundesliga oder Weltmeisterschaft, sondern nur Männerfußball. ● Weißwein oder Weißbier?
Ich bin kein Weintrinker. Deshalb Weißbier. Wenn die Jungs der Mannschaft zusammenkommen, wird Weißbier getrunken. Nach dem Aufstieg in die Kreisklasse vor zwei Jahren haben wir in Lützelburg ziemlich viel gefeiert. Jetzt eigentlich eher weniger. Wir werden halt älter (lacht).
● Ordnungsfanatiker oder Chaot?
Puh! Wenn man in Zimmer schaut, könnte man meinen, ich sei ein Chaot (lacht). Aber der Eindruck täuscht. An meinem Arbeitsplatz oder bei meinen beruflichen Projekten halte ich aber absolute Ordnung.
● Plärrer oder Stadlparty? Natürlich die Lützelburger Stadlparty. Dieses Jahr habe ich allerdings am Ausschank hinter der Bar gearbeitet und konnte gar nicht so richtig mitfeiern. Ich gehe aber auch gerne mit Lederhose und Trachtenhemd auf den Plärrer, bin aber nicht der Typ, der dann auf der Bierbank tanzt. Man findet mich eher an der Bar.
● Helene Fischer oder AC/DC? Helene geht gar nicht! AC/DC auch eher weniger, weil ich nicht so der Rocker bin. Ansonsten höre ich eigentlich alles querbeet: Hip-Hop, R ’n’ B, Elektro – alles, was halt so in den Charts läuft.
● Schafkopf oder Playstation? Schafkopf kann ich zwar, habe es aber schon ewig nicht mehr gespielt. In Lützelburg spielen wir oft nach dem Training das Würfelspiel „Chicago“. Eine Playstation-Konsole habe ich nicht, aber wenn ich mit Freunden spiele, zocke ich trotzdem den einen oder anderen ab.
● Grätscher oder Techniker?
Ich würde mich eher als Techniker bezeichnen. Das liegt natürlich an meiner Position als Stürmer. Da hat man zum Glück nicht so viel mit Abwehrarbeit zu tun. Dafür haben wir andere Leute in der Mannschaft. ● Tore schießen oder vorbereiten? Ich mag es tatsächlich lieber, Tore vorzubereiten. Das sage ich jetzt nicht, weil ich heuer noch nicht getroffen habe, sondern weil ich eigentlich gar kein gelernter Stürmer bin. Ich habe in der Jugend bei der JFG Schmutter 11 immer mit der Zehn gespielt. Im Moment habe ich Ladehemmung. Aber das beunruhigt mich nicht. Auch in der letzten Saison habe ich zunächst nicht getroffen. Ich brauche anscheinend einen gewissen Anlauf.
● Kreisliga oder Kreisklasse? Kreisliga wäre schon cool. Wenn man die letzten zwei Jahre anschaut, haben wir auch immer oben mitgespielt und in diese Richtung geschielt. Diese Saison haben wir gedacht, dass wir erneut vorne dabei sein können. Das sieht aber im Moment nicht so aus. Den Start haben wir nämlich ziemlich verkackt. In den nächsten Spielen muss es jetzt aufwärtsgehen, denn mit dieser Mannschaft dürften wir eigentlich nicht da unten drin stehen. Für ganz oben wird es jetzt wohl nicht mehr reichen, aber vielleicht starten wir ja eine Serie und rollen das Feld von hinten auf (lacht).