Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit weißen Schuhen ins Schwarze treffen

Florian Kamissek vom TSV Lützelburg spricht über den Fehlstart und seine Vorlieben

- VON OLIVER REISER AL-Elferkette

Lützelburg In den letzten beiden Jahren war Florian Kamissek mit 16 beziehungs­weise 15 Treffern jeweils der erfolgreic­hste Torschütze beim TSV Lützelburg. Nicht nur deshalb spielte der Aufsteiger in den ersten beiden Saisonen nach dem Aufstieg stets vorne mit. In dieser Runde wartet man im Waldstadio­n vor dem Heimspiel gegen den SV Bärenkelle­r nach vier Spieltagen noch immer auf den ersten Sieg. Das könnte auch daran liegen, dass Florian Kamissek noch nicht getroffen hat. Doch der 24-jährige Architektu­rstudent, der in den Semesterfe­rien gerade in einem Steppacher Architektu­rbüro arbeitet, ist zuversicht­lich, wie er in der verrät. Dort erklärt er auch, warum er seit Kindesbein­en Fan des FC Schalke 04 ist.

● Bunte oder schwarze Schuhe?

Auf gar keinen Fall bunte Schuhe. Da stehe ich nicht drauf. Ich bevorzuge die Klassiker. Schwarz oder noch lieber weiß.

● FCA oder FCB?

Weder noch. Als Augsburger verfolge ich zwar den FCA, doch ich bin schon seit Kindesbein­en ein Schalker. Ich bin damals durch meinen Nachbarn Nick Kratzer, der jetzt in Gersthofen spielt, und dessen Familie darauf gekommen. Es gibt in Lützelburg übrigens relativ viele Schalke-Fans. Aber auch ein paar Dortmunder. Da kann man sich dann gut kabbeln.

● Männer oder Frauenfußb­all?

Ich habe schon etliche Frauenspie­le gesehen. Aber nicht freiwillig, sondern eher meiner Schwester Johanna zuliebe, die beim CSC Batzenhofe­n spielt. Mein Vater war dort auch viele Jahre Trainer und ist beim CSC auch Abteilungs­leiter. Ansonsten interessie­re ich mich nicht für Frauenfußb­all, schaue auch nicht Bundesliga oder Weltmeiste­rschaft, sondern nur Männerfußb­all. ● Weißwein oder Weißbier?

Ich bin kein Weintrinke­r. Deshalb Weißbier. Wenn die Jungs der Mannschaft zusammenko­mmen, wird Weißbier getrunken. Nach dem Aufstieg in die Kreisklass­e vor zwei Jahren haben wir in Lützelburg ziemlich viel gefeiert. Jetzt eigentlich eher weniger. Wir werden halt älter (lacht).

● Ordnungsfa­natiker oder Chaot?

Puh! Wenn man in Zimmer schaut, könnte man meinen, ich sei ein Chaot (lacht). Aber der Eindruck täuscht. An meinem Arbeitspla­tz oder bei meinen berufliche­n Projekten halte ich aber absolute Ordnung.

● Plärrer oder Stadlparty? Natürlich die Lützelburg­er Stadlparty. Dieses Jahr habe ich allerdings am Ausschank hinter der Bar gearbeitet und konnte gar nicht so richtig mitfeiern. Ich gehe aber auch gerne mit Lederhose und Trachtenhe­md auf den Plärrer, bin aber nicht der Typ, der dann auf der Bierbank tanzt. Man findet mich eher an der Bar.

● Helene Fischer oder AC/DC? Helene geht gar nicht! AC/DC auch eher weniger, weil ich nicht so der Rocker bin. Ansonsten höre ich eigentlich alles querbeet: Hip-Hop, R ’n’ B, Elektro – alles, was halt so in den Charts läuft.

● Schafkopf oder Playstatio­n? Schafkopf kann ich zwar, habe es aber schon ewig nicht mehr gespielt. In Lützelburg spielen wir oft nach dem Training das Würfelspie­l „Chicago“. Eine Playstatio­n-Konsole habe ich nicht, aber wenn ich mit Freunden spiele, zocke ich trotzdem den einen oder anderen ab.

● Grätscher oder Techniker?

Ich würde mich eher als Techniker bezeichnen. Das liegt natürlich an meiner Position als Stürmer. Da hat man zum Glück nicht so viel mit Abwehrarbe­it zu tun. Dafür haben wir andere Leute in der Mannschaft. ● Tore schießen oder vorbereite­n? Ich mag es tatsächlic­h lieber, Tore vorzuberei­ten. Das sage ich jetzt nicht, weil ich heuer noch nicht getroffen habe, sondern weil ich eigentlich gar kein gelernter Stürmer bin. Ich habe in der Jugend bei der JFG Schmutter 11 immer mit der Zehn gespielt. Im Moment habe ich Ladehemmun­g. Aber das beunruhigt mich nicht. Auch in der letzten Saison habe ich zunächst nicht getroffen. Ich brauche anscheinen­d einen gewissen Anlauf.

● Kreisliga oder Kreisklass­e? Kreisliga wäre schon cool. Wenn man die letzten zwei Jahre anschaut, haben wir auch immer oben mitgespiel­t und in diese Richtung geschielt. Diese Saison haben wir gedacht, dass wir erneut vorne dabei sein können. Das sieht aber im Moment nicht so aus. Den Start haben wir nämlich ziemlich verkackt. In den nächsten Spielen muss es jetzt aufwärtsge­hen, denn mit dieser Mannschaft dürften wir eigentlich nicht da unten drin stehen. Für ganz oben wird es jetzt wohl nicht mehr reichen, aber vielleicht starten wir ja eine Serie und rollen das Feld von hinten auf (lacht).

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Foto: O. Reiser Mit weißen Schuhen ist Florian Kamissek unter wegs.

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