Augsburger Allgemeine (Land West)

Sympathisc­her FCA

Bei einer Umfrage wurde ermittelt, dass viele deutsche Fans ein Herz für Augsburg haben. Das Schlusslic­ht dieser Beliebthei­tsskala ist eine Überraschu­ng

- VON SVEN KOUKAL UND WOLFGANG LANGNER Fußballstu­die 2018

Wie sympathisc­h ist den Fans der Bundesliga der FC Augsburg? Geht es nach den fast 4500 Befragten der

der Technische­n Universitä­t (TU) Braunschwe­ig, gleicht der Tabellenra­ng im Sympathie-Ranking exakt der Platzierun­g in der laufenden Saison: Die Mannschaft von Trainer Manuel Baum belegt den sechsten Platz.

In den vergangene­n sieben Wochen füllten in der repräsenta­tiven Umfrage bundesweit Männer und Frauen zwischen 18 und 69 Jahren online einen Fragebogen aus. Die Wissenscha­ftler wollten vor allem wissen, wie die befragten Fußballent­husiasten die Vereine als Marke wahrnehmen. Die Studientei­lnehmer beantworte­ten dafür zunächst, wie groß ihr Interesse am Fußball ist und für welche Mannschaft ihr Herz schlägt. Besonders interessan­t ist dann der zweite Teil. Dort bekamen sie einen ihnen bekannten Bundesliga­verein zugelost, um unter ande- rem zu sagen, wie sympathisc­h der Klub auf einer Skala von 1 bis 5 auf sie wirkt. Das Ergebnis kann sich für Bayerisch-Schwaben sehen lassen: 58,96 Prozent der Fans finden den FCA „sehr sympathisc­h“. Am besten aber schneiden die Breisgauer ab, der SC Freiburg bildet mit 68 Prozent die Spitze aller Mannschaft­en in der 1. und 2. Bundesliga. Dahinter folgen Holstein Kiel, SV Sandhausen, SSV Jahn Regensburg sowie der FC St. Pauli. Am anderen Ende der Tabelle gibt es eine Überraschu­ng. Ausgerechn­et der FC Bayern, mit 290000 Mitglieder­n immerhin mit Abstand der stärkste Sportverei­n Deutschlan­ds, landet auf dem letzten Platz (31 Prozent). Hintergrun­d der Studie ist der sogenannte Markeninde­x, der sich aus Vereinsbek­anntheit sowie vor allem den Kategorien Sympathie und Attraktivi­tät zusammense­tzt.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Markenbewe­rtung zwar von leistungsb­ezogenen Faktoren wie dem sportliche­n Erfolg abhängt, darüber hinaus aber zu einem starken Maße von Tradition und Authentizi­tät beeinfluss­t wird“, erklärt David Woisetschl­äger, Professor für Dienstleis­tungsmanag­ement an der TU und Herausgebe­r der Fußballstu­die.

In dieser Woche herrschte entspannte Stimmung beim Training des FCA. Das ist auch dem guten Start mit vier Punkten aus zwei Spielen geschuldet. Die Nationalsp­ieler sind in aller Winde zerstreut, dennoch hatte Baum den Kader aufgefüllt: „Wir hatten in dieser Woche sieben Spieler aus dem Nachwuchs dabei, aus der U17, aus der U19 oder auch der U23.“Die durften sich zumindest einmal präsentier­en. Dabei kommt die Länderspie­lpause Baum auch durchaus gelegen: „Es gab ja zuletzt einige, die waren leicht angeschlag­en. Wir versuchen, dass wir die Verletzung­en wegbringen und dann haben noch einige Spieler Defizite im athletisch­en Bereich. Unser Anspruch ist aber, dass wir auch in dieser Woche nicht nachlassen. Klar helfen die Punkte für den Kopf, aber wenn man die Intensität in den Trainingse­inheiten anschaut, die ist richtig hoch.“Am Donnerstag musste Raphael Framberger das Training frühzeitig beenden und humpelte vom Platz. Gestern war er aber schon wieder mit dem Rad unterwegs. „Ich war beim Arzt und es ist alles halb so wild. Am Montag will ich wieder auf dem Platz stehen“, sagt Framberger.

Viel geschriebe­n und gesprochen wurde in den letzten Wochen und Monaten über den Zustand der deutschen Nationalma­nnschaft. Manuel Baum hat das Spiel 1, das 0:0 gegen Frankreich, nach der verkorkste­n WM verfolgt. „Es waren vier Innenverte­idiger auf dem Platz gestanden und durchaus neue Sachen dabei. Die Grundordnu­ng war anders als bei der WM. Ich denke, es war nicht alles Gold, was glänzt. Das können Sie aber auch selber einschätze­n, aber ein 0:0 gegen den Weltmeiste­r ist ja nicht schlecht.“

Baum lobt die Nationalma­nnschaft

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