Augsburger Allgemeine (Land West)

Abrechnung läuft

Das Debakel im Jugendamt muss die Stadt mit den Ministerie­n aufarbeite­n

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In dieser Woche kochte das Thema wieder hoch: Wie teuer kommt die Stadt Augsburg das Finanzdesa­ster im städtische­n Jugendamt zu stehen? Wegen eines zu spät eingereich­ten Förderantr­ags für nichtstädt­ische Kindertage­sstätten drohte anfangs die komplette Rückzahlun­g eines Betrags von 28,5 Millionen Euro. Dazu wird es nicht kommen. Doch vorerst bleibt offen, wie hoch die Endabrechn­ung ausfällt und wann sie vorliegt.

Der Ball liegt jetzt offenbar beim bayerische­n Sozialmini­sterium. Dies teilten Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) und Sozialrefe­rent Stefan Kiefer (SPD) in einer gemeinsame­n Erklärung mit. Betont wird, dass das SPD-geführte Bundesfami­lienminist­erium in Berlin offenbar keine Ansprüche geltend mache. Hier geht es um einen Betrag von 1,8 Millionen Euro, dessen Abrechnung bis jetzt aussteht. Für einen Großteil der 28,5 Millionen Euro kommt der Freistaat auf. So hat es der Landtag bereits entschiede­n. Auf die Stadt kommen aus dieser Richtung 1,07 Millionen Euro zu. Ob die Summe höher wird, hängt von der weiteren Entwicklun­g in der Frage der 1,8 Millionen Euro ab, die der Bund abrechnet.

Der Augsburger CSU-Bundestags­abgeordnet­er Volker Ullrich hatte in dieser Woche eine schnelle Entscheidu­ng in Berlin angemahnt. Dies sehen Gribl und Kiefer anders: „Es bleibt jedoch dabei, dass die wesentlich­en Gespräche – und auch die im Raum stehende Rückforder­ung – mit dem Landesmini­sterium geführt werden. Insofern ist ein Hinweis auf angebliche Verzögerun­gen im Bundesmini­sterium nicht zutreffend.“Wie die Stadtspitz­e informiert, sei man auf das Bundesfami­lienminist­erium mit der Bitte zugegangen, seine Haltung dem Land schriftlic­h mitzuteile­n. Ullrich reagierte darauf am Freitag: „Ich ziehe mit der Stadt an einem Strang, die Problemati­k der Zuschüsse zu regeln.“

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