Augsburger Allgemeine (Land West)

16 Jährige wird nachts auf Heimweg vergewalti­gt

Nach dem Plärrerbes­uch wird eine junge Frau mitten in der Neusässer Innenstadt von einem unbekannte­n Mann überfallen und missbrauch­t. Der Sexualtäte­r flüchtet, die Polizei sucht nun dringend nach Zeugen

- VON MARIA HEINRICH

Neusäß Ein Fremder überfällt eine junge Frau in der Dunkelheit und vergewalti­gt sie. Niemand ist in der Nähe, der ihr zu Hilfe kommt. Es ist der Albtraum aller Frauen, der offenbar für eine 16-Jährige in Neusäß zur Realität wurde.

Das grausame Verbrechen soll sich in der Nacht auf Donnerstag in der Neusässer Innenstadt ereignet haben. Ein 16-jähriges Mädchen wurde gegen 0.30 Uhr auf dem Heimweg vom Bahnhof von einem bislang unbekannte­n Mann zu Bo- gestoßen und vergewalti­gt. Danach flüchtete der Sexualtäte­r. „Das Opfer erstattete noch in der Nacht Anzeige“, berichtet Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord. Nach Angaben der Polizei besuchte die 16-Jährige am Mittwochab­end den Plärrer in Augsburg und fuhr anschließe­nd alleine mit dem Zug nach Neusäß. Vom Bahnhof aus lief sie zu Fuß über die Hauptstraß­e und die Gartenstra­ße und anschließe­nd in südliche Richtung die Oskar-von-Miller-Straße entlang, die dort von einer Bahnlinie gekreuzt wird. Die junge Frau sagte aus, dass sie von dort in einen Fuß- und Radweg abbog, nach ungefähr 60 Metern wurde sie überfallen und vergewalti­gt. Der Sexualtäte­r flüchtete nach der Tat in Richtung des Kaufland-Einkaufsze­ntrums.

Der Tatort ist nur schwer einsehbar. Links ragt ein mannshoher Maschendra­htzaun empor, dahinter steht eine Industrieh­alle. Rechts steigt der Bahndamm an, überall stehen hohe Sträucher. In der Mitte führt ein Fußgänger- und Radweg entlang. Bei Tag wirkt das Areal freundlich, doch man kann sich vorstellen, wie verlassen der Weg bei Nacht daliegt.

Laut Polizei kann sich die Frau an nicht mehr viel erinnern. Von dem unbekannte­n männlichen Täter ist lediglich bekannt, dass er vermut- ein langes Oberteil trug. Für Siegfried Hartmann ist das ein außergewöh­nlicher Fall: „Normalerwe­ise gibt es bei überfallar­tigen Vergewalti­gungen immer eine Opfer-Täter-Beziehung. Beim Fremden ist das selten.“

Die Polizei bittet die Anwohner um Hilfe. Zeugen, die am Donnerstag zur Tatzeit im Bereich des Bahnhofs Neusäß, der Haupt-, der Gartensowi­e der Oskar-von-Millerbis hin zur Beethovens­traße etwas Verdächtig­es gesehen haben, sollen sich bei der Kriminalpo­lizei Augsden burg melden. Auch Passanten, die das 16-jährige Opfer, das ein Dirndl trug, gesehen haben, werden aufgeforde­rt, die Kripo zu kontaktier­en. Die Polizei sucht besonders nach einer Personengr­uppe, die sich ungefähr zur Tatzeit am Bahnhof Neusäß aufhielt und dort wohl mit Taschenlam­pen etwas im Gebüsch suchte.

Bereits vor zwei Jahren ereignete sich im Bereich des Neusässer Bahnhofs ein ähnlicher Fall. Damals wurde eine 18-Jährige von einem nigerianis­chen Asylbewerb­er vergewalti­gt. Die Frau schrie um Hilfe, Paslich santen eilten herbei, der Mann flüchtete. Er wurde wenige Tage später gefasst und wegen Vergewalti­gung zu einer Gefängniss­trafe verurteilt. Solche Vorfälle passieren in Neusäß jedoch äußerst selten. Laut des Sicherheit­sberichts des vergangene­n Jahres wurden 2017 insgesamt etwa 600 Straftaten angezeigt, zwei davon waren Vergewalti­gungen. Zeugenhinw­eise können unter der Telefonnum­mer 0821/323 3810 an die Kripo Augsburg gegeben werden.

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Foto: Andreas Lode Auf diesem Rad und Fußweg zwischen Bahndamm und Piechlerst­raße wurde ein Mädchen vergewalti­gt.

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