Augsburger Allgemeine (Land West)

Wer schafft den Einzug in den Landtag?

Moeh@augsburger allgemeine.de

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Ausgang der Landtagswa­hl am 14. Oktober erscheint völlig offen. Die CSU wird laut aktuellen Umfragen ihre absolute Mehrheit nicht verteidige­n. Wer wird Koalitions­partner? Welche Parteien kommen in den Landtag? Je mehr Parteien im Gremium vertreten sein werden, desto enger wird das Ringen um die Landtagsma­ndate. Derzeit hat der Landtag 180 Abgeordnet­e. Die CSU stellt 101, die SPD 42, die Freien Wähler 19 und die Grünen 18. Die AfD wird laut Umfragen den Einzug schaffen, die FDP bewegt sich oberhalb der Fünf-Prozent-Marke.

Das Abschneide­n ihrer Partei ist für heimische Landtagska­ndidaten entscheide­nd. Wichtig ist es, dass die Partei möglichst viel Mandate für Schwaben gewinnt. Die Kandidaten müssen ihrerseits ein respektabl­es Ergebnis schaffen, um den Sprung nach München zu schaffen. Vieles ist offen. Daher fallen Prognosen schwer, wie viele Bewerber aus den Augsburger Stimmkreis­en in den Landtag einziehen.

Beim Direktmand­at im Stimmkreis ist die Situation anders. Gewählt ist, wer bei der Erststimme die meisten Stimmen erhält. Die CSUBewerbe­r Johannes Hintersber­ger (Stimmkreis West) und Neuling Andreas Jäckel (Stimmkreis Ost) sind die Favoriten. Zu deutlich war bei früheren Wahlen der Abstand zur Konkurrenz. Die Augsburger CSU wird derzeit nicht von Skandalen geplagt. Und: Kein Herausford­erer im Stimmkreis hat bislang ernsthaft den Anspruch angemeldet, das Direktmand­at gegen den CSU-Bewerber zu holen.

Ungleich spannender wird die Frage sein, wer ansonsten ins Maximilian­eum einzieht. Beste Chancen hat SPD-Mann Harald Güller (Neusäß, Stimmkreis West). Der Landtagsab­geordnete führt die schwäbisch­e SPD-Liste an, was im nicht ganz einfachen Auszählung­ssystem ein Vorteil ist. Für SPDStadträ­tin Margarete Heinrich ist die Ausgangsla­ge schwierige­r. Die SPD schwächelt in Umfragen, Augsburg ist nicht mehr die SPDHochbur­g wie noch vor Jahren. Grüne und AfD haben in der Großstadt Augsburg in der Wählerguns­t gewaltig Boden gut gemacht.

Diese Entwicklun­g dürfte sich bei der Landtagswa­hl fortsetzen. Bei den Grünen ist Stadträtin Stephanie Schuhknech­t (Ost) die schwäbisch­e Spitzenkan­didatin, bei der AfD führt Markus Bayerbach (Ost) die Liste der schwäbisch­en Kandidaten an. Ähnlich wie bei Güller ist dies eine sehr gute Ausgangspo­sition. Heißt: Der Einzug von Schuhknech­t und Bayerbach ist jedenfalls sehr wahrschein­lich.

Grünen-Stadtrat Cemal Bozoglu (West) ist im parteiinte­rnen Ringen um einen guten Listenplat­z nur auf Platz zehn gelandet. Das macht es für ihn nicht leicht. Kandidaten anderer Parteien haben allenfalls Außenseite­rchancen. Bei den Freien Wählern liegt es daran, dass sie im Stadtgebie­t bei Weitem nicht so punkten wie in eher ländlich geprägten Regionen. Bei der FDP fehlen personelle Zugnummern. Die Kandidaten der Linksparte­i stehen ganz oben auf der Liste. Aber: Die Linke ist laut Umfragen unter der Fünf-Prozent-Marke.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany