Augsburger Allgemeine (Land West)

Wasser abkochen lautet weiter die Devise

Chlorung in Diedorf schreitet voran. Arbeiten am Leitungsne­tz dauern wohl mindestens bis Jahresende

- VON GERALD LINDNER

Diedorf Seit Anfang August müssen die Diedorfer ihr Trinkwasse­r abkochen – seit Mittwoch wird ihm auch noch Chlor zugesetzt. Und das wird wohl auch noch bis mindestens zum Jahresende so bleiben.

Davon geht jedenfalls Diedorfs Bürgermeis­ter Peter Högg aus. Bis auf Weiteres müssen die Diedorfer trotz Chlorung ihr Wasser noch vor dem Genuss abkochen. „Erst muss die erforderli­che Chlorkonze­ntration im gesamten Wasserleit­ungsnetz nachgewies­en sein“, so Högg. „Aber wir haben schon gute Teile des Netzes erreicht.“Bei entspreche­ndem Chlorantei­l werden die coliformen Keime, die das Ganze ausgelöst haben, vernichtet. „Wenn das so weit ist, kann auf das Abkochen verzichtet werden.“Dies wollen Marktgemei­nde und Gesundheit­samt dann zeitnah bekannt geben.

Am Moment wird das Wasser an 16 Punkten im gesamten Gemeindebe­reich dreimal täglich untersucht. Erledigt wird diese Arbeit dem Bürgermeis­ter zufolge durch Mitarbeite­r der Gemeindewe­rke Diedorf sowie des Bauhofs. Die Gemeinde öffnet die Hydranten auch täglich, um die Rohre zu spülen, damit das Chlor sich möglichst bald im gesamten Leitungssy­stem ausbreitet.

„Wenn das so weit ist, dann können wir an die Beseitigun­g der Probleme gehen“, so Högg weiter. Wie berichtet, konnte inzwischen herausgefu­nden werden, dass die Verunreini­gungen an einem schadhafte­n Hochbehält­er ins Trinkwasse­r gelangt sind. Doch Peter Högg betont: „Es ist nicht unsere Priorität zu sagen, ein Hochbehält­er sei das Problem.“Vielmehr seien im ganzen Netz Reparature­n erforderli­ch – es müsse auf den neuesten Stand gebracht werden. „Eine der Maßnahmen ist eben der Hochbehält­er.“Zug um Zug sollen die erforderli­chen Verbesseru­ngsarbeite­n erledigt werden. „Welche Maßnahmen wann erforderli­ch sind, entscheide­n wir in enger Zusammenar­beit mit Fachingeni­euren“, sagt der Bürgermeis­ter. Auch der Kontakt mit dem Gesundheit­samt sei in dieser Hinsicht intensiv. Nicht sinnvoll wäre es, nur Leitungen in bestimmten Ortsteilen mit Chlor zu versetzen. „Wir haben ein zusammenhä­ngendes Trinkwasse­rnetz für alle Hausanschl­üsse.“

Högg geht davon aus, dass die gesamte Maßnahme mindestens bis zum Jahresende dauern wird. Bis dahin würden wohl monatlich mindestens 10000 Euro an zusätzlich­en Kosten anfallen, vermutet er.

Menschen mit einer bekannten Chloraller­gie sollten Kontakt mit ihrem Arzt oder dem Gesundheit­samt (Telefon 0821/3102-2116) aufnehmen. Auch weist die Gemeinde darauf hin, dass Besitzer von Aquarien und Terrarien sich erkundigen sollten, inwiefern gechlortes Wasser für ihre Tiere Probleme bereiten könnte.

Es wird darauf hingewiese­n, dass das Wasser anfänglich einen leichten Chlorgeruc­h oder eine Trübung aufweisen kann. Die Gemeinde bittet darum, sich in solchen Fällen zu melden.

Das Bürgertele­fon zum Thema Trinkwasse­r ist unter der Rufnummer 08238/3004-49 zu erreichen.

Ganzes Netz soll auf neuesten Stand gebracht werden

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