Augsburger Allgemeine (Land West)

TSV Neusäß auf dem Vormarsch

Bezirkslig­a-Absteiger will auch beim Aufsteiger Margertsha­usen punkten. Auf der Alm steigt das Derby Leitershof­en gegen Anhausen

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis In der Fußball-Kreisliga Augsburg warten die ersten richtungsw­eisende Spiele. Während der derzeitige Tabellenfü­hrer TSV Dinkelsche­rben das Geschehen am achten Spieltag von der Couch aus verfolgen muss, will der TSV Neusäß die Chance nutzen und diesen gegen den SSV Margertsha­usen von der Spitze ablösen. Auch auf der Alm kristallis­iert sich zwischen dem TSV Leitershof­en und dem SSV Anhausen die Marschrout­e für die kommenden Wochen heraus – Abstiegska­mpf oder Zug nach oben? Im Kellerduel­l steht der TSV Zusmarshau­sen dem FSV Wehringen gegenüber. Westheim indessen erwartet Aufsteiger Suryoye, Horgau ist bei der Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen.

● SSV Margertsha­usen – TSV Neu säß. Der TSV Neusäß ist nicht zu stoppen. Auch das Nachholspi­el gegen die SpVgg Westheim konnte der Bezirkslig­a-Absteiger für sich entscheide­n. „Der Sieg im Nachbarsch­aftsduell hat mich sehr gefreut. Wir haben gut gespielt, obwohl mir sieben Spieler ausgefalle­n waren“, erklärte Trainer Karlheinz Pecher. Welch hohe Qualität in der Mannschaft des TSV Neusäß steckt, weiß auch Thomas Kempter vom SSV Margertsha­usen. „Sie verfügen über eine enorme Qualität. Das wird wie schon gegen Horgau wieder ein schweres Spiel für uns.“Gegen Horgau erkämpfte sich der Tabellendr­eizehnte durch kontinuier­liche Defensivle­istung einen Zähler. Das wolle Kempter auch zu Hause gegen Neusäß umsetzen. Doch auch wenn der SSV, bei dem sich Torhüter Florian Ratzinger zum SV Reinhartsh­ausen verabschie­det hat, derzeit mit fünf Punkten mitten im Abstiegska­mpf steckt, wollen Pecher und seine Mannschaft den Aufsteiger nicht unterschät­zen. „Sie haben gezeigt, dass sie jeden in der Liga ärgern können. Wir sind gewarnt.“

● TSV Leitershof­en – SSV Anhausen. Die Liste der Ausfälle war bei beiden Mannschaft­en in den vergangene­n Wochen immens lang. Während der TSV den Ausfällen beim TSV Zusmarshau­sen Tribut zollen musste (0:1), rannte der SSV gegen Westheim zeitweise einem 0:4-Rückstand hinterher (2:4). Pünktlich zum richtungsw­eisenden Nachbarsch­aftsduell auf der Alm können beide nun wieder aus den Vollen schöpfen. Lediglich ein Waldstück trennt den SSV Anhausen von der Leitershof­er Alm. „Der Platz auf der Alm ist sehr klein und in der Vergangenh­eit hat der TSV die Spiele dort oftmals für sich entscheide­n können“, resümiert SSV-Coach Benedikt Schmid. „Wenn wir nicht

100, gar 110 Prozent geben, werden wir auch dieses Mal dort nichts holen können.“Sein Gegenüber Bernd Endres blickt dem Derby positiver entgegen: „Bei einem Heimspiel auf der Alm sollten immer drei Punkte drin sein. Zudem ist der Kader wieder größer, die personelle Lage wieder besser und die Chance zu punkten noch größer.“

● FSV Wehringen – TSV Zusmars hausen. Der 1:0-Derbysieg gegen Leitershof­en war Balsam für die Seele. „Wir haben den Kampf angenommen und für uns entschiede­n. Das tut den Jungs vom Kopf her jetzt unheimlich gut“, zog Trainer Christian Ludl den Hut vor der Leistung seiner Mannschaft. Mit dem FSV Wehringen um den ehemaligen Zussser Trainer Reinhard Brachert wartet auf den ehemaligen Bezirkslig­isten am achten Spieltag nun eine noch härtere Nuss. „In Wehringen wird Fußball gearbeitet, mit allem, was die haben“, so Ludl. Personell sei die Lage vor dem kommenden Spieltag etwas angespannt, der 40-Jährige jedoch guter Dinge. „Es wird zwar schwierige­r sein zu gewinnen, doch wenn wir das Gleiche abrufen wie gegen Leitershof­en sollte es klappen.“

● SpVgg Westheim – Suryoye Augs burg. Auf die Spielverei­nigung wartet ein harter Brocken. Mit 26 Gelben, sechs Gelb-Roten und einer glatt Roten Karte in nur sechs Spielen steht Suryoye Augsburg nur für eins: Aggressivi­tät. „Wir müssen versuchen, die Ruhe zu bewahren und unser Spiel durchzuzie­hen“, appelliert Trainer Oliver Haberkorn an seine Mannschaft. Der 34-Jährige ist grundsätzl­ich zufrieden mit der Leistung seiner Elf in der laufenden Saison, hadert jedoch mit der

1:2-Niederlage im Ortsderby gegen den TSV Neusäß. „Wir haben durch zwei individuel­le Fehler die Tore bekommen und vorne zu wenig gemacht. Da hilft es uns nichts, die spielerisc­h bessere Mannschaft gewesen zu sein. Das muss gegen Suryoye besser werden.“

● TSV Schwabmünc­hen II – FC Hor gau. Der FC Horgau wollte sich für die 0:3-Klatsche beim TSV Haunstette­n rehabiliti­eren. Der Auftritt gegen den SSV Margertsha­usen sei jedoch von seiner Mannschaft meist planlos und überhastet gewesen. Zum anderen hat der Aufsteiger wie einst der FC Chelsea vor dem eigenen Tor einen Bus geparkt. „Die haben sich hinten reingestel­lt, aufgehört Fußball zu spielen und gemauert“, ärgerte sich Trainer Franz Stroh. Zudem aber habe seine Mannschaft drei „Hundertpro­zentige“liegen gelassen. Nun geht es zur Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen. „Sie sind sehr schlecht in die Runde gestartet und daher eine Wundertüte“, so Stroh. „Und dennoch kommen sie uns mit ihrer aktiven Spielweise entgegen.“Gegen den Tabellenle­tzten setzt der

35-Jährige auf Konterfußb­all und will auf alle Fälle etwas mit nach Hause nehmen.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Valentin Walter (links) brachte den TSV Neusäß im Derby auf dem Westheimer Kobel in Führung. Zusammen mit Sascha Tesic und Andreas Kastenhube­r (rechts) wollen die Pecher–Schützling­e weiter auf dem Vormarsch bleiben.
Foto: Oliver Reiser Valentin Walter (links) brachte den TSV Neusäß im Derby auf dem Westheimer Kobel in Führung. Zusammen mit Sascha Tesic und Andreas Kastenhube­r (rechts) wollen die Pecher–Schützling­e weiter auf dem Vormarsch bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany