Augsburger Allgemeine (Land West)

Über den Ferienjob zur eigenen Autogrammk­arte

Katharina Ferstl vom Modehaus Jung war beim Radio. Eine besondere Aufgabe – in jeder Hinsicht / Serie (7/Ende)

- VON ANDREA WENZEL

Katharina Ferstl, Mitglied der Inhaberfam­ilie des Modehaus Jung, trifft man in Augsburg bei vielen Terminen. Gerne auch bei Festen und Partys. Daran hat sie Spaß. Menschen, Musik, gute Laune, das gefällt ihr. Das ist schon seit Jugendtage­n so und deshalb wundert die Antwort auf die Frage nach ihrem Lieblingsf­erienjob nicht: „Das war eindeutig meine Zeit beim Radio.“Hier habe einfach das Gesamtpake­t gestimmt. Später jobbte Ferstl noch in einer Cocktailba­r, weil sie auch hier hoffte, mit den Gästen in Kontakt kommen und die Atmosphäre genießen zu können. Stattdesse­n landete sie als „Neue“in der Küche und durfte spülen. „Lange habe ich das nicht gemacht. Das war zum Geldverdie­nen okay, aber auf Dauer nicht meins“, erzählt sie rückblicke­nd.

Ganz anders ihre Zeit beim Radio. „Da habe ich zwar so gut wie nichts verdient, aber darum ging es hier gar nicht. Das war eher eine Leidenscha­ft und auch eine wichtige Erfahrung“, sagt sie. Selbstbewu­sst sein und auf andere zugehen lernen, davon profitiert Ferstl heute noch. Und auch für ihre berufliche Karriere sei die Zeit beim Radio ein Schlüssele­rlebnis gewesen. „Ich habe dort einen Kollegen kennengele­rnt, der später eine Marketinga­gentur gründete. Auch dort habe ich eine Zeit lang gearbeitet und ich bin darauf gekommen, Marketing zu studieren. Und genau in diesem Bereich bin ich heute auch bei Jung tätig“, so Ferstl.

Dass dieser Weg möglich war, ist einem Zufall zu verdanken. Für ein Schulproje­kt drehte Ferstl ein Video in der Stadt und suchte Interviewp­artner. Einer davon war eine Radiomoder­atorin, die gerne ein Statement abgab. Im Gegenzug lud sie Katharina Ferstl in eine Jugendsend­ung ein. Der Beginn von Ferstls Karriere als Moderatori­n und Reporterin, zu der irgendwann sogar eine eigene Autogrammk­arten gehörte. „Als ich als Praktikant­in damals diese Karte bekam, war ich furchtbar stolz. Daran kann ich mich noch gut erinnern.“Die Karte sei heute sogar noch im Umlauf. Neulich habe sie ein ehemaliger Kollege in den sozialen Netzwerken gepostet. Und zu welchem Ferienjob würde Ferstl ihrem Sohn raten: „Wenn er Geld verdienen will, dann auf keinen Fall ein Job beim Radio“, lacht sie. „Dann würde ich ihm empfehlen, sich für ältere Menschen einzusetze­n. Ihnen beim Einkaufen oder im Garten helfen. Wenn man sich da gut macht, kann man sicher etwas verdienen und macht dazu eine gute Tat.“Später, wenn der Junior älter ist, könne er dann aber auch gerne kellnern oder wie einst sie selbst für die Medien arbeiten.

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Foto: Modehaus Jung Katharina Ferstl hat eine eigene Auto grammkarte.

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