Augsburger Allgemeine (Land West)

An der Fassade des Rathauses passt alles

Nach der Sanierung gab es Schlieren. Gewisse Unregelmäß­igkeiten sind laut Baureferen­t gewollt

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Es ist zwei Jahre her, dass das Gerüst am Rathaus nach der Sanierung der West-Fassade entfernt wurde. Kurz darauf kamen teils meterlange Schlieren zum Vorschein. Die Firma machte dafür einen Schlagrege­n verantwort­lich, der aus dem noch ganz frischen Anstrich mineralisc­he Bestandtei­le ausgewasch­en habe – das Problem werde sich von selbst erledigen, so die Prognose.

Wie die Stadt jetzt auf Anfrage sagte, sei die Fassade mängelfrei. Gleichwohl sei im Anstrich gerade bei Lichteinfa­ll von der Seite eine gewisse Unregelmäß­igkeit zu erkennen. „Die ist aber so gewollt“, sagt Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Hintergrun­d ist, dass in der Bauzeit des Rathauses um 1620 ebene Putzoberfl­ächen wie heute nicht möglich gewesen seien.

Leichte Unebenheit­en seien damals üblich gewesen – bei schräg stehender Sonne ergeben sich so durch die Schattenwi­rkung hellere und dunklere Stellen.

Eine leichte Schlierenb­ildung entlang der Fenster gebe es nach wie vor. Dies liegt daran, dass sich Regenwasse­r an den Kapitellen über den Fenstern sammelt und dann seitlich abläuft.

Dadurch sind diese Bereiche unmittelba­r nach Regen etwas feuchter und dunkler, nach dem Abtrocknen aber heller als die Umgebung, weil durch das Wasser der Schmutz abgewasche­n wird. „Sehr gut und viel deutlicher zu beobachten ist dieser Effekt an der Südseite des Rathauses, die noch nicht renoviert wurde“, so Merkle. Ein Mangel sei aber auch mit diesem Phänomen nicht verbunden.

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